Queere Organisation haben sich gegen von der Landesregierung geplante Kürzungen von Zuschüssen ausgesprochen. In einem Offenen Brief appellieren die LGBTI-Projekte und Vereine an die Landtagsabgeordneten, sich für eine ausreichende Finanzierung einzusetzen. Sie wehren sich dabei gegen die geplanten Kürzungen in Höhe von 200.000 Euro, die für den diesjährigen Haushalt vorgesehen seien. Der Brief ist unter anderem von den CSD-Organisator*innen aus Jena, Erfurt, Weimar, Altenburg und Gera sowie der Aids-Hilfe Weimar & Ostthüringen unterzeichnet worden.
Die Vereine warnen vor "dramatischen Konsequenzen" für queeres Leben in Thüringen: "Der Beschluss des kommenden Haushaltes, so wie er derzeit in einem Entwurf vorliegt, würde die Schließung von Beratungs- und Anlaufstellen bedeuten." Aktuell würden mit den Mitteln Einrichtungen wie die LSBTIQ*-Koordinierungsstelle oder das vor wenigen Monaten neu eröffnete Queere Zentrum in Erfurt finanziert.
Eine Verabschiedung des geplanten Landeshaushaltes hätte eine Reihe von Effekten zur Folge: "Ungefähr ein Drittel der Bildungs-, Beratungs- und Vernetzungsarbeit von queeren Projekten würde wegfallen sowie CSDs und andere Projekte hätten große Schwierigkeiten, ihre Sensibilisierungs-, Empowerment-, und Vernetzungsprojekte durchzuführen." Ferner heißt es in dem offenen Brief, dass eine stabile Finanzierung auch über 2022 hinaus angesichts der vielen Aufgaben in der queeren Arbeit im Freistaat wichtig sei.
In Thüringen regiert derzeit eine rot-rot-grüne Minderheitsregierung unter Führung von Bodo Ramelow (Linke). Der Lesben- und Schwulenverband hatte 2020 den Koalitionsvertrag der drei Parteien verhalten aufgenommen (queer.de berichtete). (cw)