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"Ja, ich will"
Schweiz: Song zum Ehe-Referendum veröffentlicht
Der Streit um die Öffnung der Ehe in der Schweiz wird auch musikalisch ausgetragen: Vor dem Referendum am 26. September singen eine Reihe von schweizerischen Musikstars: "Ja, ich will".

"Ja, ich will" soll das Wahlvolk dazu animinieren, beim Referendum am 26. September mit Ja zu stimmen (Bild: YouTube / Ehe für alle – JA am 26. September)
- 13. August 2021, 10:19h 3 Min.
Das schweizerische "Komitee Ehe für alle" hat am Freitag den Song "Ja, ich will" veröffentlicht, mit dem für ein Ja beim Referendum zur Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben geworben wird. Im Lied heißt es unter anderem: "Manchmal liebt eine Frau eine Frau, manchmal liebt einen Mann einen Mann, Liebe kennt kein Geschlecht, sie ist niemals schlecht."
Das in den vier Landessprachen gesungene Werk kann unter anderem bei Apple Music und Spotify gestreamt werden und ist auch auf Youtube erhältlich (unter dem Youtube-Video befindet sich eine Übersetzung ins Hochdeutsche). Das Lied wird von elf in der Schweiz bekannten Sänger*innen interpretiert. Darunter befindet sich etwa Adrian Stern, der mit seinen stets in Ostaargauer Dialekt vorgetragenen Liedern bereits sechs Alben in den Top Ten der schweizerischen Charts platzieren konnte.
Eigentlich war die Gleichstellung Schwuler und Lesben im Ehe-Recht schon am 18. Dezember 2020 in beiden Kammern des schweizerischen Parlaments mit großer Mehrheit beschlossen worden (queer.de berichtete). Homo-Hasser*innen sammelten aber binnen 100 Tage mehr als die 50.000 notwendigen Unterschriften, um einen Volksentscheid zu erzwingen. Unterstützt wird das Referendum von Vertreter*innen der rechtspopulistischen Schweizerischen Volkspartei (SVP), der bibeltreuen Eidgenössisch-Demokratischen Union (EDU) sowie der Christlichdemokratischen Volkspartei (CVP). Der Volksentscheid findet am 26. September statt, also am gleichen Tag wie die deutsche Bundestagswahl.
Umfragen sagen Mehrheit für Ja voraus
Umfragen zufolge können die Befürworter*innen der Ehe für alle mit einer Mehrheit rechnen. So sprechen sich laut einer am 9. und 10. August durchgeführten Befragung des Instituts Leewas 64 Prozent des Wahlvolks für die Gleichstellung aus, 35 Prozent wollen am Eheverbot für Schwule und Lesben festhalten. In der Umfrage zeigen sich vor allem Gegensätze zwischen Stadt und Land und Jung und Alt. So befürworten 75 Prozent der 18- bis 34-Jährigen die Ehe für alle, aber nur 54 Prozent der über 65-Jährigen.
???? Damit wir die Abstimmung zur #EheFürAlle gewinnen, müssen so viele Menschen wie möglich zur Urne gehen. ? Wer kann...
Posted by Gemeinsam weiter / JA zur Ehe für alle on Thursday, August 5, 2021
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LGBTI-Aktivist*innen mahnen allerdings trotz der Umfrageergebnisse zu Vorsicht, da bereits in der Vergangenheit Volksentscheide zu überraschenden Ergebnissen führten. So war es etwa überraschend, als sich 2009 bei der Abstimmung eine Mehrheit für ein "Minarettverbot" aussprach, also muslimischen Gläubigen pauschal untersagt wurde, ein Gotteshaus mit einem Turm zu bauen.
2016 hätten die Schweizer*innen mit ihrer Form der direkten Demokratie sogar fast das Ehe-Verbot für Schwule und Lesben in der Bundesverfassung verankert: Bei einem Volksentscheid zu einem vordergründig anderen Thema, mit dem durch die Hintertür die Verfassung in Bezug auf gleichgeschlechtliche Ehen verändert werden sollte, stimmten 49,2 Prozent des Wahlvolks mit Ja (queer.de berichtete). (dk)
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Deshalb bitte liebe Schweizer:
geht alle zur Abstimmung.