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Porträts sollen "sensibilisieren und empowern"

Berlin will mit Plakataktion lesbische Sichtbarkeit erhöhen

Mit berlinweit 1.800 Plakaten soll der Öffentlichkeit lesbische Vielfalt gezeigt werden.


Diese Plakate werden ab Montag in Berlin zu sehen sein (Bild: LADS)
  • 5. November 2021, 10:33h 4 1 Min.

Der Senat von Berlin will lesbische Frauen in der Öffentlichkeit sichtbarer machen. Deshalb werden ab Montag 1.800 A1-Plakate mit sechs Motiven und der Aufschrift "Lesbische* Sichtbarkeit Berlin" in allen Teilen der Bundeshauptstadt aufgestellt. Die Aktion soll bis zum 22. November laufen.

Die Porträts der Fotografin Anja Weber "wollen sensibilisieren und empowern", teilte die Stadt mit. "In Verbindung mit den Kurzbiografien machen die Bilder deutlich, dass es 'die' Lesbe* nicht gibt: Die sechs porträtierten Berlinerinnen haben verschiedenste Hintergründe, Lebensweisen und Identitäten."

"Ich danke den Porträtierten für ihr Engagement. Sie tragen auf verschiedenste Weise zu mehr lesbischer* Sichtbarkeit bei und machen gleichzeitig deren Vielfalt sichtbar", erklärte der Grünenpolitiker Dirk Behrendt, der Senator für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung.

Der Berliner Senat versucht mit mehreren Projekten, die lesbische Sichtbarkeit zu erhöhen. So wurde etwa im Herbst zum zweiten Mal der Preis für Lesbische* Sichtbarkeit verliehen: Ausgzeichnet wurde die afrodeutsche Aktivistin Katharina Oguntoye (queer.de berichtete). (cw)

-w-

#1 Gnurfel42Anonym
  • 06.11.2021, 13:18h
  • Ich find die Aktion gut. Ich bin überhaupt dafür, dass es weniger kapitalistische Propaganda (in Form von Produktwerbung) gibt. Es gibt davon einfach zu viel. Und die Werbefläche mal für was anderes, was sinnvolles nutzen, statt immer nur »Kaufen! Kaufen Kaufen!«.
    Und ja, Lesben haben es natürlich verdient, gesehen zu werden.
  • Direktlink »
#2 LotiAnonym
#3 Gnurfel42Anonym
  • 06.11.2021, 14:15h
  • Also ich störe mich ja am Stern (»Lesbe*«). Ich weiß, was er bedeutet, und ich verstehe die Intention. Natürlich gehören genderqueere, trans, inter, usw. Identitäten dazu. Aber 99% der Nicht-LGBTs, also genau die Zielgruppe, hat keine Ahnung, was der Stern soll. Und ein Sternchen auf einem Werbeplakat hat so ein Geschmäckle.

    Den Stern hätte man daher weglassen sollen. Ich bin sowieso dafür, dass mit dem Wort »Lesbe« einfach ganz selbstverständlich auch trans, inter, gendequeere und alle anderne, die sich irgendwie mit dem Begriff »Lesbe« identifizieren, dazugehören. Die Zielgruppe wurde nicht richtig berücksichtigt. Man hat die falsche Sprache, nämlich die Slang-Sprache von LGBTQs, nicht aber die Sprache der Nicht-LGBTQs, benutzt. Außerdem ist »Lesbe*« für Suchmaschinen ungeeignet. Wer danach sucht, wird nichts Relevantes finden. Daher ist er leider ein (noch) totaler Insider-Begriff.
    Wir müssen mit Nicht-LGBTQs immer noch wie mit Babys reden und in einer Babysprache, d.h. mit simpelsten Wörtern, weil die meisten von ihnen praktisch null Ahnung haben, weil unser Bildungssystem eine Katastrophe ist. Wir können schon froh sein, wenn sie wissen, dass Bisexualität real ist. Wie gesagt, Babyschritte halt. Die Situation wird sich hoffentlich bald ändern. Aber so weit sind wir noch nicht. :-(

    Für trans/inter/genderqueer/...-Inklusivität hätte man ja was anderes machen können, ohne die Verständlichkeit opfern zu müssen: Zum Beispiel: »Lesbisch und trans«, »Trans und lesbisch« oder so was ähnliches schreiben, und dann logischerweise eine trans Lesbe abdrucken. Das wäre dann ja auch Sichtbarkeit im Wortsinn. (Ich weiß jetzt nicht,
    ob sie tatsächlich schon eine trans/inter/genderqueere/etc. Lesbe abgedruckt hatten, aber falls ja, würde das mein Argument ja nur noch stärken. Denn im diesem Fall hätte das Sternchen gar nichts gebracht. Zwar hätte man zwar im Wort »Lesbe« andere Identäten vermeintlich »sichtbar« gemacht, aber ironischerweise nicht die Gender-Identität der abgedruckten Person.)
    Ich bezweifle übrigens auch, dass die ganze Vielfalt von lesbischen Identitäten einfach nur mit einem Sternchen wirklich »sichtbar« wird. Vielleicht macht man es sich da halt zu einfach. Das ist ja das Paradoxe: Wer weiß und versteht, was das Sternchen bedeutet, braucht es nicht mehr. Wer es nicht weiß und versteht, der lernt auch nichts dazu. Ich bin absolut für Sichtbarkeit, ich bin aber auch ein großer Freund des Pragmatismus.

    Vielleicht rege ich mich aber auch zu viel auf, und vielleicht ist das Sternchen bei der Zielgruppe doch nicht so kontraproduktiv, wie ich befürchte. Andererseits reden wir ja von einer Zielgruppe, die immer noch zum großen Teil denkt, wir wären alle schwul. Daher propagiere ich Babysprache. Die Grundidee der lesbischen Sichtbarkeit unterschreibe ich natürlich zu 100%, denn es stimmt total, dass Lesben gerne mal »vergessen« werden. Das Sternchen ist übrigens auch mein einziger Kritikpunkt, denn abgesehen davon gefällt mir die Aktion sehr.
  • Direktlink »

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