So kann man Menschen gegeneinander ausspielen: In einem am Dienstagabend veröffentlichten Kommentar zum Regierungswechsel äußert sich die "Nürnberger Zeitung" geradezu hämisch über queere Menschen und macht sich über trans Personen lustig. Wörtlich heißt es in dem Text:
Gerade die Grünen haben für die eigene Klientel richtig viel herausgehandelt: legales Kiffen, allerlei "Diversity"-Pflichten, viel Gewese um "queeres Leben" und "Regenbogenfamilien". Wer ein anderes Geschlecht haben oder den ungeborenen Nachwuchs nicht haben will, kann sich freuen: Die Kosten der dafür nötigen Eingriffe trägt künftig die Allgemeinheit über die Beiträge zur Krankenversicherung. Außerdem im Angebot: deutlich mehr Migration samt massivem Familiennachzug, einige soziale Wohltaten und natürlich Klima, Klima, Klima.
Bei der Lektüre des Ampel-Programms wird klar: für "Normalbürger" ist nicht viel drin. Wer einer regulären Beschäftigung nachgeht, keiner Randgruppe angehört und vielleicht gar in einer unbunten Vater-Mutter-Kind(er)-Familie lebt, hat wenig zu erwarten. Es stellt sich die Frage: Hat die künftige Regierung die "Normalos" überhaupt auf dem Radar? Ja: Die Kosten für den linken Gesellschaftsumbau und die ungeordnete "Alles-fürs-Klima"-Politik dürfen sie freilich schon tragen.
Das Fazit lautet also: Den queeren Menschen wird alles hinten rein geschoben, während "unbunten Normalbürgern" in die Tasche gegriffen wird. Dazu macht man sich über trans Menschen lustig, die angeblich nur ein anderes Geschlecht "haben" wollen und im gleichen Satz mit abgetriebenen Föten erwähnt werden. In Wirklichkeit hat das Bundesverfassungsgericht freilich das Transsexuellengesetz schon seit Jahren in großen Teilen für verfassungswidrig erklärt – und die schwarz-gelbe Koalition bereits 2009 eine Reform versprochen, die freilich nie umgesetzt wurde. Es ist aber offenbar leicht, gerade auf die Gruppe einzuschlagen, die laut Studien eines der höchsten Suizidrisiken trägt (queer.de berichtete). Ein paar tote trans Menschen mehr oder weniger sind hier offenbar egal.