Der Vorfall ereignete sich in einem Zug der Linie S9 zwischen Alexanderplatz und Hackescher Markt (Bild: Rob Dammers / flickr)
In Berlin-Mitte kam es am Sonntag zu einer Bedrohung und Beleidigung mit homophobem Hintergrund sowie einer versuchten Körperverletzung. Das meldete die Polizei der Hauptstadt am Montagvormittag.
Der Vorfall ereignete sich in einer S-Bahn, betroffen war eine 21-jährige Frau. Den ersten Informationen zufolge soll ein unbekannter Mann gegen 15.30 Uhr in der Linie S9 vom Alexanderplatz aus kommend in Richtung Hackescher Markt mit einer Hand eine Pistole geformt und in Richtung der jungen Frau eine Schießbewegung ausgeführt haben.
Körperliche Attacke beim Aussteigen
Als die Bedrohte am Bahnhof Hackescher Markt ausstieg, soll der Tatverdächtige sie dann auch noch queerfeindlich beleidigt und nach ihr getreten haben. Durch Zurückweichen vermied die 21-Jährige jedoch einen Treffer. Nun soll der Angreifer auch noch in Richtung der Angegriffenen gespuckt haben. Getroffen wurde die junge Frau auch hier nicht.
Der Tatverdächtige fuhr weiter mit der Bahn und entkam unerkannt. Die Ermittlungen, die in solchen Fällen durch das Fachkommissariat für homophobe Delikte beim Landeskriminalamt geführt werden, dauern an. Nähere Angaben zum Angreifer wurden im Polizeibericht nicht gemacht.
Ansprechpartner für LGBTI bei Polizei und Staatsanwaltschaft
Die Berliner Polizei macht mögliche Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität gezielt in ihren Berichten publik und meldet diese daher vergleichsweise häufig der Öffentlichkeit. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt haben eigene Ansprechpartner für LGBTI. (pm/cw)
Wir brauchen endlich einen nationalen Aktionsplan gegen Homo- und Transphobie, mehr Aufklärung an Schulen und volle rechtliche Gleichstellung (inkl. Art. 3 GG).