2 Kommentare
- 25.02.2022, 18:19h
- Hannes34, das ist doch eigentlich völlig unerheblich, denn darum geht es hier doch gar nicht.
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Im Drama "Trübe Wolken" sorgt der 22-jährige Jonas Holdenrieder als verschlossener Außenseiter für Gänsehaut. Ein Gespräch über die Kontrolle von Gefühlen, #ActOut und eine beachtliche Karriere.
Mit 22 Jahren hat Jonas Holdenrieder eine beachtliche Karriere hinter sich. Als Kinderdarsteller spielte er in "Die Vampirschwestern", "Das kleine Gespenst" oder "Ballon". Mit Til Schweiger kam er in der Bestseller-Verfilmung "Gott, du kannst ein Arsch sein!" in die Kinos, in "Fack ju Göhte" war er als Mobbing-Opfer im Süßwaren-Automat eingeklemmt. Den frustrierten Ex-Ganoven gab der junge Schauspieler im ZDF-Mehrteiler "Am Anschlag – Die Macht der Kränkung", in der Serie "Dr. Klein" überzeugte er in der Folge "Schlechtes Gewissen" als 17-jähriger Manuel, der zum Opfer von "Homoheilern" wird (queer.de berichtete).
Nun präsentiert Holdenrieder im Spielfilm "Trübe Wolken" einen sensiblen Helden – was ihm den Nachwuchspreis beim Max Ophüls Festival bescherte. Zum Kinostart am 24. Februar 2022 hatten wir Gelegenheit zu einem kurzen Gespräch.
Herr Holdenrieder, die Jury vom Max Ophüls Preis attestiert Ihnen: "Das Nichterklärbare spürbar zu machen. Chapeau für diese Leistung!". Wie gelingt das?
Für einen Ausdruck braucht man einen Eindruck. Für dieses Projekt habe ich das Drehbuch sehr oft gelesen. Hinzu kamen viele und intensive Gespräche mit Regisseur Christian Schäfer. Unser Ansatz war ein psychologischer, ohne dabei den Charakter von Paul oder seine Handlungen zu bewerten. Es ging darum, die inneren und äußeren Konflikte zu verstehen und sie ohne viele Worte spürbar werden zu lassen.
Woran denken Sie, wenn Sie mit psychopathischem Blick durch die Gegend laufen?
Bereits beim Casting fiel der Begriff "Weiße Wand": Die Aufgabe bestand darin, ein leeres Gefäß zu spielen. Daran habe ich mich dann vor der Kamera erinnert und versucht, dieses Undurchsichtige immer wieder hervorzuholen. Hilfreich ist dafür ein möglichst großes Hintergrundwissen über die Figur und was in der jeweiligen Situation geschieht. Damit wird einem klar, was in Paul in diesem Moment vorgeht.
Könnten Sie diesen leeren Blick auf Knopfdruck für die nächsten fünf Minuten einschalten? Auf die Gefahr, dass man ein bisschen Gänsehaut bekommt…
Das ist schon ein bisschen zu lange her. (lacht) Vermutlich würde mir das spontan nicht mehr so gut gelingen. Im Unterschied zum gespielten Paul ist der reale Jonas ja auch hoffentlich etwas anders.
Sie begannen Ihrer Karriere im Alter von elf Jahren mit einem Werbespot für "Bärenmarke". Gab es keine Bedenken wegen der "Kevin – Allein zu Haus"-Gefahr, dessen jungen Darsteller der Erfolg ziemlich aus der Bahn warf?
Diese Bedenken hatten meine Eltern absolut und wollten mir das nicht erlauben. Deshalb musste ich ein Jahr an sie hinreden, um schließlich ihre Erlaubnis zu bekommen. Wäre mir die Kinderdarstellerei zu Kopf gestiegen, hätten sie mich wohl sofort enterbt! (lacht) Zum Glück war die Gefahr abzuheben gering. Dafür war die öffentliche Aufmerksamkeit für meine Rollen nicht groß genug. Zudem hatte ich immer Leute um mich herum, die mich mögen wie ich bin. Und nicht dafür, was ich mache.
Der Auftritt in "Fack ju Göhte", wo Sie im Süßwaren-Automat eingeklemmt sind, war klein, aber oho. Diese Szene wurde sogar für die DVD-Werbung eigens nochmals nachgedreht…
Das stimmt. Die Szene war damals tatsächlich ein Thema auf meinem Schulcampus. Andere Schüler, die ich gar nicht kannte, boten mir sogar Hilfe an, falls ich mal im echten Leben ein Problem haben sollte.
Links zum Thema:
» Alle Kinotermine auf der Homepage von Salzgeber
Mehr queere Kultur:
» auf sissymag.de
Das geht leider aus dem Artikel nicht eindeutig hervor.