Die 13-jährige Tochter des republikanischen US-Senators Ted Cruz, eines der homo- und transphobsten US-Politiker, hat sich in sozialen Netzwerken als bisexuell geoutet. Das berichtet unter anderem das queere Nachrichtenmagazin "Advocate". Demnach hatte Caroline Cruz kürzlich nicht nur ein Video geteilt, in dem sie ihre Abneigung gegenüber der Politik ihres Vaters äußerte, sondern auch ihre sexuelle Orientierung als "bi" angegeben. Das Profil ist inzwischen "privat" und damit nicht mehr abrufbar.
Konkret hatte die Politikertochter laut veröffentlichten Videos auf TikTok Ende letztes Jahres erklärt, dass sie von vielen Menschen wegen ihres berühmt-berüchtigten Vaters vorverurteilt werde. "Aber ich stimme wirklich mit den meisten seiner Ansichten nicht überein", so Caroline.
Der Eintrag ihrer Identifikation als "she/her" und "bi" wurde inzwischen in sozialen Netzwerken geteilt. Ein Nutzer soll Caroline zudem gefragt haben, ob sie ihrem Vater von ihrer sexuellen Orientierung erzählt habe, woraufhin sie antwortete: "Ich habe ihm noch nichts gesagt. Um ehrlich zu sein, bin ich etwas nervös, aber ich denke, er wäre nicht sauer darüber."
Ted Cruz, ein in Kanada geborener Texaner, ist seit 2013 einer von 100 Mitgliedern des US-Senats und gilt als extrem LGBTI-feindlich, wie er etwa bei seiner Präsidentschaftskandidatur 2016 zeigte (queer.de berichtete). Damals unterlag er im parteiinternen Vorwahlkampf gegen Donald Trump, landete aber auf Platz zwei unter mehr als einem Dutzend prominenter Kandidaten (und einer Kandidatin). Immer wieder sorgte er mit provozierenden Sprüchen für Aufregung – so bezeichnete er etwa das Ende des Ehe-Verbots für Schwule und Lesben als faschistisch ("Es ist liberaler Faschismus, wenn man gegen gläubige Christen vorgeht, die an die biblische Lehre der Ehe glauben").
Cruz ist Vater von zwei Töchtern, die er vor einem Jahr recht rüde bei einem politischen Skandal als Schutzschilde benutzte: Damals ging er mit seiner Familie in den Urlaub in ein Luxusresort im mexikanischen Cancún, als Millionen Texaner*innen nach einem extremen Wintersturm ohne Heizung, Strom und Trinkwasser ausharren mussten. Das führte zu landesweiter Empörung.
Daraufhin kehrte Cruz vorzeitig zurück und erklärte, dass seine Töchter ihn zu dem Flug überredet hätten: "Ich wollte ein guter Vater sein", so verteidigte sich der Politiker.
In vergangenen Wahlkämpfen hatte Cruz seine Töchter zu Werbezwecken vorgeführt. (cw)