Symbolbild: Die Berliner Polizei macht mutmaßlich LGBTI-feindlich motivierte Gewalt gezielt öffentlich (Bild: TechLine / pixabay)
Zu einer schwulenfeindlichen Beleidigung sowie Angriffen auf einen Helfer und Polizeieinsatzkräfte kam es in der Nacht zu Sonntag in Friedrichshain. Laut Polizeibericht soll ein 20-Jähriger gegen 3.40 Uhr in der Landsberger Allee einen 18-Jährigen mehrfach mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben, nachdem sich dieser schützend vor einen 15-Jährigen gestellt hatte, den der Angreifer zuvor homophob beschimpft haben soll. Anschließend flüchtete der Aggressor zusammen mit einem Begleiter.
Befragungen von Zeug*innen führten kurz darauf in Tatortnähe zur Festnahme der beiden Flüchtigen im Alter von 16 und 20 Jahren. Als sich der 16-Jährige weigerte, den Polizist*innen seine Personalpapiere auszuhändigen, durchsuchten diese den Jugendlichen, welcher daraufhin mehrmals erfolglos in Richtung eines Polizeioberkommissars schlug und damit prahlte, drei Schusswaffen dabei zu haben. Mit erheblicher Gegenwehr und fortlaufenden Beleidigungen des 16-Jährigen gelang es den Einsatzkräften, ihm Handschellen anzulegen. Waffen wurden nicht bei ihm gefunden. Ein Transportkommando brachte die Festgenommenen in einen Polizeigewahrsam, welches sie nach den polizeilichen Maßnahmen wieder verlassen konnten.
Der attackierte 18-Jährige wurde leicht am Kopf verletzt
Den 16-Jährigen erwarten nun mehrere Ermittlungsverfahren wegen Widerstands gegen und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Beleidigung, welche in der Polizeidirektion 5 (City) geführt werden. Die Ermittlungen wegen Körperverletzung und homophober Beleidigung gegen den 20-Jährigen hat der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes übernommen. Der attackierte 18-Jährige wurde leicht am Kopf verletzt, lehnte aber eine ärztliche Behandlung ab.
Die Berliner Polizei macht mögliche Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität gezielt in ihren Berichten publik und meldet diese daher vergleichsweise häufig der Öffentlichkeit. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt haben eigene Ansprechpartner für LGBTI. (pm/cw)
Aber wieder trauriges Beispiel für sinnlose Gewalt..