Fünf Monate nach einer homophoben Tat bittet die Hauptstadtpolizei die Öffentlichkeit um Hilfe (Bild: TechLine / pixabay)
Mit der Veröffentlichung von zwei Fotos aus einer Überwachungskamera bittet der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes Berlin um Mithilfe. Er sucht nach einem unbekannten Mann, der am 10. Juli im Ortsteil Friedrichshain einem 21-Jährigen ins Gesicht schlug, weil dieser zuvor seinen 22-jährigen Freund geküsst hatte (queer.de berichtete).
Der Tatverdächtige war an jenem Abend mit einer Gruppe von drei anderen jungen Männern unterwegs. Er trug ein weißes T-Shirt, ein schwarzes Basecap, eine kurze schwarze Hose und eine Gürteltasche, die er sich schräg vor seine Brust gehangen hatte. Einer seiner Begleiter hatte eine tragbare Musikbox umgehängt, aus welcher Technomusik zu hören war. Die von den Behörden veröffentlichten Bilder zeigen den Tatverdächtigen in seiner Freundesgruppe.
(Bild: Polizei Berlin)
(Bild: Polizei Berlin)
Die Ermittelnden wollen deshalb von der Öffentlichkeit wissen, wer Angaben zur Identität und/oder dem Aufenthaltsort des Gesuchten machen kann. Auch weitere sachdienliche Hinweise zur Tat oder der Personengruppe werden erbeten. Hinweise nimmt das Landeskriminalamt in Berlin-Tempelhof (Bayernring 44) unter der Telefonnummer (030) 4664-953524 oder per E-Mail an LKA535@polizei.berlin.de entgegen. Hinweise können auch über die Internetwache der Polizei Berlin oder an jede andere Polizeidienststelle abgegeben werden.
Mit Faust gegen Oberarm und den Kopf geschlagen
Der Fall hatte sich gegen 22.30 Uhr in Höhe einer Bushaltestelle in der Andreasstraße ereignet. Die vierköpfige Männergruppe hatte sich dem schwulen Paar in den Weg gestellt. Beim Passieren des Quartetts schlug der Tatverdächtige aus der Gruppe unvermittelt den 21-Jährigen mit der Faust gegen den Oberarm und den Kopf. Der Angreifer und seine Begleiter entfernten sich dann in Richtung S-Bahnhof Ostbahnhof. Der 21-Jährige erlitt leichte Verletzungen am Arm und im Gesicht.
Die Berliner Polizei macht mögliche Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität gezielt in ihren Berichten publik und meldet diese daher vergleichsweise häufig der Öffentlichkeit. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt haben eigene Ansprechpartner für LGBTI. (cw)