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Zensur
"Friends" in China entqueert
Queere Themen spielen bei der weltweit erfolgreichen Sitcom "Friends" zwar nur eine Nebenrolle. Dennoch gehen viele Inhalte chinesischen Zensor*innen offenbar viel zu weit.

Diese Szene wird chinesischen Streamer*innen vorenthalten
- 14. Februar 2022, 13:01h 2 Min.
Chinesische Streamingseiten haben mehrere Episoden von "Friends" gekürzt, um queere Szenen zu verschleiern. Das berichten die in Hongkong ansässige "South China Morning Post" und CNN.
So fehle laut den Berichten etwa in der ersten Folge ein Gespräch über die Homosexualität von Carol (dargestellt von Anita Barron und Jane Sibbett), der Ex-Frau von Hauptfigur Ross (David Schwimmer). In der zweiten Folge seien Szenen mit Carol herausgeschnitten worden. Zwar sei in dieser Folge einmal das Wort "lesbisch" in einem Gespräch erhalten geblieben, wurde aber in den chinesischen Untertiteln nicht erwähnt. Zudem fehle eine Szene in einer späteren Folge, in der sich die männlichen Hauptfiguren Chandler (Matthew Perry) and Joey (Matt LeBlanc) bei einer Silvesterfeier (unromantisch) küssen.
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In der Vergangenheit war "Friends" in der Volksrepublik in der Originalfassung gezeigt worden. In sozialen Medien in China führten die neuen Schnitte zu heftigen Diskussionen. So war "Friends zensiert" am Freitag das meistdiskutierte Thema im Kurznachrichtendienst Weibo, dem chinesischen Twitter. Am Tag darauf sei der Hashtag aber ebenfalls zensiert worden, da er plötzlich verschwunden sei – laut CNN unter Verweis auf "relevante Gesetze und Bestimmungen".
Die Führung der Volksrepublik China gab sich zuletzt sehr traditionsorientiert und zeigte sich kritisch über angeblich schädliche Einflüsse in westlichen Sendungen – wie etwa Homosexualität. Bereits 2016 hatten die Behörden die Darstellung gleichgeschlechtlicher Liebe im Fernsehen verboten (queer.de berichtete).
Bereits im Mai letzten Jahres traf die chinesische Zensur das TV-Special "Friends: The Reunion". Dabei entfernte ein chinesischer Fernsehsender unter anderem eine Szene mit dem deutschen Entertainer Riccardo Simonetti – dieser hatte gesagt, dass er als schwuler Mann in seiner Jugend gerne Haare wie "Friends"-Schauspielerin Jennifer Anniston gehabt hätte (queer.de berichtete).
"Friends" wurde zwischen 1994 und 2004 ausgestrahlt und war in dieser Zeit eine der erfolgreichsten Fernsehsendungen, die im Schnitt wöchentlich zwischen 20 und 30 Millionen Menschen in den USA vor die Fernsehgeräte lockte. Zuletzt geriet die 236-teilige Serie immer wieder in die Kritik, weil einige Szenen aus heutiger Sicht als problematisch gegenüber LGBTI angesehen werden – etwa die herablassende Behandlung einer trans Figur (queer.de berichtete). (dk)
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