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Premiere
Erste trans Ärztin Pakistans in Krankenhaus eingestellt
Als Sara Gill als erste trans Frau ihr Medizinstudium abschloss, wurde sie landesweit bekannt. Jetzt hat sie einen Job gefunden – in einer der größten Kliniken des Landes.

Sara Gill (re.) in einem Interview in einem pakistanischen Nachrichtensender (Bild: Screenshot ARY News)
- 2. Februar 2022, 13:44h 2 Min.
Die erste trans Ärztin von Pakistan steht nun bei einem der führenden Krankenhäuser des Landes unter Vertrag. Das teilte der Chef des Jinnah Postgraduate Medical Centre (JPMC), Shahid Rasool, am Mittwoch mit. "Dies ist unser Beitrag, um die bemerkenswerte Leistung von Sara Gill zu feiern." JPMC ist eine 1930 in der britischen Kolonialzeit gegründete staatliche Klinik, die in der südlichen Hafenstadt Karatschi angesiedelt ist; dort werden jährlich zirka eine Million Patient*innen behandelt.
Die aus Karatschi stammende Gill war vor einem Monat zu nationaler Bekanntheit gelangt, als sie als erste trans Person des 220-Millionen-Landes ein medizinisches Studium abschloss. Der Erfolg von Gill wird in Pakistan als historischer Moment für die trans Community gesehen, die in der konservativen Gesellschaft meist von ihren Familien verstoßen werden und mit Einschüchterung, sexueller Ausbeutung und Verfolgung bis hin zum Tod rechnen müssen.
Gill berichtet von Diskriminierung und Folter
Gill sagt, sie sei in ihrer Laufbahn Diskriminierung, Ausgrenzung und sogar körperlicher Folter ausgesetzt gewesen. Es sei schwierig gewesen, sich als trans Frau – die in Pakistan oft nur als Prostituierte oder Bettlerinnen gesehen würden – durchzusetzen. "Ich habe mich aber immer auf mein Ziel konzentriert." Krankenhaus-Chef Rasool erklärte, das Hospital werde sicherstellen, dass es keine Angriffe oder Respektlosigkeiten gegen Gill geben werde.
/ Jinkx_Junkie#BREAKING : #Pakistan 's first transgender doctor #SaraGill . pic.twitter.com/Gl15BAGXyT
Abhishek Tiwari (@Jinkx_Junkie) January 22, 2022
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Pakistan hatte 2018 ein historisches Trans-Gesetz beschlossen, das Diskriminierung und Gewalt zurückdrängen soll und trans Menschen weitgehende Selbstbestimmung ermöglicht (queer.de berichtete). Vergangenes Jahr wurde die erste Schule für trans Menschen eröffnet (queer.de berichtete).
Homosexualität wird dagegen weiterhin strafrechtlich verfolgt. Nach islamischem Recht droht insbesondere schwulen Männern sogar die Todesstrafe. (dpa/dk)
















Oh my god! Sogar Pakistan hat uns mittlerweile überholt. *Selbstbestimmung*
Die Homophobie ist natürlich abgrundtief menschenverachtend und durch nichts zu rechtfertigen.