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#SolidaritätMitTessa

Wie "Emma" lügt und täuscht

Das Magazin von Alice Schwarzer hat seinen transfeindlichen Online-Artikel klammheimlich und ohne Hinweis an die Leser*innen geändert – eine Behauptung war dann doch zu offensichtlich erfunden.


Herausgeberin Alice Schwarzer und das Magazin "Emma" sprechen trans Menschen ihr Selbstbestimmungsrecht ab (Bild: Österreichische Nationalbibliothek / APA-Fotoservice / Schedl)

Plötzlich ist er kürzer geworden, der Online-Artikel in der "Emma", in dem sich das Magazin von Alice Schwarzer mit einem Einspruch gegen die Bundestagswahl beim Wahlprüfungsausschuss beschäftigt. Dieser sei dort "angenommen" worden, tönt "Emma" und ergänzte: "Er nimmt ihn also ernst." Ein Halbsatz, der nun klammheimlich und ohne jeden Hinweis an die Leser*innen aus dem Beitrag entfernt worden ist.

Aus gutem Grund: Der Wahlprüfungsausschuss muss sich auch mit dem größten Schwachsinn beschäftigen, wenn er denn als "Einspruch" tituliert wird. Es gibt keine Vorauswahl, also auch kein Annahmeverfahren. Genau das aber suggerierten "Emma" und die weitestgehend anonyme Initiative "Geschlecht zählt", die auch selbst wissen dürfte, dass ihr Einspruch chancenlos ist.

Es geht der Initiative vielmehr darum, in Trumpscher Manier – dessen "gestohlene Wahl" imitierend – zu verunsichern und zu skandalieren, was in Wahrheit kein Skandal, sondern völlig in Ordnung ist.

An Ganserers Wahl ist rechtlich nichts auszusetzen


Unser Gastautor Frank Laubenburg ist einer der Bundessprecher*innen von Die Linke.queer sowie Mitglied der Bundessatzungskommission der Partei Die Linke

Bündnis 90/Die Grünen haben eine Parteisatzung, der zufolge ungerade Plätze auf Wahllisten für Parlamente mit Frauen zu besetzen sind. Und sie haben in ihrer Satzung das Recht auf geschlechtliche Selbstbestimmung verankert. Letzteres sichert ab, dass auch Frauen, deren Personenstand rechtlich ein anderer ist, für Frauenplätze kandidieren dürfen. Diese Satzungsregelungen sind auch zulässig, denn Bündnis 90/Die Grünen mussten ihre aktuelle Satzung dem Bundeswahlleiter bereits mit der sogenannten Beteiligungsanzeige zu den Bundestagswahlen 2021 vorlegen, sie wurde geprüft und nicht beanstandet.

Auf dieser satzungsrechtlichen Grundlage wurde in Bayern Tessa Ganserer auf einen Frauenplatz der Landesliste von Bündnis 90/Die Grünen zur Bundestagswahl gesetzt und von den Wähler*innen in den Bundestag abgeordnet. Das mag eine*n freuen oder ärgern: Rechtlich ist daran schlichtweg nichts auszusetzen. Der Einspruch gegen Ganserers Wahl ist also vollkommen aussichtslos. Und das ist auch gut so.

Weniger gut ist es, dass "Emma" die Streichung des Halbsatzes "Er nimmt ihn also ernst" den Leser*innen einfach vorenthält. Die Richtlinien des Deutschen Presserates sehen vor, dass Richtigstellungen in Online-Beiträgen kenntlich gemacht werden müssen. Auch unter diesem Aspekt wird sich der Deutsche Presserat bzw. die nordrhein-westfälische Landesmedienanstalt mit dem in Gänze ohnehin menschenfeindlichen "Emma"-Artikel beschäftigen müssen.

#1 tchantchesProfil
#2 Felix-baerlinAnonym
  • 24.01.2022, 01:45h
  • Clickbaiting, Werbung für das angekündigte neue Buch und sich am Jubel der AfD- und BILD-Männer erfreuen. Ich bin so traurig, dass EMMA solches Agieren nötig hat.
    Wie ist es zur Radikalisierung gekommen?
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#3 DQ24Anonym
#4 DQ24Anonym
  • 24.01.2022, 05:15h
  • Hab den Artikel nicht gelesen. Aber wenn diese Aussagen stimmen, dann hat Emma sich um 180 Grad gedreht. Denn ich kann mich noch an Ausgaben aus den Achtzigern und Neunzigern erinnern, wo Emma zum Thema Transsexualität eine positive Stellung einnahm.
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#5 HexeAnonym
  • 24.01.2022, 08:59h
  • Also spätestens seit 2018 ist die Emma transphob.
    Da kam der Artikel "Das transsexuelle Imperium raus", was sich wie eine moderne Verschworungstheorie liest.
    Sollten alle queeren Menschen mal lesen (Aber Achtung: Triggert hart!). Terfs gibt's in Deutschland schon ne Weile. Und nur weil da der Text erst raus kam heißt es ja nicht da nicht schon vorher eine Echokammer war in der das passende Geschwurbel kultiviert wurde.

    Wer mehr weiß zur Historie der deutschen Terfs: Mal bitte schreiben.
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#6 MuckyAnonym
  • 24.01.2022, 09:57h
  • Alice Schwarzer sollte lieber ein Buch über ihr eigenes verkorkstes Leben schreiben. Von Transsexualität hat Sie überhaupt keine Ahnung.
    So ein Artikel eine Schande im Jahr 2021.
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#7 steffino2Anonym
  • 24.01.2022, 11:49h
  • Antwort auf #5 von Hexe
  • Hab gerade auf Twitter ein wenig die Diskussionen verfolgt. Auf einmal schießen extreme TERF-Accounts wie Pilze aus dem Boden. Das kommt mir etwas verdächtig vor. Vermutlich ist diese Bewegung viel kleiner als es ihre künstliche Online-Präsenz suggeriert.
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#8 canSarahAnonym
  • 24.01.2022, 12:36h
  • Antwort auf #5 von Hexe
  • Es gab auch ein Buch « The Transsexual Empire », dessen Titel schon trans Leuten unterstellt, wir hätten nen Emperium. Alles Lügengebilde. Wir haben keinen Einfluss und die Cissen machen mit uns was sie wollen und was wir wollen.
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#9 HexeAnonym
  • 24.01.2022, 13:55h
  • Antwort auf #8 von canSarah
  • Nee also da möchte ich widersprechen.
    Wer sich zum Wurm macht, muss sich nicht wundern wenn auf ihn raufgetreten wird. Wir haben sehr wohl Einfluss und Stück für Stück ändert sich was in der Gesellschaft. Und mindestens in seinem eigenen sozialen Dunstkreis kann man viele Menschen erreichen.
    Wer aber stealth geht und nie nach oben tritt.. Naja wer nicht kämpft hat schon verloren.
    Aufstehen, Krone richten, weiter machen!
    Und nicht alle "Cissen" sind unsere Feinde. Die Terfs sind genauso wie die Querdenker ne kleine, aber laute Minderheit. Auf ein Terf kommen 10 Allys. Und das sieht man auch derzeitit in der Medienlandschaft. Nur wenige springen derzeit auf den Hasszug auf.
    Wenn ich mir so anschaue wie oft noch vor kurzem Artikel mit Falschinformationen, egal ob Emma oder Springerpresse usw, ist es doch aus diesen Lagern relativ still geworden.
    Unsere öffentlich rechtlichen berichten auch ganz anders über die Transthematik als zum Beispiel die BBC.
    (Zugegeben, sie könnten wesentlich besser sein und oft kommt noch quatsch von falschen Körpern ect)
    Nur weil es in Amerika und England mies läuft muss sich hier nicht die selben Entwicklung abspielen.
    Das hier ist immer noch Europa!

    Und natürlich will die blöde Schwarzer, opportunistisch wie sie ist, versuchen Profit aus dem Leid zu schlagen.
    Und vielleicht kommt ihr dämliches Buch auch in die Bestsellerliste, vielleicht gibt es dann eine riesige Kackdiskussion in Deutschland. Es wird bestimmt hart, voll mit Populismus und Dogwhistling, aber in Anbetracht dessen das wir noch nie die Diskussion überhaupt hatten, ist es ein Fortschritt. Viele wissen nicht mal was trans überhaupt ist.

    Wir haben ZWEI Transfrauen im Bundestag!

    Und das Herumgeheule dieser alten Schreckschrauben ist genauso das letzte große Aufbegehren der Ewiggesteigen wie der alten weißen Männer die sich übers Gendern aufregen.

    Die sind bald Geschichte. Aber wir werden unsere Zukunft formen.
    Über kurz oder lang werden wir gewinnen. So oder so.
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#10 HexeAnonym
  • 24.01.2022, 13:57h
  • Antwort auf #7 von steffino2
  • Macht Sinn. Wer weiß wie viele davon Bots sind? Klar kommen jetzt die ganzen Ratten aus ihren Löchern. Endlich mal wieder den Untergang des Abendlandes besingen und gemeinsam ne Minderheit hassen dürfen.
    Ich bin nicht auf Twitter oder so.
    Kam da was Besonderes oder das übliche Gelaber?
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