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LSVD fordert klare Haltung zu Katar

"Ich erwarte vom DFB mehr als nur eine Regenbogen­armbinde"

Alfonso Pantisano erhofft sich vom Deutschen Fußball-Bund mehr Engagement vor der Weltmeisterschaft in Katar – nämlich den Boykott der Turniers. Im Verfolgerstaat droht Schwulen und Lesben Gefängnis oder gar die Todesstrafe.


Alfonso Pantisano ist seit Frühjahr 2019 Mitglied im Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland (Bild: M. Hillig)

  • 17. November 2021, 15:56h 11 2 Min.

Ein Jahr vor der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar hat der Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) vom Deutschen Fußball-Bund und von der gesamten Gesellschaft eine eindeutige Position zu den fehlenden Rechten der queeren Community in dem Golf-Emirat gefordert. "Haltung zeigt sich nicht, indem man gerade steht auf dem Fußballplatz. Haltung zeigt sich darin, dass man stehen bleibt und kein Territorium betritt, das mit Blick auf die Menschenrechte ein Minenfeld ist. Ich erwarte vom DFB mehr als nur eine Regenbogenarmbinde", sagte Alfonso Pantisano vom LSVD-Bundesvorstand dem Nachrichtenportal "watson".

Im WM-Gastgeberland Katar habe die LGBTI-Community keine Rechte, wird in dem Statement beklagt. Wer seine Homosexualität öffentlich macht, kann dort mit bis zu sieben Jahren Gefängnis bestraft werden. Nach Scharia-Recht gilt für homosexuelle Musliminnen und Muslime in Katar sogar die Todesstrafe.

Daher appelliert Pantisano gerade an die Menschen außerhalb der Community, genau hinzuschauen. "Denn Menschenrechte gehen uns alle an und sind ein Thema für die gesamte Gesellschaft und nicht nur von vermeintlichen Minderheiten."

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Pantisano: Boykott einzige Lösung

Zur Verbesserung der Lage der queeren Community in Katar sieht Pantisano nur eine Lösung: den Boykott des WM-Turniers. "Wir müssen dem Regime in Katar den Geldhahn zudrehen. Wir haben die Wahl: nicht einschalten, nicht hinfahren, kein Geld ausgeben. Und zwar alle zusammen, nicht nur die LGBTIQ+-Community."

/ Pantisano
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Die WM soll im November und Dezember nächsten Jahres in Katar stattfinden. Je näher die Veranstaltung rückt, desto kontroverser wird darüber diskutiert. Kürzlich erklärte der offen schwule Fußballfunktionär Thomas Hitzlsperger vom VfB Stuttgart, dass er sich keine große Hoffnung auf Verbesserung mache. "Russland ist nach der letzten WM auch nicht demokratischer und liberaler geworden", so der 39-Jährige gegenüber "Kicker" (queer.de berichtete). Der australische Fußballer Josh Cavallo, der einzige offen schwule Erstligist der Welt, sagte zudem, ihm würde es Angst machen, für sein Land im Verfolgerstaat zu spielen (queer.de berichtete).

Auch ein Antrag zu Katar für die Hauptversammlung des FC Bayern München am 25. November sorgte für Aufsehen: Demnach solle die Sponsorenwerbung für die staatliche Fluggesellschaft Qatar Airways beim Rekordmeister beendet werden. Der Antragsteller begründete dies unter anderem mit mit der Homosexuellenfeindlichkeit des Emirats (queer.de berichtete). (dpa/dk)

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#1 TheoLAnonym
  • 17.11.2021, 17:52h
  • "Nicht einschalten, nicht hinfahren, kein Geld ausgeben."
    Diesem Aufruf komme ich doch nur allzu gerne nach. Gut, wenn die WM in einem Land abgehalten würde, das eine extrem gute Lebensqualität für alle Arten an Menschen böte, würde den Aufruf auch befolgen, aber so kann ich wenigstens sagen, dass ich etwas für die Community getan habe.
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#2 thorium222
#3 YannickAnonym
  • 17.11.2021, 20:06h
  • Bei der Vergabe ging es nur um Geld. Also kann man die auch nur mit Geld erreichen:

    Es sollten alle Werbepartner und Sponsoren dieser WM boykottiert werden. Das wäre das Effektivste.
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