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"Botschafter" für 180 Millionen

David Beckham wird Werbefigur für Katar

In Katar droht Homosexuellen die Todesstrafe. Trotzdem wird die frühere Schwulen-Ikone David Beckham als "Botschafter" für das Emirat werben – für einen Obolus von knapp 180 Millionen Euro. Angeblich sollen mit dem Deal Regenbogenfahnen erlaubt werden.


David Beckham im Frühjahr 2020 bei einem Auftritt in der US-Unterhaltungssendung "The Tonight Show" (Bild: Screenshot NBC)

  • 25. Oktober 2021, 10:52h 4 2 Min.

Der 46-jährige Ex-Fußballer David Beckham bindet sich laut der britischen Boulevardzeitung "The Sun" zehn Jahre lang als "Botschafter" an das Emirat Katar. Für diesen Deal soll der in London und Los Angeles lebende Brite umgerechnet rund 180 Millionen Euro erhalten.

Anlass ist die Fußball-Weltmeisterschaft der Männer, die Ende kommenden Jahres in Katar stattfinden soll. Laut "Sun" soll Beckham versichert worden sein, dass Fans im Land sicher seien und in den Stadien auch Regenbogen­fahnen schwenken dürften. Bei der letzten Fußball-Europameisterschaft hatte es noch Berichte über die Konfiszierung mindestens einer Regenbogen­fahne im LGBTI-feindlichen Land Aserbaidschan gegeben (queer.de berichtete).

Katar ist allerdings noch weit LGBTI-feindlicher eingestellt: Auf Homosexualität steht dort sieben Jahre Haft. Nach Scharia-Recht können schwule oder lesbische Muslim*­innen sogar zum Tode verurteilt werden, allerdings sind keine Hinrichtungen aus diesem Grund in den letzten Jahrzehnten bekannt.

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Beckham glaubt an die "Kraft des Fußballs"

Laut einem Insider engagiert sich Beckham aber nicht nur wegen des Geldes für den Verfolgerstaat: "Er glaubt fest an die Kraft des Fußballs, Unterschiede zu überbrücken, hat aber vor allem die Fortschritte in wichtigen Fragen gesehen." Der 115-fache englische Nationalspieler hatte bereits Kontakt mit Katar: So beendete er seine Karriere 2013 als Legionär beim Fußballclub Paris Saint-Germain, kurze Zeit nachdem dieser von katarischen Investoren übernommen worden war.

Menschenrechtsorganisationen kritisierten das Engagement Beckhams wegen der frauen- und LGBTI-feindlichen Politik Katars scharf. Der britische LGBTI-Aktivist Peter Tatchell bezeichnete die Meldung aufgrund der "trostlosen" Menschenrechtsbilanz etwa als "sehr enttäuschend" und erklärte: "Er hat einen riesigen Fehler gemacht. Ich hoffe, er macht sich noch einmal darüber Gedanken." Beckham selbst hat sich bislang zu dem Deal noch nicht geäußert.

Beckham hatte während der Hochphase seiner Fußballer-Karriere zur Jahrtausendwende sein "metrosexuelles" Image kultiviert und öffentlich seine schwule Fanbasis angesprochen. Er sagte etwa wiederholt, dass er gerne eine "Schwulen-Ikone" sei (queer.de berichtete). (dk)

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#1 DoItForErikAnonym
  • 25.10.2021, 17:13h
  • Laut einem Insider engagiert sich Beckham aber nicht nur wegen des Geldes für den Verfolgerstaat: "Er glaubt fest an die Kraft des Fußballs, Unterschiede zu überbrücken, hat aber vor allem die Fortschritte in wichtigen Fragen gesehen." - Klar, kein Ding, für 180 Millionen würde ich auch jeden Sch*** mitmachen!
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#2 Felix-baerlinAnonym
  • 25.10.2021, 21:00h
  • Nun, ja, wenn ich mir sonst anschaue, welche Sternchen aus dieser LGBT-Hölle influencen, aber auch wie viele dumme LGBT aus dem Westen in dieses Land reisen, dann ist Beckhams Annahme des Angebots keine Überraschung.
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#3 sinnlosAnonym
  • 26.10.2021, 10:46h
  • Ich bin eh kein Fußball-Fan. Aber Katar als Austragungsort (keine Fussballnation, Turnier im Dezember, fragwürdige Vergabe, schlechte Arbeitsbedingungen beim Stadionbau, restriktive Regierung ....), die Liste der Kritikpunkte ist lang.
    Wir diskutieren hier immer noch die Vergabe der 2006er WM, wobei es dort keine wirkliche Opfer gibt, aber Katar wird Stillschweigend akzeptiert.
    Fussball darf nicht politisch sein, wenn es um eine bunte und offene Gesellschaft geht, aber ein Milliarden schweres Imageevent für einen restriktiven Staat geht ... bekommt ja auch jeder was.
    Leider wird kein deutscher Nationalspieler Kante zeigen. Boykott auf jeder Ebene wäre hier richtig.
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