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#CisWithTheT

Großbritannien: Cis solidarisieren sich mit Trans

Dieser Text war wohl einer zu viel – nach einem weiteren transfeindlichen Artikel auf der Webseite der BBC solidarisieren sich auf Twitter cisgeschlechtliche mit trans Frauen. Ein offener Brief fordert Konsequenzen.


Im Kreuzfeuer der Kritik: die British Broadcasting Corporation (Bild: Mikey / flickr)

Ein von vielen als transfeindlich empfundener Artikel auf der Webseite der britischen BBC hat eine Welle der Solidarität mit transgeschlechtlichen Frauen ausgelöst. Der Text nutzt fragwürdige Behauptungen und Quellen transfeindlicher Hassgruppen und suggeriert, dass immer mehr cisgeschlechtliche Lesben von trans Frauen vergewaltigt würden.

Auf Twitter taten in der Folge cisgeschlechtliche Nutzer*innen unter dem Hashtag #CisWithTheT ihre Unterstützung sowie ihren Unmut über die Moralpanik kund, die bereits seit einigen Jahren in britischen Medien herrscht und insbesondere auf transgeschlechtliche Frauen zielt.

Unter #CisWithTheT fanden sich auch viele Beiträge, in denen cisgeschlechtliche Lesben ihre Solidarität mit trans Frauen betonten. So schrieb die Gründerin der "Lesbian Visibility Week" und des queeren Frauenmagazins "Diva", das es bereits seit 1994 gibt: "Ich habe noch nie von einer Lesbe gehört, die sagt, dass sie dazu gedrängt worden ist, Sex mit einer transgeschlechtlichen Frau zu haben."

/ LindaRiley8
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Die Stimmen von Frauen nicht silencen

Gestartet hatte den Hashtag der LGBTI-Aktivist und Podcaster Max Morgan. Er nahm die auch im BBC-Text erwähnte Forderung der transfeindlichen Bewegung, man solle aufhören, "Frauen" zu silencen, ihnen also die Stimme zu nehmen, zum Anlass für seine Intervention.

/ SpillerOfTea

Er werde, wie Morgan am Mittwoch schrieb, den Tag damit verbringen, die Tweets cisgeschlechtlicher Frauen weiter zu verbreiten, die die Inklusion von trans Frauen in Frauenräumen unterstützen. Bereits eine halbe Stunde darauf twitterte er, dass er mit dem Retweeten entsprechender Beiträge kaum noch nachkomme.

/ alisapower
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Fragwürdige Datengrundlage

Im BBC-Artikel, der bereits den vielsagenden Titel "'We're being pressured into sex by some trans women'" ("Wir werden von einigen transgeschlechtlichen Frauen zum Sex gedrängt") trägt, wird suggeriert, dass Lesben als transphob gebrandmarkt würden, wenn sie nicht mit transgeschlechtlichen Frauen schlafen wollten.

Teil des Textes sind die Ergebnisse einer Umfrage, die die transfeindliche Hassgruppe "Get The L Out" unter ihrer eigenen Anhänger*innenschaft durchgeführt hatte. Demnach hätten, wie es im Artikel heißt, 56 Prozent der Lesben bereits Erfahrungen mit trans Frauen gemacht, die sie zum Geschlechtsverkehr gedrängt hätten.

Hinzu kommen kaum überprüfbare Stimmen von cisgeschlechtlichen Lesben, die solche Angriffe, das Bedrängen zum Geschlechtsverkehr und Vergewaltigungen erlebt haben wollen.

Offener Brief kritisiert ebenfalls BBC

In einem offenen Brief an die BBC, den inzwischen mehr als 20.000 Menschen unterschrieben haben, wird eine Entschuldigung für den Artikel und das Eingeständnis gefordert, dass die im Text gemachten Behauptungen nicht haltbar sind. Die Autor*innen verweisen unter anderem darauf, dass die im Text angeführte Umfrage nicht ein mal den eigenen Richtlinien der BBC zur Zitierung von Studien und Zahlen entspreche.

Die Autor*innen machten auch deutlich, dass es keinerlei Druck auf cisgeschlechtliche Lesben gäbe, mit transgeschlechtlichen Frauen zu schlafen – egal, ob sie einen Penis oder eine Vulva hätten. Auch sei es völlig in Ordnung, wenn man nicht davon angezogen sei, wenn eine Frau eine tiefe Stimme oder einen kantigen Kiefer habe, wie im BBC-Artikel hervorgehoben. Darum sei eine Person jedoch noch lange kein Mann, wie von der Gruppe "Get The L Out" und anderen Hassgruppen behauptet, sondern schlicht eine Frau, zu der man sich eben nicht hingezogen fühle.

Die BBC gebe transfeindlichen Hassgruppen fortgesetzt eine Plattform, ohne die Perspektive der transgeschlechtlichen Community selbst zu berücksichtigen. Eine ganze Gruppe mit anekdotischer Evidenz als gefährlich zu brandmarken, sei ein zutiefst gefährlicher Akt. Die BBC hat den Text bereits verteidigt. Er schaue auf ein "komplexes" Thema aus einer "anderen Perspektive" und sei außerdem durch einen "rigorosen" Editionsprozess gegangen.

-w-

#1 HexeAnonym
#2 MagsAnonym
#3 IndraRuppAnonym
  • 30.10.2021, 15:56h
  • Das Böse frisst sich am Ende selbst!
    Erst noch ein feines Deckmäntelchen, damit immer mehr Anhänger um sich scharend , alles schön redend. Doch will es ja auch zu seinem eigentlichen Ziel, die Gier wird größer und das Sicherheitsgefühl, wegen der scheinbar so treuen Anhänger. Dann kommt es richtig zum vorscheinen und tut damit dem Guten einen mächtigen gefallen. Denn mit einem schwups holt sich das Gute alle seine Spieler zurück.
  • Direktlink »

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