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Umfrage
Vier von fünf Deutschen lehnen queerfeindliches katholisches Arbeitsrecht ab
Eine große Mehrheit hält es für falsch, dass die katholische Kirche Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität nach Gutdünken feuern darf. Bei Anhänger*innen der AfD ist die Ablehnung am geringsten.

Homosexualität oder Transidentität kann für Angestellte in katholischen Krankenhäusern oder Schulen noch immer zur Kündigung führen
- 28. Januar 2022, 11:47h 2 Min.
79 Prozent der deutschen Bevölkerung lehnt es ab, dass die katholische Kirche weiterhin queere Angestellte die Kündigung wegen eines "Loyalitätsverstoßes" aussprechen darf. Das geht aus einer am Freitag im "Bonner Generalanzeiger" veröffentlichten Civey-Umfrage hervor.
Konkret gefragt wurde: "Sollte Homosexualität oder Transgeschlechtlichkeit Ihrer Meinung nach weiterhin ein Kündigungsgrund für Angestellte der katholischen Kirche sein?" Die große Mehrheit (72 Prozent) antwortet mit "auf gar keinen Fall", nur sieben Prozent tendieren zu "eher nein". 13 Prozent befürworten hingegen die Nutzung einer entsprechenden Ausnahmegenehmigung in den deutschen Antidiskriminierungsrichtlinien. Acht Prozent sind unentschlossen.
Anhänger*innen aller demokratischer Parteien gegen Diskriminierung
Wähler*innen der Grünen sind besonders entschieden gegen die bestehende Regelung (95 Prozent). Auch bei SPD (89 Prozent), Linken (86 Prozent), FDP (83 Prozent) und Union (69 Prozent) gibt es eine deutliche Mehrheit gegen das kirchliche Recht auf Diskriminierung. Nur bei Fans AfD spricht sich lediglich eine Minderheit (49 Prozent) für eine Änderung aus. Zudem geht aus der Umfrage hervor, dass Menschen in Städten etwas stärker das augenblickliche Recht ablehnten als die Landbevölkerung.
Für die repräsentative Online-Umfrage wurden Antworten von 5.000 Teilnehmenden zwischen Dienstag und Freitag berücksichtigt und gewichtet. Civey gibt die statistische Fehlertoleranz mit 2,5 Prozentpunkten an.
Hintergrund ist die öffentliche Debatte zur #OutInChurch-Initiative, bei der sich mehr als 120 Kirchenangestellte am Montag als queer geoutet hatten (queer.de berichtete). Im Rahmen der Kampagne berichteten auch Betroffene davon, die wegen ihrer sexuellen Orientierung ihren Arbeitsplatz in einer kirchlichen Einrichtung verloren haben. Mehrere Bischöfe, etwa Heinrich Timmerevers aus Dresden, beteuerten jedoch, dass katholische Angestellte in ihrer Diözese mit keinen arbeitsrechtlichen Konsequenzen wegen ihrer sexuellen Orientierung rechnen müssten (queer.de berichtete). (dk)















4/5 = 80 %
Das heißt, 20 % der Deutschen sind gegen gleichwertige Menschenrechte für Queers.
Das ist übel viel.