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"The 700 Club"
Hassprediger Pat Robertson dankt nach 55 Jahren ab
Mehr als ein halbes Jahrhundert machte TV-Prediger Pat Robertson in seiner Show "The 700 Club" Stimmung gegen queere Menschen. Im Alter von 91 Jahren zieht er sich zurück.

Pat Robertson in der Sendung vom letzten Freitag (Bild: Screenshot Youtube / CBN)
- 4. Oktober 2021, 11:42h 2 Min.
Der evangelikale Fernsehprediger Pat Robertson gibt die Moderation der wochentäglichen Nachrichten- und Magazin-Fernsehshow "The 700 Club" ab. Das teilte der 91-Jährige in der Sendung am Freitag mit. Bereits am Montag werde sein Sohn Gordon Robertson die Hauptmoderation übernehmen. Pat Robertson hatte seit 1966 durch die Sendung geführt. "The 700 Club" gilt als Aushängeschild des von Robertson 1961 gegründeten Privatsenders Christian Broadcasting Network (CBN), der in mehr als 70 Sprachen Missionsbotschaften verbreitet.
Ganz zurückziehen wolle sich Robertson aber nicht, so CBN. Er werde weiterhin einmal im Monat in einer interaktiven Folge auftreten. Außerdem werde er sich "manchmal" im Programm zu Wort melden, "wenn die Nachrichtenlage es erfordert".
Robertson hatte mit seinen kruden und oft LGBTI-feindlichen Thesen seit Jahrzehnten Millionen von evangelikalen Christinnen und Christen beeinflusst und war sogar parteipolitisch aktiv: 1988 belegte er als Präsidentschaftskandidat der Republikaner bei den parteiinternen Vorwahlen Rang drei.
Robertsons Welt: Von einer homofreien Autobahn zum "Kotzen" bei schwulen Küssen
Hetze gegen sexuelle und geschlechtliche Minderheiten gehört seit längerem zu den Markenzeichen des Predigers: So behauptete er, dass Gott eine US-Autobahn von "unreinen" Homosexuellen säubern wolle, dass Menschen nur schwul oder lesbisch werden, wenn sie missbraucht worden seien, und dass Hollywood arme heterosexuelle Schauspieler in schwule Rollen zwinge. Seine Sendung warb auch für die "Heilung" von Schwulen und Lesben. Robertson sagte in einer Folge auch, dass er am liebsten kotzen würde, wenn er küssende Homo-Paare sehe.
/ RevChuckCurrie | 2013 behauptete Pat Robertson in einer Sendung, Schwule würden in San Francisco spezielle Ringe tragen, die andere mit HIV infizierten und so in die Gay Community brächtenFew people in modern American history have done more damage to Christianity and the common good than Pat Robertson. He's an apostle of hate, not a follower of Jesus. https://t.co/Hq5YPWFoOn
Rev. Dr. Chuck Currie (@RevChuckCurrie) October 1, 2021
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Bis zuletzt hielt Robertson an seinem schrillen Ton fest: 2019 behauptete er etwa, dass Gott Amerika mit einem Atomkrieg vernichten werde, sollten queere Menschen gesetzlich vor Diskriminierung geschützt werden. Im letzten Jahr machte er Abtreibungen und die Ehe für alle für die Corona-Pandemie verantwortlich.

Im Mai dieses Jahres machte der "700 Club" Werbung für ein Buch, in dem der Autor behauptete, dass ein Schwuler nur Jesus finden müsse, um heterosexuell zu werden (Bild: Screenshot Youtube / CBN)
Robertson verbreitete zudem mehrere andere Verschwörungstheorien. Beispielsweise behauptete er, dass die Vereinten Nationen und andere internationale Organisationen eine "Neue Weltordnung" etablieren wollten, um einen totalitären Weltstaat zu etablieren. Damit heizte er in den Neunzigerjahren die Entwicklung rechtsradikaler Milizen in den USA an. Diese Verschwörungstheorie findet inzwischen auch in Deutschland Verbreitung und ist insbesondere in AfD-Kreisen populär. Inzwischen wird statt "New World Order" auch hierzulande gerne das englischsprachige Schlagwort "The Great Reset" (der große Neustart) verwendet.
Der "700 Club" ist die erfolgreichste christliche Sendung der Welt. Eine deutsche Version wird im Privatsender Bibel TV gezeigt, an dem auch die evangelische und katholische Kirche Deutschlands beteiligt sind. (dk)
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"Christliche" Eltern werfen ihre homosexuellen oder transsexuellen Kinder auf die Straße in die Obdachlosigkeit, wo sie, um zu überleben, sich prostituieren.
Viele dieser "christlichen" Eltern verprügeln ihre Kinder, um es ihnen "auszutreiben", was sie als falsch ansehen ("Dank" dieser Prediger). Und manche töten sogar ihre Kinder, weil ein homosexuelles oder transsexuelles Kind ihnen schlimmer als Mord oder Totschlag erscheint.