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Skandalserie

London: Lesbische Polizeichefin tritt zurück

Sie war die erste Frau und die erste offen homosexuelle Person an der Spitze der Metropolitan Police. Nach unzähligen Skandalen muss sie nun ihren Hut nehmen. Beispielsweise bekam sie die Homophobie in ihrer Behörde nicht in den Griff.


Polizeichefin Dick bei ihrer Rücktrittserklärung (Bild: Screenshot GBNews)

Die Londoner Polizeichefin Cressida Dick hat am Donnerstag ihren Rücktritt erklärt. Die 61-Jährige sagte, sie habe "keine andere Wahl", nachdem ihr Bürgermeister Sadiq Khan das Vertrauen entzogen habe.

Dick war seit 2017 "Commissioner of Police of the Metropolis". Sie gestand ein, dass mehrere Skandale die Polizei erschüttert hätten und das Vertrauen in der Bevölkerung neu aufgebaut werden müsse. In einer Stellungnahme sagte der Bürgermeister, er sei mit der Arbeit der Polizeichefin "nicht zufrieden".

Die 1960 in Oxford geborene Dick arbeitete seit 1983 für die Londoner Polizei. Sie war nicht nur die erste Frau, sondern auch die erste offen homo­sexuelle Person in dieser Spitzenposition. Allerdings hatte sie sich erst bei ihrer Ernennung zur Polizeichefin als lesbisch geoutet. Zuvor sei ihr geraten worden, ihre sexuelle Orientierung geheim zu halten. Ihre Partnerin Helen arbeitete als Inspektorin ebenfalls bei der Hauptstadtpolizei, ist aber inzwischen in Pension.

Homophobe und frauenfeindliche Chats

Der Rücktritt kam nach einer Skandalserie wenig überraschend. Das Fass zum Überlaufen brachte zuletzt ein Bericht über Hassbotschaften mehrerer Polizist*innen per Chat. Darin beschimpften Beamt*innen männliche Kollegen etwa als "fucking bender" (verdammte Schwuchtel) oder als "fucking gay". Ein Polizist drohte einer Kollegin mit Vergewaltigung – dabei benutzte das Wort "hate fuck" (Hassfick). Zudem gab es viele abwertende Bemerkungen gegen nichtweiße Menschen.

Auch in weiteren Punkten gab die Polizei zuletzt ein erschreckendes Bild ab. Letztes Jahr nahm ein Polizist etwa unter einem Vorwand eine junge Frau fest, vergewaltigte und tötete sie anschließend. Der Täter ist inzwischen entlassen und zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

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Vor wenigen Wochen sorgte die Behörde für Kopfschütteln, als sie sich mit einer absurden Begründung weigerte, gegen wegen eines Corona-Lockdowns offensichtlich illegale Partys in 10 Downing Street – dem offiziellen Amtssitz von Premierminister Boris Johnson – zu ermitteln; die Polizei erklärte, sie könne gegen den Regierungschef nichts unternehmen, weil die angebliche Straftat in der fernen Vergangenheit – im Jahr 2020 – liege. Nach einem öffentlichen Aufschrei hat die Metropolitian Police inzwischen Ermittlungen aufgenommen.

Premier Johnson dürfte der Rücktritt wegen der Ermittlungen Kopfzerbrechen bereiten; seine Innenministerin Priti Patel muss gemeinsam mit Bürgermeister Khan über die Nachfolge bestimmen. Johnson und Patel hatten Dick zuletzt mehrfach gelobt. Aus Johnsons konservativer Partei wird die Vermutung gestreut, dass die Entlassung durch Bürgermeister Khan, der das Parteibuch der oppositionellen "Labour"-Partei besitzt, einen politischen Hintergrund gehabt haben könnte. (dk)

#1 DreddAnonym
  • 11.02.2022, 13:58h
  • 2 Stunden....

    Zwischen "ich habe absolut nicht vor zurück zu treten" und "ich trete zurück" liegen gerade mal 2 Stunden.....

    Wär schon interessant was da genau abging!
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#2 tchantchesProfil
#3 VolumeProProfil
  • 12.02.2022, 19:49hMönchengladbach
  • Wenn sie den Laden nicht in den Griff bekommt, muss sie halt gehen.
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