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Richtungsweisende Entscheidung
Gericht: Entlassung von trans Soldatin in Südkorea unrechtmäßig
Eine vom Militär gefeuerte Unteroffizierin hätte nicht entlassen werden dürfen, so ein Gericht in Daejeon. Für die Betroffene kommt die Entscheidung zu spät – sie nahm sich vor gut einem halben Jahr das Leben.

Byun Hee Soo erzählte in einer Pressekonferenz im Januar 2020 von ihren Erlebnissen im südkoreanischen Militär (Bild: Youtube / Screenshot)
- 7. Oktober 2021, 12:28h 3 Min.
Die Entlassung der ersten südkoreanischen trans Soldatin aus der Armee ist nach Auffassung eines Gerichts unrechtmäßig erfolgt. Das Bezirksgericht der Millionenstadt Daejeon habe angeordnet, dass die Entlassung der mittlerweile verstorbenen Unteroffizierin rückgängig gemacht werden müsse, berichtete die Zeitung "The Korea Herald" am Donnerstag. Nach ihrer Operation hätte sie bei der Untersuchung zur Eignung für den Dienst bei den südkoreanischen Streitkräften als Frau behandelt werden müssen. Das war aber demnach nicht der Fall gewesen.
Die richtungsweisende Entscheidung des Gerichts erfolgte sieben Monate nach dem Tod der damals 23-jährigen Byun Hee Soo. Sie war tot in ihrer Wohnung in der etwas etwa 150 Kilometer südlich der Hauptstadt Seoul liegenden Stadt Cheongju aufgefunden worden. Die Ermittler gingen von Suizid aus (queer.de berichtete).
Militär sind trans Menschen als "Personen mit Behinderung" an
Die Soldatin hatte im November 2019 während eines Urlaubs in Thailand geschlechtsangleichende Operationen durchführen lassen. Sie wollte jedoch bei den Streitkräften bleiben. Im Januar 2020 musste sie gegen ihren Willen den Dienst verlassen (queer.de berichtete). Ein Prüfungsausschuss war zu dem Schluss gekommen, dass die Operation ein Grund für die Entlassung sei. Byun hatte dagegen geklagt. Ihr Ziel war es nach Angaben ihres Anwalts gewesen, ihre Einstufung als "Person mit Behinderung" durch ein militärisches Ärzteteam rückgängig zu machen.
Der Fall hatte in Südkorea große Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Das Land verbietet trans Menschen den Militärdienst – es gibt jedoch keine bestimmten Regeln für den Umgang mit Personen, die sich während ihrer Tätigkeit im Militär einer Geschlechtsanpassung unterziehen.
Bei der Entscheidung, ob sie für den Militärdienst geeignet sei oder nicht, hätten unter anderem die Grundrechte für trans Menschen und die öffentliche Meinung berücksichtigt werden müssen, urteilte jetzt das Gericht. Eine Gruppe, die sich für Byun einsetzte, begrüßte laut "The Korea Herald" das Gerichtsurteil als "Meilenstein" im Kampf gegen Diskriminierung und für die Rechte von Minderheiten. (dpa/dk)
Eine generelle Notfall-Seelsorge für Menschen mit Suizidgedanken ist unter der kostenlosen Nummer 0800 111 0 111 zu erreichen (für Kinder und Jugendliche gibt es auch die kostenlose "Nummer gegen Kummer" unter 116 111).
Für trans Personen gibt es in Deutschland ein großes Netzwerk aus Treff-, Unterstützungs- und Beratungsangeboten. So bietet etwa die Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität mehrere Beratungsstellen. Weitere lokale Angebote lassen sich oft über Suchmaschinen finden.
















Ein Tipp die Gleichen die in den USA ihr Unwesen treiben.