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1963-2012
10. Todestag: Was von Whitney Houston bleibt
Heute vor zehn Jahren starb die amerikanische Kultsängerin, die in keinem Gay-Club fehlt. Um ihre sexuelle Orientierung machte sie Zeit ihres Lebens ein Geheimnis.

Whitney Houston starb am 11. Februar 2012
- 11. Februar 2022, 10:55h 3 Min.
Whitney Houston steht fast jeden Abend in Las Vegas auf der Bühne und singt ihre größten Songs. Nun ja, es ist eine Popkönigin aus Licht, die dort als Hologramm in wechselnden Kostümen tanzt und Welthits wie "I Wanna Dance With Somebody" singt.
Zehn Jahre nach dem tragischen Tod Houstons am 11. Februar 2012 würden die einen darin vielleicht eine Metapher sehen, so etwas wie: Die US-Sängerin lebt auch nach ihrem Tod noch weiter – andere betrachten Konzerte wie diese als weitere Stufe im Ausverkauf einer einstigen Ikone.
Kurz bevor das Jahrhunderttalent starb, hatte sie Freund*innen zufolge noch mit ihrer Tochter im Hotel-Pool gebadet. Stunden später wurde sie in der Badewanne ihres Zimmers in Beverly Hills gefunden. Houston hatte in ihren letzten Jahren mehr mit Alkohol und Drogen als mit Musik und Filmen Schlagzeilen gemacht hatte. Die Nachricht von ihrem Tod mit 48 Jahren sendete weltweit Schockwellen aus.
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Zwar hatte Houston – die aus Newark bei New York stammte – eine Herzerkrankung, doch es wurde auch Kokain in ihrem Blut gefunden. Neben der Leiche lagen zudem Pillenfläschchen. Als offizielle Todesursache wurde Ertrinken festgestellt, als "Folge einer Herzerkrankung mit Arterienverkalkung und von Kokainkonsum". Und schon in der Nacht ihres Todes begann die posthume Vermarktung des Superstars.
Bücher, Shirts und Covid-Gesichtsmasken
Inzwischen gibt es so ziemlich alles Denkbare an Memorabilien von Whitney Houston zu kaufen. T-Shirts und Platten, klar. Aber die Palette reicht über Gläser und Whitney-Christbaumschmuck bis zu Covid-Gesichtsmasken (die man übrigens auch in Whitney-Geschenkpapier einpacken kann).
Biografien gibt es zuhauf – als Bücher oder Videos. Und eine neue Filmbiografie namens "I Wanna Dance With Somebody" mit der britischen Schauspielerin Naomi Ackie in der Hauptrolle soll Ende des Jahres erscheinen.
War Whitney lesbisch oder bisexuell?
Auch über das Liebesleben von Whitney Houston gibt es Spekulationen. Sie war von 1992 bis 2007 mit Bobby Brown verheiratet. Die Ehe war Dauerthema in der Boulevardpresse, weil sie geprägt war von Alkoholexzessen, Gewalt und Drogen. Viele machten ihn für den Drogenmissbrauch Houstons und damit auch für ihren Tod verantwortlich.
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Es gibt auch Berichte über ein heimliches lesbisches Leben der Diva: Ihre enge Freundschaft zu Robyn Crawford, ihrer ehemaligen Assistentin, führte bereits früh zu Gerüchten über ihre mögliche Homosexualität. Diese wurden am Ende zwar nie von Houston bestätigt, Crawford veröffentlichte vergangenes Jahr aber ein Buch, in dem sie von der Liebesbeziehung erzählte (queer.de berichtete). In dem Buch schrieb Crawford: "Wir waren Freundinnen. Wir waren Liebhaberinnen. Wir waren alles füreinander." Grund für die Geheimhaltung sei allerdings Houstons Angst gewesen, dass die Öffentlichkeit ihre sexuelle Orientierung nicht akzeptiert.
Erst vor wenigen Tagen erschien ein neues Buch über Houston, in der auch ihre sexuelle Orientierung angesprochen wurde. In "Didn't We Almost Have It All: In Defense of Whitney Houston" (Amazon-Affiliate-Link ) schreibt Autor Gerrick Kennedy über die Sängerin und ihre Assistentin: "Sie waren Partnerinnen im traditionellen Sinne, sprachen aber nie über Etiketten wie lesbisch, gay, bisexuell oder Girlfriend." (dpa/cw)
