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Großbritannien

Mehr als 2.500 christliche Geistliche wehren sich gegen Verbot der "Homo-Heilung"

In Großbritannien wollen Kirchenführer*innen weiter queere Menschen "umpolen" dürfen. LGBTI-Aktivist*innen und Ärzt*innen warnen, dass Menschen so in den Suizid getrieben werden.


"Homo-Heiler" nutzen für "Konversionstherapien" auch Foltermethoden wie Kälte-"Behandlungen" – das Bild stimmt aus dem Film "Latter Days" (Bild: TLA Releasing)

Mehr als 2.500 Pfarrer*innen und kirchliche Mitarbeiter*innen aus Großbritannien haben in einem Offenen Brief (PDF) die Regierung in London aufgefordert, das geplante Verbot von "Konversionstherapien" nicht umzusetzen. In dem Papier beschreiben sie die "Heilung" von Homosexualität als "gütig und barmherzig".

Ferner wird in dem Dokument deutlich gemacht, dass ein Christ oder eine Christin weder homosexuell noch transgeschlechtlich sein dürfe. "Es ist unsere Pflicht, Menschen zu Christus zu konvertieren", heißt es darin. "Diejenigen, die zu Christus konvertiert werden, werden nicht ihr Geschlecht leugnen oder sich homosexuell verhalten, weil dies gegen Gottes Befehl verstoßen würde, nach ehelichem Muster zu leben." Ein Verbot von "Homo-Heilung" würde die Religionsfreiheit beschädigen. Zu den Unterzeichnenden gehören auch Pfarrer*innen der anglikanischen Staatskirche Church of England, also der mitgliederstärksten Kirche in Großbritannien, deren Anführerin Königin Elisabeth II. ist.

Eigentlich verurteilt die Church of England "Konversionstherapien" seit mehreren Jahren (queer.de berichtete). Entsprechend ungehalten äußerten sich einige Bischöfe, die die queerfeindliche Praxis ablehnen. Gavin Collins, der Bischof von Dorchester, erklärte etwa: "Dieser Offene Brief hat die Botschaft, dass viele Menschen in unseren Kirchen nicht willkommen und nicht sicher sind." Er sei "enttäuscht, dass die Autoren auf diese Art gegen Menschen vorgehen, die in treuen gleichgeschlechtlichen Beziehungen leben oder trans sind."

CSD: "Konversionstherapien" führen zu Selbstmorden

Der CSD Oxford erklärte auf Facebook: "Wir sind empört und enttäuscht, dass mehrere christliche Pfarrer aus Oxford diesen Brief zur Unterstützung der Konversionstherapie unterzeichnet haben." Die Pride-Organisator*innen zitierten eine Studie, wonach queere Menschen, die eine "Konversionstherapie" durchlaufen hätten, ein doppelt so hohen Risiko hätten, eine Suizidversuch zu unternehmen.

T.W./ homophobia, conversion therapy, transphobia, suicide. – We're disgusted and disappointed to read the names of...

Posted by Oxford Pride on Tuesday, February 15, 2022
Facebook / Oxford Pride
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Königin Elisabeth II. hatte bereits vergangenes Jahr in der von Premierminister Boris Johnson und seinen Beamt*innen verfassten Regierungserklärung ein Verbot von "Konversionstherapien" angekündigt (queer.de berichtete). Allerdings sieht das geplante Gesetz viele Schlupflöcher vor (queer.de berichtete). Viele LGBTI-Aktivist*innen bezweifeln, dass die Johnson-Regierung ein umfassendes Verbot anstreben wird, weil dort viele queerfeindliche Kräfte tätig seien. Zuletzt verteidigte die Regierung etwa die transfeindliche Professorin Kathleen Stock (queer.de berichtete).

Weltärztebund lehnt "Homo-Heilung" ab

Der Weltärztebund betont bereits seit Jahren, dass "Homo-Heilung" Menschen in die Depressionen, den Drogenkonsum oder sogar in den Suizid treiben kann und deshalb eine Menschenrechtsverletzung darstelle (queer.de berichtete). Trotzdem gibt es vor allem aus religiösen Kreisen Widerstand gegen derartige Verbote: So sprach sich die nationale katholische Bischofskonferenz in Kanada 2020 gegen ein von der liberalen kanadischen Regierung geplantes Verbot aus. Die Bischöfe befürchteten, dass ein derartiges Verbot "die legitime Vielfalt bezüglich Ansichten zu Sexualität" beschädigen könne (queer.de berichtete). Die Regierung setzte das Verbot am Ende dennoch um. Es wurde einstimmig im Parlament beschlossen (queer.de berichtete).

Auch Frankreich, Israel und Neuseeland beschlossen in den letzten Wochen entsprechende Verbote. In Deutschland war bereits 2020 ein Teilverbot von "Konversionstherapien" verabschiedet worden (queer.de berichtete). (dk)

#1 SakanaAnonym
  • 17.02.2022, 12:54h
  • "Der Schoß ist noch fruchtbar, aus dem das kroch..."

    Bei solchen Nachrichten wird eine:mr doch nur noch schlecht.....reaktionäre Kirchenleute, die das diskriminieren und "umpolen" nicht lassen können, als wär es eine Droge.
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#2 GalbaramAnonym
  • 17.02.2022, 13:48h
  • was sind das nur für Leute, die ihre Mitmenschen nicht so annehmen können wie sie sind.
    Das grenzt schon an die Methoden in China nach dem Motto:

    Wenn ihr nicht unseren Vorstellungen Entsprecht werden wir euch solange quälen bis ihr unsere Ansichten teilt und euch so verhaltet!
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#3 SolanaceaeAnonym
  • 17.02.2022, 13:59h
  • Was mich an den ganzen *Phoben Problempersonen und Organisationen stört, ist die vollkommen Rechtsfremde Betrachtung. Und, dass da nicht viel entschiedener Einhalt geboten wird, durch die Medien und Politiker*innen.

    Die sprechen davon, diskriminiert zu werden, wenn sie nicht diskriminieren und Gewalt anwenden dürfen. Als nächstes klagt noch ein Höcke auf das Recht, Menschen wieder vergasen zu dürfen. Denn das ist ja sein "Glaube". Ansonsten wird er ja diskriminiert.

    Hier sehe ich die gesamte gesellschaft, aber gerade auch die Medien verstärkt in der Pflicht.
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#4 AtreusEhemaliges Profil
  • 17.02.2022, 13:59h
  • Da läuft es einem in kalten Schauern den Rücken hinab. Die Verfasser und Unterzeichner des Briefes halte ich für gemeingefährlich.
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#5 DQ24Anonym
  • 17.02.2022, 14:09h
  • In diesem offenen Brief heißt es:

    18. In Christian theology personhood is grounded in the image of God our creator, which is
    expressed in our created maleness or femaleness. The subjective feelings associated with
    the modern concepts of sexual orientation or gender identity are, in orthodox Christian
    understanding of human nature, neither innate nor part of our personhood.

    Das zeigt, dass laut dieser "Christen", der Mensch sich ihrem biblischem/theologischem Verständnis anpassen soll, und nicht die Bibel im Lichte neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse betrachtet werden soll.
    Sie wollen die "gute alte Zeit" zurück!
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#6 FinalmSposato
  • 17.02.2022, 14:32h
  • Verkündigen, Verkündigen, Verkündigen! Wenn Sekten das nicht mehr dürfen und es in Folge immer weniger Opfer ihrer frohen, barmherzigen und gütigen Botschaften mehr gibt, verlieren die immer mehr ihre Daseinsberechtigung.

    Die haben Existenzängste! Sie haben halt nichts gescheites gelernt und leben und schmarotzen auf Kosten von andern.

    Wie lange noch? Wann stoppen wir endlich deren menschenverachtendes Tun und jagen Sekten und Religionen endlich alle zum Teufel?
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#7 AEriAnonym
  • 17.02.2022, 14:46h
  • Nun dass ganze hat auch Gutes für sich. Durch diese Klarnamenliste ist es möglich den Leuten so gut es geht aus dem Weg zu gehen bzw sie gezielt zu adressieren.
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#8 GaramalkAnonym
  • 17.02.2022, 15:16h
  • Antwort auf #5 von DQ24
  • "18. In Christian theology personhood is grounded in the image of God our creator, which is
    expressed in our created maleness or femaleness."

    Wäre es nicht ein ziemlich eintöniger Gott, wenn es nur 2 Geschlechter gäbe? Gibt es denn nicht auch millionen von Farben anstelle von Schwarz/Weiß?

    Die Vielfalt des Lebens passt halt nicht in manche viel zu engen Hirne....(die mit viel zu viel Mist vollgestopft wurden)
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#9 TimonAnonym
  • 17.02.2022, 16:15h
  • Christen wollen also weiterhin das Recht haben, Menschen einer Gehirnwäsche zu unterziehen, ihrer Gesundheit zu schaden und sie notfalls in den Tod zu treiben.

    Die gehen echt über Leichen. Im wahrsten Sinne des Wortes.

    Die Politik muss die endlich stoppen und diese Machenschaften komplett und ohne Ausnahme verbieten. Auch in Deutschland.
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#10 Julian 80Anonym
  • 18.02.2022, 11:15h
  • >>> In dem Papier beschreiben sie die "Heilung" von Homosexualität als "gütig und barmherzig". <<<

    Was ist daran "gütig und barmherzig", wenn man Menschen so massiv unterdrückt und systematischem Psychoterror aussetzt, damit sie ihre Identität aufgeben und sich selbst zu willenlosen Zombies machen wollen?!

    Menschen einer Gehirnwäsche zu unterziehen, die (vielfach wissenschaftlich belegt) massive psychische Schäden verursacht und bis zum Tod führen kann, ist nicht "gütig und barmherzig", sondern schlichtweg verlogen, menschenverachtend und kriminell.
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