Eine Bremer Szenebar wünscht sich mehr Engagement von der Polizei (Bild: Friends Bar)
In der Nacht von Freitag auf Samstag hat ein 37-jähriger Mann zwei Steine in Kopf- und Sitzhöhe in die Fensterscheibe einer Bremer Szenebar geworfen. Dabei sei niemand verletzt worden, wie das RB-Magazin "Buten un binnen" berichtet, hätte der Mann nach Auskunft von "Friends Bar"-Besitzer Dennis Rissmann einen Mitarbeiter nur knapp verfehlt. Der Angreifer sei zudem bereits zuvor vor der Bar aufgetaucht und habe Gäste und den Besitzer homosexuellenfeindlich beschimpft. Daher wird davon ausgegangen, dass der Angreifer aus Homophobie gehandelt hatte.
Die Polizei habe den Mann stellen und in seinem Rucksack weitere Steine sichern können. Wirt Rissmann beklagte jedoch, dass der Täter weiterhin eine Gefahr darstelle, da die Polizist*innen nur einen zwölfstündigen Platzverweis ausgesprochen hätten. Er fühle sich nicht ernstgenommen. Zwar werde gegen den Mann wegen Sachbeschädigung und Beleidigung ermittelt, die Polzei gehe aber nicht von einem homophoben Motiv aus – und so stelle er nach wie vor eine Gefahr für die Bar dar. Laut Polizei werde derzeit geprüft, ob der Staatsschutz eingeschaltet werde, wie es bei Hassverbrechen üblich ist.
Außerdem ermittelt die Polizei auch gegen das Opfer der Attacke wegen Beleidigung: Rissmann soll einen Beamten als "Vollidioten" bezeichnet haben.
Eigentlich hat die Bremer Polizei einen Ansprechpartner für queere Menschen, der Irritationen zwischen der Community und der Staatsmacht verhindern soll (queer.de berichtete). Laut dem queeren Zentrum "Rat und Tat", das auf seiner Website vor einer Zunahme queerfeindlicher Attacken in der Hansestadt warnt, sei in diesem Fall in der Kommunikation einiges schiefgelaufen.
Aus Bremen gibt es immer wieder Berichte über Diskriminierungen. So soll laut einem Bericht vom Frühjahr eine städtische Wohnungsbaugesellschaft Schwule und Lesben gezielt benachteiligt haben. Auch von religiöser Seite werden queere Minderheiten bedrängt: So soll eine evangelische Schule laut einem Bericht vom letzten Jahr einen trans Schüler aus religiösen Hass gemobbt haben, ein evangelischer Pastor wurde sogar wegen Volksverhetzung nach einer auf Youtube veröffentlichten queerfeindlichen Rede zu einer Geldstrafe verurteilt. (cw)
Polizei etwas unternimmt. Ein Platzverweis mag
ja in gewissen Fällen sinnvoll sein, aber doch nicht
immer. Wenn die Polizei den Tatort verlassen hat
kehren die Täter zurück.
Homophobie ist in Bremen auch teilweise noch
an der Tagesordnung und wird ja auch noch von
der Kirche unterstützt und die Politik unternimmt
sowieso nichts.
Und was den CSD betrifft, die hüllen sich lieber in schweigen statt eines vernünftigen kommentars
zum Fetisch.