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Polizeibericht

Beleidigt, geschlagen, gewürgt: Neue homophobe Attacke in Berlin

Zwei junge Männer wurden in der Nacht zu Dienstag in Berlin-Charlottenburg erst beschimpft, dann brutal angegriffen. Die Polizei konnte die 17 und 19 Jahre alten Tatverdächtigen kurz darauf festnehmen.


Symbolbild: Die Berliner Polizei macht mutmaßlich LGBTI-feindlich motivierte Gewalt gezielt öffentlich (Bild: cocoparisienne / pixabay)

  • 3. August 2021, 14:45h 14 3 Min.

In der Nacht zu Dienstag nahmen Polizeieinsatzkräfte einen Mann und einen Jugendlichen in Berlin-Charlottenburg fest. Das meldete die Polizei der Hauptstadt am Dienstag.

Ersten Erkenntnissen zufolge soll das Duo, das auf Fahrrädern unterwegs war, gegen 1.30 Uhr an der Kreuzung Kantstraße Ecke Budapester Straße in der Nähe des Bahnhofs Zoo einen 22 Jahre alten Mann und einen 17-Jährigen angegriffen haben. Die Angegriffenen waren zu Fuß auf der Budapester Straße in Richtung Hardenbergplatz unterwegs.

Mit dem Fahrrad zunächst in die Hacken gefahren

Der jüngere der beiden später Festgenommenen soll dem 22-Jährigen zunächst mit dem Vorderrad in die Hacken gefahren sein und ihn dabei schwulenfeindlich beleidigt haben. Anschließend sollen die Tatverdächtigen ihre Fahrräder abgestellt und auf die beiden Fußgänger zugelaufen sein. Der jüngere der beiden mutmaßlichen Täter soll auf den 22-Jährigen eingeschlagen und ihn dabei am Hinterkopf getroffen haben. Weitere Faustschläge soll der Angegriffene abgewehrt haben.

Als der Begleiter des Angegriffenen versucht haben soll, die Rangelei zu beenden und sich dazwischen stellte, soll der zweite Tatverdächtige ihn mehrfach mit den Fäusten gegen den Kopf geschlagen haben, so dass dieser rückwärts zu Boden stürzte. Der Tatverdächtige soll sich im weiteren Verlauf der Auseinandersetzung auf den Angegriffenen gesetzt und ihn mit beiden Händen gewürgt haben, wodurch dieser zwischenzeitlich keine Luft mehr bekam. Er soll daraufhin laut Polizeibericht "in den Intimbereich seines Angreifers geschlagen" haben, so dass dieser letztlich von ihm abließ.

Als die beiden Angegriffenen schließlich angekündigt hätten, die Polizei hinzuzuziehen, sollen die beiden augenscheinlich Alkoholisierten mit ihren Fahrrädern in Richtung Budapester Straße geflüchtet sein.

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Die beiden jungen Männer wurden leicht verletzt

Der 22-Jährige erlitt durch den Angriff eine leichte Kopfverletzung. Sein Begleiter stand unter Schock und wurde leicht an einem Knie, einer Hand und am Hals verletzt. Einen Transport durch Rettungskräfte in ein Krankenhaus lehnten sie ab.

Alarmierte Einsatzkräfte trafen die Gesuchten unweit des Tatortes an und nahmen sie fest. Anschließend brachten sie den 17-Jährigen und seinen 19 Jahre alten Komplizen für Blutentnahmen in einen Polizeigewahrsam. Der ältere der beiden Tatverdächtigen wurde zudem erkennungsdienstlich behandelt. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde der 19-Jährige vor Ort entlassen, seinen Begleiter übergaben die Einsatzkräfte an dessen Mutter.

Beide müssen sich nun wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung, Beleidigung und Trunkenheit im Verkehr verantworten. Die weiteren Ermittlungen, insbesondere zu den Hintergründen der Tat, dauern an. Nähere Angaben zu den Angreifern wurden im Polizeibericht wie bei Erstmeldungen üblich nicht gemacht.

Behörden sind für queerfeindliche Gewalt sensibilisiert

Die Berliner Polizei macht mögliche Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität gezielt in ihren Berichten publik und meldet diese daher vergleichsweise häufig der Öffentlichkeit. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt haben eigene Ansprechpartner für LGBTI. (pm/cw)

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#1 Wahlberliner
  • 03.08.2021, 18:28h
  • Warum lehnen die Opfer immer wieder ab, in ein Krankenhaus gebracht zu werden??
    So würde nämlich die Schwere der Tat sehr leicht beweisbar und die Strafe und auch das Schmerzensgeld können mit hoher Wahrscheinlichkeit höher ausfallen!
    Mindestens aber immer zum Arzt gehen (wenn abends dann Notfallaufnahme im Krankenhaus) und alles bescheinigen lassen!!
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#2 ZustimmungAnonym
  • 03.08.2021, 18:35h
  • Antwort auf #1 von Wahlberliner
  • Da kann ich mich nur anschließen.

    Lasst Euch das nicht gefallen. Wir müssen uns wehren. Sonst können wir irgendwann gar nicht mehr vor die Tür treten und müssen ein Leben im Verborgenen führen.
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#3 gastAnonym
  • 03.08.2021, 18:38h
  • Antwort auf #1 von Wahlberliner
  • Da wird es weder Schmerzensgeld geschweige denn ein Urteilsspruch geben. Im besten Fall wird es "eingestellt". Trunkenheit - sprich - Alkohol - wird noch als strafmindernd gewertet werden. "Ist ja schließlich auch nichts wirklich schlimmes passiert - alle "Beteiligten" konnten auf ihren eigenen zwei Beinen nach Hause, zu Mamma gehen .... Ironie off!
    Das Berliner Gericht kommt ja nicht mal mit den wirklich schweren, ernsten, staatsgefährdenden Straftaten hinterher, was sollen sie sich dann mit "jugendlichem Kräftemessen" befassen .... findet den Fehler .....
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