Zum 1. Januar wird im katholischen Erzbistum Paderborn der siebenköpfige Arbeitskreis "Queersensible Pastoral" seine Arbeit aufnehmen. Der Begriff "Pastoral" umschreibt die seelsorgerliche Arbeit in der Kirche. "Es ist mir ein Anliegen, dass in unserem Erzbistum eine zugewandte Pastoral für queere Menschen verwirklicht wird, durch die queere Menschen sich angenommen und willkommen fühlen", erklärte Erzbischof Hans-Josef Becker laut einer Mitteilung seiner Diözese vom Dienstag. Der neue Arbeitskreis werde dafür sorgen, dass queere Menschen und ihre Erfahrungen in der Erzdiözese sichtbar werden.
Mit der neuen Einrichtung solle laut dem Erzbischof "eine Kultur der Wertschätzung unterschiedlicher Lebensentwürfe" gefördert werden. Man setze sich damit auch für den Abbau von Diskriminierung ein. "Dies umfasst auch geschlechtersensible und queersensible Pastoral", so Becker.
Zentrales Ziel des Arbeitskreises sei es, die seelsorgerliche Arbeit für queere Menschen und deren Angehörige zu verbessern. Er soll unter anderem auch bereits existierende Aktionen, Formate und Gottesdienste für queere Menschen im Erzbistum bündeln. Dem Gremium angehören sollen Jana Hansjürgen, Pastor Lars Hofnagel, Dorothee Holzapfel, Leonie Jedicke, Pfarrer Bernd Mönkebüscher, Melina Sieker. Die Leitung soll Indra Wanke übernehmen, die Abteilungsleiterin im Bereich Pastoral im Erzbischöflichen Generalvikariat.
Erzbistum geht gegen Homo-Segnungen vor, lobt aber Tier-Segnungen
In der Vergangenheit hat das Erzbistum allerdings mit Homophobie für Schlagzeilen gesorgt. Erst im September wurde bekannt, dass es im Sommer einen Priester gerügt hatte, weil dieser ein gleichgeschlechtliches Paar gesegnet hatte (queer.de berichtete). Die Initiatoren der Aktion #mehrSegen kritisierten daraufhin: "Während Bischof [Felix] Genn aus Münster und Bischof [Franz-Josef] Overbeck aus Essen verlauten ließen, keine Sanktionen gegenüber Seelsorgern auszusprechen, die einen Segnungsgottesdienst feiern, agiert das Erzbistum Paderborn anders." Im Gegensatz zu Homo-Segnungen werden Segnungen von Hunden (!) in Pressemitteilungen des Erzbistums übrigens gefeiert.
Erst im Frühjahr hatte der Vatikan sein Segnungsverbot für gleichgeschlechtliche Paare bekräftigt (queer.de berichtete). Grund sei, dass ein homosexuelles Paar wegen seiner sexuellen Orientierung immer sündhaft sei. (dk)
www.erzbistum-paderborn.de/news/hohe-austrittszahlen-klarer-
handlungsauftrag/)
haben da sicher nichts mit zu tun, oder?