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Am Donnerstag im Ersten

Ein "Kroatien-Krimi" über Queer­feindlichkeit und Familienzwänge

Das zerschmetterte Opfer im roten Kleid ist eine trans Frau. Kommissarin Novak und ihr Kollege ermitteln – dabei gerät der elfte "Kroatien-Krimi" zum recht dick aufgetragenen Plädoyer für Vielfalt und Nächstenliebe.


Flashback 1: Onkel Ivan ist geschockt, Antonia im roten Kleid zu sehen (Bild: ARD Degeto / Contantin TV)
  • 25. Januar 2022, 06:57h 10 3 Min.

Eine Leiche im Zustand fortgeschrittener Verwesung ist kein schöner Anblick. Im elften Fall der ARD-Reihe "Der Kroatien-Krimi" bekommen die Zuschauer*innen so etwas aber immer wieder zu sehen. Es handelt sich dabei um das erste – aber nicht das letzte – Opfer in der Episode "Tod im roten Kleid".

Der tote Mensch, um den es im Titel geht, ist eine trans Frau. Musste Antonia (Riccardo Campione, "Gladbeck") deshalb sterben? Stascha Novak (Jasmin Gerat, "Einmal Sohn, immer Sohn"), die schlagkräftige Leiterin der Mordkommission Split, und ihr Mitarbeiter Emil Perica (Lenn Kudrjwizki) sind erschüttert. Zu erleben ist der Fall am Donnerstag um 20.15 Uhr im Ersten.

Das Opfer stammt aus einer religiösen Familie

Stascha und Emil ermitteln vor malerischer Adria-Kulisse unter den Menschen, zwischen denen Antonia aufgewachsen ist. Die meisten erscheinen extrem religiös, um nicht zu sagen bigott. So wie auch der Onkel des Opfers, Ivan Rudovic (Joachim Nimitz), und der örtliche Polizist Marko Mikec (Thomas Dehler).


Flashback 2: Ivan und Polizist Marko reden auf Antonia ein (Bild: ARD Degeto / Contantin TV)

Erschwert wird die Suche nach dem Täter durch ein Rätsel: Die Leiche ist zwar am Fuß der Steilküste gefunden worden. Die Obduktion jedoch ergibt, dass die Knochenbrüche keineswegs frisch sind. Die Tote war tiefgefroren gewesen, weshalb sich der Zeitpunkt des Todes nicht bestimmen lässt – er kann Jahre zurückliegen.

Handelt es sich um ein transfeindliches Hassverbrechen?

Bald glaubt die Kommissarin, es mit einem transfeindlichen Hassverbrechen zu tun zu haben. "In Rijeka oder in Zagreb – da läuft so was rum", hat selbst ihr Kollege Mikec aus dem Bergdorf abgewiegelt, als sich die Identität des Opfers im roten Kleid herausstellte. Die Großstädterin grollt gegen den ihrer Meinung nach mittelalterlichen Katholizismus der ländlichen Bevölkerung. Kollege Emil, in der Region aufgewachsen, klärt sie darüber auf, dass viele einer speziellen kirchlichen Gruppierung mit dem Namen "Unsere Familie" angehörten. Aber richtig verstandenen christlichen Glauben habe ihm seine eigene Mutter vermittelt. "Wir sind alle Kinder Gottes", sagt der junge Ermittler.

Christoph Darnstädt, geistiger Urheber und Drehbuchautor der beliebten Kroatien-Krimis, hat diesen Fall noch mit etlichen inhaltlichen Wendungen versehen, bei denen sich "Familiäre Bande" als ein weiteres Thema herausschält. Optisch attraktiv und schnittig erzählt Michael Kreindl die mit Popmusik und Balkan-Rhythmen versehene Geschichte mit ihren stimmig besetzten kroatischen und deutschen Darsteller*innen. Eine Lanze für Vielfalt und Nächstenliebe wollen die Filmemacher*innen ganz offensichtlich damit brechen. Da ist es schade, dass das so penetrant überdeutlich geschieht. (cw/dpa)

#1 HexeAnonym
  • 25.01.2022, 09:38h
  • Oh toll. Eine tote Transfrau. Das gab's ja noch nie.
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#2 StaffelbergblickAnonym
  • 25.01.2022, 12:03h
  • Diese Storys sind mittlerweile alle irgendwie austauschbar ... na gut so viele Ursachen einen Menschen umzubringen gibt es auch nicht. Wer aber diese Programmstrukturen genau anguckt wird etwas feststellen .... mal ist es Istanbul, Kroation, Barcelona, Rügen usw ... Es sind die neuen Formen der Tourismusvermarktung. Es werden schöne interessante Landschaften gezeigt, vermutlich mit einem gewissen Product Placement in Ladenzeilen. Das ist im Grunde nichts anderes wie schon vor vielen Jahren als xyz-Sänger "vor unserem schönen Watzmann" bedirndlt jodelten. Mal genau den Abspann angucken, dann sind dort noch Hinweise auf die regionalen Tourismusorganisationen zu finden. Teilweise wurde solche Filme sogar von den lokalen Tourismusorganisationen mit organisiert und mit-finanziert.
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#3 SakanaAnonym
  • 25.01.2022, 12:08h
  • Antwort auf #1 von Hexe
  • Dachte ich auch gerade. Wäre schön, wenn sie sie lebend und als aktive Power-Frau gezeigt hätten, anstatt der grausligen buryyourtrans-trope hinterher zu laufen. So wird das nichts mit filmischer Repräsentation.
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