Das Landesgericht Klagenfurt hat am Mittwoch einen 32-Jährigen nach einer gewalttätigen Reaktion auf die Homosexualität der 17-jährigen Stieftochter zu einer Geldstrafe verurteilt. Der Albaner erhielt in dem noch nicht rechtskräftigen Urteil wegen Nötigung eine Geldstrafe von 180 Tagessätzen zu je vier Euro, insgesamt 720 Euro.
Medienberichten zu dem Prozess zufolge sei es im Dezember 2020 zu einem ersten Streit in der Familie gekommen, als die Mutter von der Freundin der Tochter erfahren habe. "Ich hab dann gesagt, dass ich wieder heterosexuell werde, damit ich meine Ruhe habe", so die 17-Jährige vor Gericht. Im Sommer 2021 sei ein Streit dann völlig eskaliert: Der Stiefvater habe die 17-Jährige durch die Androhung von Schlägen dazu genötigt, ihren Laptop zu entsperren. Er und die Mutter hätten dann eine Skype-Nachricht an die Freundin der Tochter verfasst, in der sie mit dieser Schluss mache.
Nachdem die Tochter die Polizei gerufen habe, hätte der Stiefvater sie an den Haaren gezogen und aufgefordert, nichts über die Hintergründe des Streits zu berichten. Die Beamten vermerkten schriftlich, die Mutter habe ihnen gesagt, dass die 17-Jährige in der Familie nicht mehr willkommen sei.
Die Mutter bestritt dies zunächst vor Gericht, machte dann aber von ihrem Recht auf Aussageverweigerung Gebrauch. Auch der Stiefvater stritt die Vorwürfe gegen ihn ab; beide betonten, nichts gegen Homosexuelle zu haben. Das Gericht bewertete die Aussagen der Tochter jedoch als glaubhaft.
"Sie sind beide homophob, haben gesagt, dass sich Homosexualität für Albaner nicht gehört", so die 17-Jährige in dem Prozess laut Medienberichten über ihre Eltern. "Sie haben mir gedroht, mich in den Kosovo zu bringen und mir die Homosexualität auszutreiben." Der Stiefvater kündigte an, in Berufung gehen zu wollen. Zwecks einer höheren Strafe kündigte auch die Staatsanwaltschaft Berufung an. (cw)
ein tagessatz von 4 euro lässt auf ein verfügbares (transfer-)"einkommen" von 120 euro im monat schließen, wenn ich richtig informiert bin. was haben solche leute überhaupt in der eu zu suchen?