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- 04. Januar 2006 2 Min.
London (queer.de) - Der Chef der größten britischen Organisation für Muslime hat Homosexualität als "unmoralisch" und "unakzeptabel" bezeichnet. Sir Iqbal Sacranie vom "Muslim Council of Britain" sagte, dass gleichgeschlechtliche Partnerschaften das Fundament der Gesellschaft zerstörten und ein großes gesundheitlichen Risiko darstellten. "Alle Glaubensrichtungen in unserem Land sagen uns, dass Homosexualität schädlich ist", so Sacranie bei "BBC Radio Four". Anlass für seine Kritik ist die Einführung der Eingetragenen Partnerschaft in Großbritannien vor zwei Wochen. Sacranie, der im vergangenen Jahr von Königin Elisabeth II zum Ritter geschlagen wurde, bezeichnete die Homo-Ehe als Bedrohung der Stabilität in Großbritannien. Parlamentsabgeordnete der beiden großen Parteien verurteilten Sacranies Äußerungen scharf: "Das ist eine absurde, mittelalterliche Weltsicht", so der Konservative Alan Duncan. "Wir leben im Nordeuropa des 21. Jahrhundert, nicht im Arabien des 7. Jahrhunderts", argumentiert Stephen Pound von der Labour-Partei. Peter Tatchell von der Homo-Gruppe OutRage! zeigte sich erschüttert: "Es ist tragisch, dass eine Minderheit die andere angreift", so der Aktivist. "Eigentlich sollten wir gemeinsam gegen Islam-Feindlichkeit und gegen Homophobie vorgehen." Bereits zuvor hatten sich andere religiöse Vertreter kritisch über die Einführung der Homo-Ehe geäußert. So ist für den schottischen Kardinal Keith O'Brien die Eingetragene Partnerschaft mitverantwortlich dafür, dass "wir in einer Zeit leben, in der die Wahrheit über Ehe und Familie verdunkelt und verzerrt wird." (dk)
Links zum Thema:
» The Muslim Council of Britain














