Der englische Schauspieler Daniel Craig hat in dem am Dienstag veröffentlichten Podcast-Interview "Lunch With Bruce" erklärt, er sei schon immer lieber in "Gay Bars" gegangen, weil er die aggressive Atmosphäre in "Hetero-Bars" nicht ausstehen könne. Der 1968 geborene "James Bond"-Darsteller sprach in dem Podcast offen mit dem schwulen US-Moderator Bruce Bozzi, mit dem er schon seit Jahren befreundet ist. Craig erklärte, er habe mit seinen Besuchen in Gay Bars seit seinem Jugendalter verhindern wollen, dass er in Schlägereien kommt. Craig war im rauen Norden Englands aufgewachsen, in dem sich junge Männer insbesondere nach der Sperrstunde so gut wie täglich prügelten (die "Tradition" besteht bis heute fort).
"Als Kid dachte ich: 'Ich will nicht wieder in einer Schlägerei enden'. Und das passierte damals ziemlich oft. [Eine Gay Bar] war ein guter Ausgehort", so Craig. "Alle waren sehr gechillt. Man musste auch nicht wirklich Fragen nach seiner Sexualität beantworten. Es war einfach okay. Und es war ein sicherer Ort. Ich konnte auch Mädchen treffen, weil viele von ihnen aus den gleichen Gründen wie ich dort hingingen." Dies sei ein weiterer Grund gewesen, warum er diese Kneipen bevorzugt habe.
2010 wurde Craig von der Boulevardpresse "erwischt"
Craig erinnerte auch an einen Bar-Besuch im Jahr 2010, bei dem er Moderator Bruce Bozzi in einer Schwulenbar im kalifornischen Venice Beach getroffen habe. Damals berichteten das Klatschblatt "National Enquirer" darüber, dass Craig "erwischt" worden sei, als er einen anderen Mann küsste (queer.de berichtete). Er habe damals, so der Schauspieler, mit Bozzi lediglich einen schönen Abend verbringen wollen und Alkohol getrunken. "Wir lieben uns! Wir umarmen uns! Das ist okay. Wir sind zwei erwachsene Männer", so Craig im Podcast. Diese Umarmung sei dann vom "Enquirer" hochgespielt worden. "Wir haben ja nichts Falsches getan, verdammt nochmal."
Daniel Craig ist vor allem als Darsteller von James Bond bekannt, den er seit 2006 verkörperte. Sein fünfter und letzter 007-Film "Keine Zeit zu sterben" ist erst Ende September in die deutschen Kinos gekommen. In dem von Kritiker*innen hochgelobten Film hat der schwule Schauspieler Ben Whishaw ("A Very English Scandal") erneut die Rolle von Q übernommen. (dk)
1) Wenn ich in Schwulenbars gehe, kompromittiert das meine großartige Heterosexualität nicht. (Aber betonen muss ich sie trotzdem noch mal ausdrücklich, damit nur bloß kein Zweifel aufkommt).
2) Ich weiß, dass da Frauen hingehen, die ausnahmsweise mal einen Abend lang keine Heteromacker an der Backe haben wollen. Ist mir aber schnuppe, weil ich mich für so unwiderstehlich halte, dass sie von *mir* ganz sicher trotzdem angemacht werden wollen.