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- 03. Januar 2006 1 Min.
Wien (queer.de) - Die Wiener Ausstellung "geheimsache: leben" über versteckte Homosexualität während des Totalverbots sorgt derzeit in Österreich für Aufregung. Grund ist eine Vitrine über den 1957 verstorbenen SPÖ-Bundespräsidenten Theodor Körner, in der in historischen Zeitungsartikel über dessen Homosexualität gemunkelt wird. Der Sprecher des jetzigen Bundespräsidenten Heinz Fischer (ebenfalls SPÖ) wendet sich gegen das Outing "eines Verstorbenen, der nur selber Aufschluss über eine so private Angelegenheit wie seine sexuelle Orientierung hätte geben können", so Bruno Aigner zur Tageszeitung "Der Standard". In einem offenen Brief an die Veranstalter der Ausstellung zitiert der Hofburg-Sprecher "genaue Kenner" des ehemaligen Präsidenten, die dessen angebliche Homosexualität als "wirkliche Schande" bezeichneten. Ausstellungsleiter Hannes Sulzenbacher verteidigt die Vitrine über Körner als "Projektionsfigur" für Schwule in Zeiten der Illegalität. Eine "Schande" sei Homosexualität nur für eine Person, "die Homosexualität auch noch heute als etwas Schandhaftes" ansehe. (dk/pm)
Die Ausstellung ist noch bis zum 8. Januar in der Neustifthalle (Neustiftgasse 73-75, 1070 Wien) zu sehen.
Links zum Thema:
» geheimsache: leben
» Körner-Biografie (WZ online)















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