Zehn Tage vor ihrem Tod hat Fernseh-Ikone Betty White einem Produzenten zufolge noch eine Botschaft an ihre Fans aufgenommen. "Sie ist spontan und hat alles, was nötig ist, um es live rüberzubringen. Darin war sie so gut. Du kannst es nicht sehen, ohne eine Gänsehaut bekommen, wenn du sie hörst. Es ist einfach sehr, sehr sweet", sagte Film-Produzent Steve Boettcher dem Branchenblatt "The Hollywood Reporter".
Die "Golden Girls"-Schauspielerin hätte am 17. Januar ihren 100. Geburtstag gefeiert. Die in Illinois geborene Schauspielerin starb aber in der Nacht vor Silvester infolge eines Schlaganfalls (queer.de berichtete).
Weltbekannt wurde White mit ihrer Rolle als naive Witwe Rose Nylund in der Sitcom "Golden Girls", die ab 1985 in den USA ausgestrahlt wurde und ab 1990 auch in Deutschland. Von allen ihren Kolleginnen musste sie Abschied nehmen: Serienmutter Estelle Getty (Sophia) starb 2008 mit 84 Jahren, Beatrice Arthur (Dorothy) 2009 mit 86 Jahren und Rue McClanahan (Blanche) 2010 mit 76 Jahren.
Der als Geburtstagstribut schon länger geplanter Film über Whites Leben soll ab Montag in Hunderten Kinos in den USA gezeigt werden. In "Betty White: A Celebration" kommen Kollegen wie Ryan Reynolds, Robert Redford, Clint Eastwood und Carol Burnett zu Wort.
"Es war der 20. Dezember, bei ihr zu Hause", so Produzent Boettcher zu der aufgenommenen Botschaft. "Betty liebte es, sich in Schale zu werfen, wie sie es nannte. Das Kleid, die Frisur, der Look – sie liebte das einfach." Produziert hatte er den Film mit Mike Trinklein.
Mehr als 75 Jahre arbeitete White im Film- und Fernsehbusiness, schaffte es damit auch ins Guinness-Buch der Rekorde – als TV-Entertainerin mit der längsten Karriere. White war dreimal verheiratet und hatte keine Kinder.
White war LGBTI-Aktivistin
Unter queeren Menschen war White stets beliebt und sprach sich auch öffentlich für gleiche Rechte aus: "Es kümmert mich nicht, wer mit wem schläft", sagte sie im Jahr 2010, als die Frage der Ehe für alle in den USA noch sehr umstritten war. "Wenn ein Paar für eine lange Zeit zusammen ist – und es gibt viele schwul-lesbische Beziehungen, die stabiler als manche heterosexuelle sind – denke ich, ist es schön, wenn sie heiraten wollen. Ich weiß nicht, warum die Leute dermaßen dagegen sein können."
2011 erklärte White zu ihrer Popularität in der queeren Community: "Meine ganze Karriere hindurch habe ich immer Figure gespielt, die Humor hatten und frei von der Leber weg redeten. Das hat, glaube ich, in der LGBT-Community immer einen Nerv getroffen." (dpa/cw)
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Matt Baume hat ein wunderbares Video zu den Golden Girls veröffentlicht und herausgearbeitet, mit welcher Intensität sich die Schauspielerinnen für LSBTTIQ*-Menschen eingesetzt haben (vor allem Estelle Getty am Set) und warum die Serie bis heute noch so wichtig ist für schwule Männer. Sehenswert!
www.youtube.com/watch?v=cRL_e94jj18