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  • 29. Dezember 2005 16 2 Min.

Die städtische Tourismusgesellschaft weigert sich trotz Beschluss des Rates, die schwul-lesbische Zielgruppe gesondert anzusprechen.

Von Christian Scheuß

(queer.de) Zunächst wundert man sich. Was da im Rat der Stadt Frankfurt/Main mit Stimmen der SPD, FDP und der Grünen Mite Dezember beschlossen wurde, ist nicht mehr und nicht weniger, als das, was viele andere Städte bereits seit Jahren umsetzen. In Nordrhein-Westfalen gibt es in mehreren großen Städten sogenannte Runde Tische, an denen Vertreter von Verwaltung, Politik und Homoverbänden zusammen sitzen, um über konkrete Antidiskriminierungsmaßnahmen nachzudenken. Listen mit schwul-lesbischer Literatur in der Stadtbibliothek sind in Dortmund und Bochum Usus. Ein offizielles Verbot von Diskriminierung in der Verwaltung ist in Münster und Essen festgeschrieben. Beim Tourismusmarketing in Berlin sind Schwule und Lesben seit längerem im Visier, in Köln ist man ebenfalls auf einem guten Weg. Frankfurt folgt somit eigentlich Standards, aber es wird selbstbewusst verkauft als "Modellstadt". Nichts dagegen, ein Wettbewerb in Sachen Homofreundlichkeit kann nicht schaden.

Nach dem Wundern kommt das Ärgern. Der Geschäftsführer der hiesigen Tourismus und Congress GmbH, Günter Hampel, weigert sich schlicht, die Beschlüsse umzusetzen. Er spricht vom "Modethema" und offenbart damit sofort das Gegenteil von Weltoffenheit, die ja, laut Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) in der Bankenmetropole bereits herrsche. "Wir machen prinzipiell keine Werbung für eine bestimmte Zielgruppe", behauptet er. Komisch, dass auf deren Website dann aber speziell Fußballfans und (Buch)Messebesucher angesprochen werden. Den muffigen Ansatz, Tourismuswerbung für alle gleich zu gestalten, sollte Günter Hampel nach ein paar Besuchen bei den Kollegen in Berlin und Köln noch einmal überdenken. So viel Kleingeistigkeit in einer international bekannten und beachteten Stadt verdient die Homo-Gurke, verliehen an die Tourismus und Congress GmbH.

29.12.2005

-w-

#1 JürgenAnonym
  • 29.12.2005, 13:54h
  • "International bekannte und beachtete Stadt"? Naja. In Frankfurt arbeitet man. Wenn man muß. Und dann fährt man schleunigst wieder raus ins Umland. Diese Business-Stadt ist so dermaßen kalt, häßlich und kommerziell (und hat dementsprechend genau die zu ihr passende Oberbürgermeisterin...) - die hätte eine gelungene Imagekampagne nun wirklich dringend nötig. Hat aber wieder mal nicht sollen sein.
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#2 madridEUAnonym
  • 29.12.2005, 16:04h
  • Frankfurt halte ich auch für eine weltoffene und homo-emanzipierte Stadt, auch wenn sie kein Tourist wirklich anziehend oder gar schön finden kann mit ihren abweisenden
    glatten Hochhäusern, anzusehen wie Manhattan, aber hässlicher. Am Römer findet man in Miniatur, was in anderen deutschen Grosstädten wie z.B. in München die Schönheit ausmacht, wo es aber wiederum nicht so schwul-selbstverständlich zugeht. Man kann nicht alles haben.
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#3 seb1983
  • 29.12.2005, 17:26h
  • na endlich mal ein Thema für mich:-))
    studiere ja zuuuufällig Tourismusgeographie *g*

    Herr Hampel redet da ziemlichen Schwachsinn. Mit undifferenzierter Werbung spricht man niemanden an.

    Frankfurt hat sich schon als Messestadt, deutsches Finanzzentrum, IAA Standort usw einen Namen gemacht. Um den Tourismus anzukurbeln gehts nicht ohne Zielgruppenwerbung, egal ob das jetzt Familien mit Kindern sind oder eben Schwule. Jeder möchte Werbung haben die ihn persönlich anspricht.
    Selbst wenn es ein Modethema wäre: dann mischt man eben mit und bringt Touristen in die Stadt so lange es läuft.

    (muss aber auch sagen dass mir München besser gefällt *g*)
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