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"Pose"-Schauspieler
Billy Porter sauer: "Alles, was Harry Styles tun muss, ist weiß und hetero zu sein"
Der "Pose"-Darsteller zeigt sich darüber irritiert, dass ein weißer Heterosexueller als erster Mann mit einem Kleid auf der Titelseite der "Vogue" gezeigt wurde.

Billy Porter zeigt sich irritiert über das Titelbild mit Harry Styles (Bild: The Huntington / flickr / Vogue)
- 19. Oktober 2021, 08:57h 3 Min.
US-Schauspieler Billy Porter kritisierte in einem Interview mit der Londoner Zeitung "The Sunday Times" (Bezahlartikel), dass es der britische Popstar Harry Styles letztes Jahr als erster Mann mit einem Rock auf die Titelseite der amerikanischen "Vogue" geschafft hatte.
Es gebe einen Unterschied zwischen den Möglichkeiten, die Styles und einem schwulen Schwarzen gegeben würden, beklagte Porter: "Es fühlt sich für mich an, als ob die Modeindustrie mich akzeptiert, weil sie es muss." Weiter erklärte der 52-Jährige: "Ich habe nichtbinäre Mode ins Gespräch gebracht und 'Vogue' setzt trotzdem Harry Styles, einen heterosexuellen weißen Mann, in einem Kleid erstmals auf die Titelseite", so Porter.
/ theebillyporterBilly Porter gets disco fabulous with Children @Queerty https://t.co/IVv0yQY2TW pic.twitter.com/N2DNKTKDYA
Billy Porter (@theebillyporter) October 16, 2021
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Er wolle den 27-jährigen britischen Sänger, der seine Karriere als Teenie-Idol in der Boyband One Direction gestartet hatte, nicht in den Schmutz ziehen, sehe ihn aber als falsche Person für die Titelseite an, so Porter weiter. "Ihm ist die Sache egal, er tut das, weil man das halt gerade so tut. Für mich ist es aber Politik. Das ist mein Leben. Ich musste mein gesamte Leben kämpfen, um an einer Stelle anzukommen, bei der ich ein Kleid zu den Oscars tragen konnte und dafür nicht niedergestreckt wurde. Alles, was er tun muss, ist weiß und hetero zu sein."
Porter hatte lange Jahre kaum Rollenangebote erhalten und musste 2007 sogar Privatinsolvenz anmelden. Erst mit der bahnbrechenden Serie "Pose" erhielt er große Anerkennung. Vor zwei Jahren schaffte er es, als erster offen schwuler Schwarzer Mann einen Emmy für seine Leistung in "Pose" zu gewinnen (queer.de berichtete).
2019 war er bei der Oscar-Gala erstmals in einem Kleid erschienen – und gilt seither als allgemein anerkannter Pionier des geschlechterneutralen Kleidungsstils, der auch in Modeshows wie "Making The Cut" mit Heidi Klum immer mehr in den Mittelpunkt rückt.
Styles hatte eine ganz andere Historie: Er trat als 16-Jähriger in der Castingshow "The X Factor" auf und wurde dort Teil der sehr erfolgreichen Boyband One Direction, in der er bald zur zentralen Figur avancierte. Auf Gerüchte über seine sexuelle Orientierung hat er oft zurückhaltend reagiert. Bereits als Teenager wurde er etwa darauf angesprochen, ob er bisexuell sei – und erklärte: "Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht so ist" (queer.de berichtete). Als er 2019 darauf gefragt wurde, warum er sich queere Ästhetik in seinem Kleidungsstil zu eigen mache, antwortete Styles: "Ich will, dass etwas auf eine bestimmte Art aussieht. Nicht weil es mich schwul, hetero oder bisexuell aussehen lässt, sondern weil es meiner Meinung nach cool ist." (dk)
/ Harry_StylesLove On Tour. St. Louis, MO. pic.twitter.com/mlSSIqbNIc
Harry Styles. (@Harry_Styles) September 17, 2021
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