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RTL-Dauerserie

"Alles was zählt" reagiert auf "Queerbaiting"-Vorwürfe

Noch vor kurzen war Chiara ganz entzückt von Ina, jetzt turtelt sie mit Mo. Einige Fans kritisierten, dass die "lesbische" Figur plötzlich auf einen Mann abfährt. RTL reagierte jetzt auf die Kritik: Chiara sei eben "offen bisexuell".


Mo (Tijan Njie) Chiara (Alexandra Fonsatti) kommen sich näher (Bild: TVNOW)

  • 15. September 2021, 14:10h 5 2 Min.

In einem eher ungewöhnlichen Schritt haben die Macher*innen der RTL-Seifenoper "Alles was zählt" am Dienstag in sozialen Netzwerken auf Kritik reagiert. Sie wiesen Vorwürfe zurück, Queerbaiting zu betreiben. Unter diesem Begriff versteht man meist, dass in einer fiktiven Sendung angedeutet wird, eine Figur sei etwa schwul oder lesbisch, um sie später zu einer "traditionellen" Figur umzubauen.

Fans waren aufgebracht, dass Chiara Nadolny (Alexandra Fonsatti), die seit 2019 in der Serie dabei ist, plötzlich sexuelles Interesse an Moritz "Mo" Brunner (Tijan Njie) entwickelte. Zuvor war Chiaras Liebe zu Ina (Franziska van der Heide) lange ein Thema in der Serie (queer.de berichtete).

"Danke an AWZ, die damit mal wieder schön das Klischee, dass (besonders feminine) Lesben ja nur einen Mann brauchen und dann auf einmal hetero sind!", schrieb etwa eine Kritikerin. "Glückwunsch zum erfolgreichen Queerbaiting, könnt richtig stolz auf euch sein", eine andere.

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"Die Rolle Chiara ist offen für alle Geschlechter"

Die Macher*innen der Serie antworteten auf die Vorwürfe auf Instagram mit den Worten: "Mit Chiara haben wir eine Figur, die offen bisexuell ist, was wir auch immer genau so erzählt haben." Weiter heißt es: "Die Rolle Chiara ist offen für alle Geschlechter. Sie hat Ina geliebt und nun mag sie Mo. Ist es nicht schön, dass sie die Chance auf eine neue Liebe bekommt? Ein Queerbaiting ist und war dabei mit keinem Gedanken beabsichtigt."

Es sei verständlich, dass nicht jede Liebes-Konstellation alle Fans zufrieden stellen. Die Macher*innen gaben das Versprechen: "Wir werden immer wieder gleichgeschlechtliche Liebesbeziehungen bei AWZ haben, weil wir es lieben, Lovestories zu erzählen und dabei ist es vollkommen egal, welche Sexualität diese als Basis haben. Toleranz geht in beide Richtungen und wir sind der Meinung 'Love is Love' – wir freuen uns über jede:n, der die Liebe findet."

Die Kontroverse ist übrigens bei "Alles was zählt" nicht neu: Schon in den ersten Jahren der Serie hatte es Kontroversen um den bisexuellen Deniz Öztürk (Igor Dolgatschew) gegeben, der bereits seit 2007 in der Serie mitspielt. Deniz war einst mit Roman ausgegangen, der 2011 auf dramatische Art gestorben ist, weil Schauspieler Dennis Grabosch aus der Serie aussteigen wollte (queer.de berichtete). Die meisten Partner*innen von Deniz waren weiblich. Während der inzwischen mehr als 3.600 Folgen gab es bei "Alles was zählt" in den letzten 15 Jahren viele weitere queere Handlungsstränge. (dk)

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Queere TV-Tipps
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#1 CalebAnonym
  • 15.09.2021, 18:15h
  • Es war zu 100% Queerbaiting und nicht nur durch das, was in der Soap an Story gebracht wurde, sondern besonders auch wie von RTL und Co. die queeren Zuschauer immer wieder auf deren Social Media geködert wurden. Obwohl sie längst wussten was sie mit Chiara machen würden. Dieses Statement ist dazu an Passiv-Aggressivität und Unprofessionalität kaum zu überbieten. Nach Deniz und nun diesem gleichen Spiel wieder sollte man als queerer Zuschauer diese Soap meiden.
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#2 IngoAnonym
  • 15.09.2021, 19:17h
  • Vielleicht sollte man Soaps generell meiden, egal ob queer oder nicht?
    Ein paar Gründe weniger, sich zu ärgern und ein paar unbesetzte Hirnzellen mehr, um sie sinnvoll (ein Buch? eine Doku?....) zu nutzen.
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#3 Tim12Anonym
  • 15.09.2021, 22:05h
  • Es muss ja nicht immer die hohe Form der Unterhaltung sein, manchmal ist was wo man Kopf mal bisschen ausschalten kann auch nicht schlecht. Und auch Soaps sind Teil unserer medialen Repräsentation. Umso schlimmer, dass diese Soap also offensichtlich seit Deniz und Roman so gar nix dazugelernt hat. War das nicht sogar das erste lesbische Paar da?
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