Olaf Scholz im Video von "Liebe kennt keine Pause"
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat anlässlich der bevorstehenden Fußball-Weltmeisterschaft in einem Unterstützervideo für die Initiative "Liebe kennt keine Pause" deutlich gemacht, dass er die queere Community auch in Katar unterstütze: "Es muss egal sein, wen man liebt, ob man als Mann oder als Frau geboren ist und wie man leben möchte. Nicht nur hier in Deutschland, sondern überall auf der Welt – und auch in Katar, wo 2022 die nächste Fußball-Weltmeisterschaft stattfindet", erklärte der 63-Jährige in dem gut einminütigen Video, das bereits letztes Jahr vor der Bundestagswahl aufgenommen worden war. Es wurde am Dienstag auf der Instagramseite von "Liebe kennt keine Pause" veröffentlicht.
Scholz erklärte weiter: "Lasst uns dafür sorgen, dass diese Botschaft Gehör findet und verbreitet wird, dass die LGBT-Community in Katar und auf der ganzen Welt hört, dass wir sie unterstützen."
In der zweiten Hälfte des Videos fordert der Kanzler "Respekt für die vielen Tausend Arbeiterinnen und Arbeiter", die in Katar schwierige Bedingungen ertragen müssten. "Nachvollziehbare Lieferketten und das Achten von Arbeitsstandards muss verbindlich sein", so Scholz. "Hier sollen sich der DFB, die vielen Spieler, Trainer und natürlich auch alle Fans anschließen. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass auch diese Weltmeisterschaft für Millionen Menschen Grund ist, sich auf die Zukunft zu freuen."
Ein Unterstützervideo von Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) war bereits zuvor veröffentlicht worden. In früheren Videos hatten auch Ex-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn oder der Ex-Bundestagsabgeordnete Matthias Zimmer (beide CDU) die Initiative unterstützt.
Die WM der Herren soll im November und Dezember in Katar stattfinden. Am Gastgeberland entzündet sich seit längerem Kritik. So steht dort auf Homosexualität eine siebenjährige Gefängnisstrafe, nach islamischem Recht ist sogar die Verhängung der Todesstrafe möglich. Deshalb kommen etwa vom Lesben- und Schwulenverband in Deutschland Forderungen nach einem Boykott (queer.de berichtete). DFB-Direktor Oliver Bierhoff erklärte jedoch, ein Boykott sei "keine Option".
"Liebe kennt keine Pause" war von Benjamin Näßler, dem Mr. Gay Germany 2020, ins Leben gerufen worden. Der Hobby-Fußballer will damit auf die Homosexuellenfeindlichkeit in Katar aufmerksam machen. In einer Petition wird gefordert, "dass der Druck auf Katar erhöht wird, die Diskriminierungspraxis von Homosexuellen zu beenden und eine WM möglich zu machen, bei der alle Menschen unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht, Hautfarbe und sexueller Neigung willkommen sind". (cw)