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Berlin

Rentner gesteht Anschlagserie auf Homo­sexuellen-Mahnmal

Gegenüber der "B.Z." räumte ein 69-Jähriger ein, das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen zehnmal beschädigt zu haben. Vor Gericht will er seine angeblichen Gründe darlegen.


Das Berliner Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen wurde vom Künstlerduo Elmgreen und Dragset entworfen und 2008 eingeweiht (Bild: Marko Priske / Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas)
  • 22. September 2021, 04:53h 23 2 Min.

Die Anschlagserie auf das Berliner Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen landet vor Gericht. Wie die "B.Z." am Dienstag berichtete, wirft die Staatsanwaltschaft einem 69-Jährigen vor, das Sichtfenster des Mahnmals im Jahr 2019 mehrfach mit schwarzer Farbe besprüht zu haben. Der Sozialpädagoge und ehemalige Streetworker Wolfgang V. stellte sich im vergangenen Jahr freiwillig, nachdem die Polizei Fotos eines Zeugen veröffentlicht hatte (queer.de berichtete).

Laut "B.Z." erhielt der Rentner einen Strafbefehl in Höhe von 2.100 Euro, gegen den er jedoch Widerspruch einlegte. Damit kommt es nun zu der von ihm gewünschten öffentlichen Verhandlung. Wann der Strafprozess beginnt, wurde nicht genannt. Gegenüber der Boulevardzeitung räumte V. die Sprühattacken ein. Im Prozess wolle er erklären, warum er die Taten begangen habe.

Vandalismus für junge Geflüchtete?

Er habe nicht aus Homosexuellenfeindlichkeit zur Spraydose gegriffen, sondern um auf das Schicksal minderjähriger Flüchtlinge aufmerksam zu machen, behauptete der Rentner in der "B.Z.". Er setze sich für junge Heranwachsende ein, "die aus Armut von alten Freiern zum Sex gegen Geld ausgebeutet werden", so V.: "Je jünger der Freier, desto mehr bezahlen die Männer für den Sex. Häufig führt das in die Drogensucht. Meist ist es billiges Crystal Meth." Wie die Zeitung weiter berichtete, soll der Angeklagte nach einer Anordnung des Richters psychiatrisch untersucht werden.


Mit Spraydose in der Hand: Ein Zeuge konnte Wolfgang V. am 7. Juli 2019 fotografieren. Das Fahnungsfoto wurde von uns anonymisiert (Bild: Polizei Berlin)

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Hinter dem Sichtfenster der Stele in der Ebertstraße läuft ein Film mit gleichgeschlechtlichen Liebesszenen. Allein zwischen Anfang Juni und Anfang September 2019 kam es zu sieben Sachbeschädigungen. Wegen der Anschlagserie wurde im November 2019 eine Video-Überwachung des Denkmals eingeführt (queer.de berichtete). Dennoch kam es auch weiterhin zu Vandalismus-Vorfällen (queer.de berichtete). Laut "B.Z." hat Wolfgang V. insgesamt zehn Sachbeschädigungen gestanden.

Denkmal wurde vom Bundestag beschlossen

Das vom dänisch-norwegischen Künstlerduo Elmgreen und Dragset entworfene Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen war nach einem Beschluss des Bundestages gebaut und am 27. Mai 2008 der Öffentlichkeit übergeben worden. Bei einem Festakt zum zehnten Jubiläum 2018 hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für Vergebung für das Leid und das spätere Schweigen dazu gebeten (queer.de berichtete). (mize)

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#1 GodzillaAnonym
  • 22.09.2021, 08:14h
  • Was ist das denn für eine hanebüchene Begründung?
    Wenn er wirklich auf das von ihm geschilderte aufmerksam machen wollte, was ich arg bezweifel, dann gibt es eindeutig andere Möglichkeiten.
    Hoffentlich wird der*die Richter*in das durchschauen.
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#2 Sarah_SAnonym
  • 22.09.2021, 08:49h
  • Oh Mann, wieder einer der Homosexualität mit Pädophilie gleich setzt. Ich verstehe einfach nicht wie solche Menschen bis jetzt durchs Leben gekommen sind wenn sie einfachste Unterschiede nicht verstehen. Haben die in der Schule dann auch immer einen Taschenrechner im Deutschunterricht rausgeholt?
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#3 HorensuhnAnonym
  • 22.09.2021, 10:17h
  • "Je jünger der Freier, desto mehr bezahlen die Männer für den Sex."

    Ein Streetworker, der die Begriffe "Freier" und "Stricher" verwechselt, kann seinen Beruf nicht korrekt ausgeführt haben.
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