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USA

Vorgetäuschter homophober Angriff? Smollett vor Gericht

In Chicago hat am Montag der Strafprozess gegen US-Schauspieler Jussie Smollett begonnen. Der 39-Jährige soll im Januar 2019 eine Attacke auf ihn vorgetäuscht und die Behörden belogen haben.


Jussie Smollett gehörte zum Cast der US-Serie "Empire" – nach dem Vorfall im Januar 2019 wurde seine Rolle als offen homosexueller Sohn eines Hip-Hop-Moguls gestrichen (Bild: Promo)
  • 30. November 2021, 02:22h 9 2 Min.

Knapp drei Jahre nach einem mutmaßlich inszenierten Angriff hat am Montag in Chicago der Strafprozess gegen US-Schauspieler Jussie Smollett begonnen. Dem 39-Jährigen wird vorgeworfen, den angeblich schwulenfeindlich und rassistisch motivierten Angriff auf ihn gestellt und die Polizei belogen zu haben. Er weist die Vorwürfe zurück. Der Prozess könnte bereits am Freitag oder zum Beginn nächster Woche enden, kündigte Richter James Linn zu Beginn der Geschworenen-Auswahl an.

Der Fall voller Wendungen hatte in den USA und international für Aufsehen gesorgt. Der Schwarze Star aus der Fernsehserie "Empire", der sich 2015 als schwul geoutet hatte, berichtete im Januar 2019, er sei nachts in Chicago auf offener Straße von zwei Maskierten angegriffen sowie homophob und rassistisch beleidigt worden (queer.de berichtete). Die Angreifer hätten ihm einen Strick um den Hals gelegt und geschrien, Chicago sei "MAGA-Land" – in Anspielung auf den Wahlkampfslogan von US-Präsident Donald Trump, "Make America Great Again" ("Macht Amerika wieder großartig").

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Smollett soll sich berufliche Vorteile erhofft haben

Die angebliche Attacke sorgte zunächst für Entsetzen, doch schon rasch wurden Zweifel an Smolletts Darstellung laut. Nach Überzeugung der Polizei soll der Schauspieler sich selbst einen Drohbrief geschickt und anschließend zwei Bekannte mit dem vorgetäuschten Angriff beauftragt haben; von seiner Opferrolle soll er sich berufliche Vorteile erhofft haben (queer.de berichtete).

Der Fall nahm eine weitere kuriose Wende, als die Staatsanwaltschaft im März 2019 die 16 Anklagepunkte gegen Smollett überraschend fallen ließ. Der Schauspieler musste lediglich Sozialstunden leisten und 10.000 Dollar zahlen (queer.de berichtete). Das wurde von der Polizei und der Stadt Chicago scharf kritisiert. Schließlich wurde ein Sonderstaatsanwalt damit beauftragt, sich erneut des Falls anzunehmen. Eine sogenannte Grand Jury erhob im Februar 2020 erneut Anklage gegen Smollett (queer.de berichtete).

Ob Smollett, der seine Rolle bei "Empire" im Zuge der Enthüllungen verlor, selbst aussagen wird, war zunächst unklar. Dagegen wird allgemein damit gerechnet, dass die beiden von ihm mutmaßlich angeheuerten Brüder als Zeugen auftreten werden. Ihre Anwältin Gloria Schmidt Rodriguez sagte bereits im Februar 2020, dass ihre Mandanten die Tat bereuen und das auch öffentlich kundtun wollten. (cw/AFP)

#1 TimonAnonym
  • 30.11.2021, 08:34h
  • Das war sicher ein Fehler. Aber Menschen machen auch mal Fehler. Und es hat ja niemand einen Schaden dadurch. Da sollte man es dann auch bei einer Verwarnung belassen.
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#2 FiBuAnonym
  • 30.11.2021, 09:07h
  • Antwort auf #1 von Timon
  • "Das war sicher ein Fehler. Aber Menschen machen auch mal Fehler. Und es hat ja niemand einen Schaden dadurch. Da sollte man es dann auch bei einer Verwarnung belassen."

    Ich wäre da weniger Nachsichtig. Jussie Smollett hat aus reiner Geldgier ein Hassverbrechen inszeniert. Ein fiktives Hassverbrechen was auf der einen Seite die damalige gesellschaftliche Lage in den USA (Trump) zusätzlich aufgepeitscht hat und auf der anderen Seite allen wirklichen Opfern eines Verbrechens ins Gesicht schlägt.
    Der Schaden den er angerichtet hat ist vielleicht nicht einfach zu bemessen aber er hat einen angerichtet.
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#3 BlenderAnonym
  • 30.11.2021, 09:15h
  • Antwort auf #1 von Timon
  • Das kann man so nicht sagen. Das Vortäuschen einer Straftat ist kein Kavaliersdelikt. Und dann auch noch einen homophoben Überfall drehbuchreif inszenieren um berühmter zu werden und sich Mitleid zu erhaschen ist besonders perfide. Solche Aktionen schaden vor allem der Glaubwürdigkeit von wahren Opfern von Übergriffen.
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