Mit mehreren tausend Teilnehmer*innen ist das Christopher-Street-Day-Wochenende in Köln gestartet. "Dass das hier trotz Corona möglich ist, ist einfach großartig", sagte der stellvertretende Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens, Joachim Stamp (FDP), am Freitagabend auf der Bühne im "CSD-Veedel". Nach Schätzungen der Veranstalter*innen kamen trotz Regenwetters etwa 4.000 bis 5.000 Menschen zur Eröffnung.
"Sichtbarkeit ist eine der stärksten Waffen, die wir besitzen", sagte Jens Pielhau vom Vorstand des Kölner Lesben- und Schwulentages (KLuST) bei der Eröffnungsfeier. Deshalb sei es so wichtig, diese nun wieder herzustellen. "Wir sind auch für diejenigen hier, denen die Möglichkeit der Sichtbarkeit genommen worden ist."
Das "CSD-Veedel" ersetzt das Stadtfest
Das "CSD-Veedel" (Veedel ist das kölsche Wort für Stadtviertel) findet auch am Samstag (ab 13 Uhr) und am Sonntag (ab 12.30 Uhr) rund um die Lanxess-Arena statt. Es ersetzt das Stadtfest, das traditionell in den engen Straßen der Innenstadt veranstaltet wird. Im "CSD-Veedel" erwartet die Besucher*innen ein Programm auf mehrere Bühnen (mehr Infos im PDF-Programmheft). Einlass erhalten nur Menschen, die geimpft, genesen oder getestet sind. Am Sonntag gibt es beim Veedel auch eine Impfaktion (queer.de berichtete).
Ebenfalls am Sonntag wird das CSD-Wochenende mit einer großen Demonstration beendet. Die Parade, die als größte CSD-Parade in Deutschland gilt, hatte 2019 nach Angaben des KLuST 1,2 Millionen Menschen angezogen. Im vergangenen Jahr gab es wegen der Corona-Pandemie nur eine Fahrraddemo.
10.000 Menschen zur Parade am Sonntag erwartet
Für die CSD-Demo haben sich in diesem Jahr 100 Gruppen angemeldet, die Veranstalter*innen erwarten 10.000 Besucher*innen (queer.de berichtete). Die Parade-Route wurde dieses Jahr wegen der Corona-Krise verändert – sie führt nicht wie früher durch enge Gassen der Innenstadt, sondern über breitere Straßen. Die Demo beginnt am Sonntag um 12 Uhr an der Ecke Bayernstraße/Ubierring. Teilnehmende müssen geimpft, genesen oder getestet sein. Auf Paradewagen, auf denen gewöhnlich eng getanzt wird, gelten außerdem die Abstandsregeln. Zuschauer*innen am Straßenrand müssen aber keine 3G-Regeln einhalten.
Bild: ColognePride
Die Polizei wird bereits ab 7 Uhr Teile der Rheinuferstraße für den motorisierten Verkehr in beiden Richtungen sperren, ab 11 Uhr wird auch die Deutzer Brücke in Fahrtrichtung Innenstadt nicht mehr befahrbar sein.
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach riet Menschen, die nicht gegen Covid-19 geimpft sind, dem ColognePride freiwillig fernzubleiben (queer.de berichtete). Bühnenprogramm und Parade überträgt der CSD auch bei Facebook und Youtube. (cw/dpa)