Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?41080

Evangelische Homophobie

Homosexualität "todeswürdig": Berufungsverhandlung gegen Olaf Latzel im Mai

Die Berufungsverhandlung gegen den Hassprediger aus Bremen startet anderthalb Jahre nach seiner Verurteilung in erster Instanz. Unklar ist, ob das Gericht wieder einen Homo-Hasser als Gutachter anheuert.


Pastor Olaf Latzel glaubt wohl, dass man nur als braver Hetero in den Himmel kommt

  • 3. Februar 2022, 12:38h 7 2 Min.

Das Landgericht Bremen wird am 9. Mai über die Berufung des evangelischen Pastors Olaf Latzel verhandeln. Das teilte ein Gerichtssprecher am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit. Weitere Angaben zum Inhalt der Verhandlung und "zu der Frage möglicher Sachverständiger" wollte der Sprecher aber nicht machen.

Latzel war im November 2020 vom Amtsgericht Bremen wegen Volks­verhetzung zu einer Geldstrafe in Höhe von 8.100 Euro verurteilt worden (queer.de berichtete). Anlass war ein auf Youtube veröffentlichtes "Ehe-Seminar", in dem der 53-jährige Chef der evangelikalen St.-Martini-Gemeinde Homosexualität als "Degenerationsform von Gesellschaft" und als "todeswürdig" bezeichnete, die LGBTI-Community als "Gender-Dreck" herabwürdigte und CSD-Besucher*­innen vorwarf, "Verbrecher" zu sein.

Gericht wollte zunächst Homo-Hasser als Experten befragen

Latzel ging nach dem Urteil sofort in Berufung. Sein Anwalt behauptete, der Pastor sei missverstanden worden. Bereits vor der anstehenden Verhandlung gab es viel Unruhe in dem Berufungsverfahren, weil das Gericht den queerfeindlichen Theologie-Professor Christoph Raedel, der für "Homo-Heilung" wirbt, als Experten befragen wollte (queer.de berichtete). Raedel sollte Aufschluss darüber geben, ob die Äußerungen von Latzel von der Bibel gedeckt seien. Der Professor zog sich inzwischen aus dem Verfahren zurück (queer.de berichtete).

Trotz der Verurteilung erlaubt die Bremische Evangelische Kirche Latzel nach einer zwischenzeitlichen Suspendierung, in seiner Kirche weiterzupredigen (queer.de berichtete). Seine Gottesdienste werden aufgezeichnet und auf Youtube veröffentlicht. Er nahm bislang in diesem Rahmen nicht direkt zu sexuellen oder geschlechtlichen Minderheiten Stellung, äußert aber kaum verhohlene Warnungen an alle, die seiner Version des Christentums nicht folgen. In einer Predigt vom 23. Januar sagte er etwa: "Man muss sein Leben nach Jesus ausrichten, sonst wird man verworfen." Latzel ist Pastor in einer von 61 Kirchengemeinden in der Hansestadt und in Bremerhaven.

Latzels Ansichten sind auch in seiner Familie umstritten: Sein Bruder Thorsten, der seit rund einem Jahr Präses (Chef) der Evangelischen Kirche im Rheinland ist, zitierte einst einen Ärzte-Song, um seine Einstellung gegenüber sexuellen Minderheiten zu beschreiben: "Für uns ist Homosexualität so normal wie Kaugummikauen", so Thorsten Latzel im November 2020 (queer.de berichtete). (dk)

#1 Lilith DandelionAnonym
  • 04.02.2022, 00:28h
  • Von der Bibel abgedeckt ist ja leider das Verbot von Sex zwischen Männern. "Du sollst nicht bei einem Manne liegen wie bei einem Weib", steht in den mosaischen Gesetzen. Aber da steht auch drin, dass man auf keinen Fall Schweinefleisch, Fleisch zusammen mit Milchprodukten oder Meeresfrüchte essen darf. Welcher Christ hält sich daran? Aber komisch, bei Sexpraktiken, die nicht der Vermehrung dienen, regen sich die Fundamentalisten auf. Als wäre die Menschheit dem Aussterben nah. Wenn sie glauben, sie kennen den Willen des Schöpfers, müssen sie sich wohl noch mal mit Ihm unterhalten und genauer hinhören, warum er so viele schwule Kinder hat.
  • Antworten »  |  Direktlink »
#2 Habakuk TibatongAnonym
  • 04.02.2022, 10:37h
  • .....daß diese Pfaffen es überhaupt wagen den Mund so weit aufzureißen....nach 2000Jahren Pädophiliebelastung quer durch alle Konfessionen ....sich berufend auf ein altes Märchenbuch...
  • Antworten »  |  Direktlink »
#3 gastAnonym
  • 04.02.2022, 17:57h
  • Antwort auf #1 von Lilith Dandelion
  • "Du sollst nicht bei einem Manne liegen wie bei einem Weib",
    Damit ist der Analverkehr gemeint.
    Bei Matthäus 19 ab Vers 11 finden sich drei Menschengruppen , die nicht ins allgemeine heterosexuelle Weltbild passen. Das Christentum anerkennt also durchaus, dass es "nicht heteronormative" Menschen gibt.
  • Antworten »  |  Direktlink »