Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?40680

Katholische Kirche

Bistum schließt queere Menschen von Sakramenten aus

In einem US-Bistum sollen sowohl trans Menschen als auch Homosexuellen in einer Beziehung Sakramente wie das Abendmahl verweigert werden. Auch Kinder in Regenbogenfamilien müssen mit Sanktionen rechnen.


Der symbolische Leib Christi ist hetero- und cissexuellen Menschen vorenthalten – außer wenn queere Gläubige ihre Identität verleugnen (Bild: michael_swan / flickr)

  • 10. Dezember 2021, 13:47h 16 3 Min.

Das Bistum Marquette im US-Bundesstaat Michigan hat seine Priester angewiesen, queeren Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechts­identität Sakramente zu verweigern. Eine Person, "die öffentlich in einer gleich­geschlechtlichen sexuellen Beziehung" lebt, dürfe laut einem von Bischof John Doerfler unterzeichneten Papier (PDF) weder getauft, noch gefirmt werden noch dürfe sie die Eucharistie (Abendmahl) empfangen. Genauso scharf trifft der Bannstrahl Menschen mit einer "Geschlechts­identitätsstörung" (oder "Gender-Dysphorie"). Das Papier verrät jedoch nicht, wie mit inter­geschlechtlichen Menschen umgegangen werden soll.

Homo­sexuelle dürften erst wieder das Abendmahl empfangen, wenn sie Buße täten und ihre Beziehung beendeten – im Extremfall verlangt die Kirche dabei offenbar die Scheidung von verheirateten gleich­geschlechtlichen Ehepaaren. Auch trans Menschen müssten ihre Geschlechts­identität bereuen, um die Verbote rückgängig zu machen. Wenn sie dies täten, müssten sie bereits durchgeführte Geschlechts­anpassungen nicht unbedingt rückgängig machen.

Auch Kinder aus Regenbogen­familien müssen sich in der Kirche Einschränkungen gefallen lassen, selbst wenn sie cisgeschlechtlich und heterosexuell sind: So dürften sie, auch wenn sie bei den vermeintlich sündhaften Eltern wohnten, zwar zu den Sakramenten zugelassen werden. Allerdings dürften sie nicht öffentlich getauft oder gefirmt werden, sondern nur "privat", um "einen Skandal" zu vermeiden. Sonst könne schließlich der Eindruck vermittelt werden, dass die Kirche "die Neudefinition von Ehe und Elternschaft akzeptiert".

Trotz dieser Verbote heißt es in dem Papier, dass "jegliche ungerechte Diskriminierung verhindert werden muss". Ferner wird erklärt, dass queere Menschen "mit Würde und Respekt" behandelt werden müssten.

"Es ist keine Sünde, trans zu sein"

Der queerfreundliche Jesuiten-Pater James Martin kritisierte die Richtlinien des Bistums scharf. "Es ist keine Sünde, trans zu sein", schrieb er etwa auf Twitter.

/ JamesMartinSJ
Datenschutz-Einstellungen | Info / Hilfe

In einer Pressemitteilung vom Donnerstag verteidigte das Bistum die Verbote: "Die Kirche lehrt, dass Personen, die gleichgeschlechtliche Anziehung empfinden oder eine Geschlechtsidentitätsstörung haben, nicht sündhaft sind. Nur aus freiem Willen danach zu handeln, ist sündhaft." Das Bistum erklärte auch, dass man sich um das Seelenheil von Homosexuellen und trans Menschen sorge.

Laut Marianne Duddy-Burke von der queeren katholischen Organisation DignityUSA handelt es sich bei dem Verbot in Marquette nicht um einen Einzelfall. Viele Bistümer "sagen etwas, das sich so anhört, als ob sie homosexuelle, queere und trans Menschen helfen wollen, aber in Wirklichkeit schaden sie ihnen und ihren Familien in ihrer spirituellen, seelischen und körperlichen Gesundheit".

Zuletzt hatte der Vatikan immer wieder betont, dass aktiv gelebte Homosexualität und Transidentität mit dem katholischen Glauben unvereinbar seien. Im März bekräftigte der Vatikan etwa das Segnungsverbot für gleichgeschlechtliche Paare (queer.de berichtete). (dk)

-w-

#1 stephan
  • 10.12.2021, 17:06h
  • Tja, das ist die Botschaft der Liebe indes Friedens bei dieser (schein-)heiligen Truppe! Wer da noch Mitglieder sein kann und das mit der Botschaft des Jesus von Nazareth (von dem im NT die Rede ist) in Verbindung bringen kann, muss geistig schon arg verbogen sein ... Vermutlich muss man deshalb auch jahrelang Theologie studieren, um diese Verbiegung hinzubekommen!
  • Direktlink »
#2 swimniAnonym
  • 10.12.2021, 18:30h
  • jeder, der von dieser destruktiven sekte verschont bleibt, sollte sich glücklich schätzen. ...........so what?
  • Direktlink »
#3 LegatEhemaliges Profil
  • 10.12.2021, 18:51h
  • Antwort auf #1 von stephan
  • Theologen waren schon immer und werden immer eine der großen Geißeln dee Menschheit sein. Jene die behaupten, sie hätten eine besondere Autorität darin zu erraten, was ein angeblich allmächtiger Gott von uns will, sollte man jederzeit nur mit allerhöchstem Misstrauen begegnen.
  • Direktlink »

Kommentieren nicht mehr möglich
nach oben
Debatte bei Facebook

Newsletter
  • Unsere Newsletter halten Dich täglich oder wöchentlich über die Nachrichten aus der queeren Welt auf dem Laufenden.
    Email: