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"Booty approved"

US-Gesundheits­behörde lässt erstmals Kondom für Analsex zu

Zum ersten Mal darf in den USA ein Kondom offiziell als Schutz bei Analverkehr beworben werden.


Mein Kondom schützt mich bei … WAS? (Bild: Background photo created by wayhomestudio - www.freepik.com)
  • 24. Februar 2022, 13:30h 15 3 Min.

Die dem amerikanischen Gesundheitsministerium unterstellte Behörde FDA hat nach einem Bericht der "New York Times" erstmals Kondome zugelassen, die sepziell für Analsex konzipiert sind. Bislang durften Firmen in den USA ihre Kondome nicht als Schutz für safen Analsex bewerben. Am Mittwoch gab die FDA der Firma Global Protection Corp. aber die Erlaubnis, ihr "One Male Condom" als Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten bei Vaginal- und Analsex anzupreisen.

Twitter / ONECondoms | Die Produzenten feiern ihr Kondom als erstes, das "geeignet für den Hintern" sei
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Für die Genehmigung führte die Emory-Privatuniversität in Atlanta eine Studie mit mehr als 500 Männern zwischen 18 und 54 Jahren durch. Dabei handelte es sich um 252 Männer, die Sex mit Frauen haben, und 252 Männer, die Sex mit Männern haben. Insgesamt schnackselten diese beiden Gruppen für die Untersuchung rund 5.000 Mal. Das Ergebnis: In nur 0,68 Prozent der Fälle gab es "nachteilige Ereignisse" – und damit weit weniger als bei Vaginalsex, bei dem eine Quote von 1,89 Prozent gemessen wurde. Unter "nachteiligen Ereignissen" wurden neben Geschlechtskrankheiten auch bestimmte Meldungen von Schmerzen oder ein Harnwegsinfekt beim Kondom-Träger gezählt.

Als Grund für den Unterschied zwischen den beiden Arten von Sex gaben die Forschenden an, dass in 98 Prozent der Fälle von Analsex Gleitmittel genutzt wurden, aber nur in 42 Prozent der Fälle von Vaginalsex. Mit Gleitgel seien Fehlerraten bei beiden Arten von Geschlechtsverkehr fast gleich gewesen.

Schwule können jetzt besser für Safer-Sex-Botschaften erreicht werden

Expert*innen begrüßten die Zertifizierung der Kondome als Analsex-sicher. Das könne etwa die Werbung für Safer Sex in der schwulen Community erhöhen, erklärte Medizinforscher Kenneth Meyer. "Derzeit erscheint keine Kondomwerbung in schwulen sozialen Medien", beklagte er. Aber auch Heterosexuelle seien dem Analverkehr nicht abgeneigt und würden nicht genug aufgeklärt.

Bizarr war, dass bislang die US-Gesundheitsbehörde CDC das Tragen von Kondomen als Schutz vor HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten empfohlen hat, die Behörde FDA, die für die Sicherheit der Produkte verantwortlich ist, aber Kondome nie auf ihre Sicherheit für Analverkehr untersuchen ließ. Dabei hatte die Aids-Krise in den USA insbesondere in den Achtziger- und Neunzigerjahren weit dramatischere Ausmaße als in Europa.

Die FDA war in der Vergangenheit wegen schwulenfeindlicher Regelungen in der Kritik. So untersagte die Behörde bis 2015 etwa schwulen und bisexuellen Männern generell, Blut zu spenden. Danach verhängte sie ein schwules Sex-Verbot von zwölf Monaten, das 2020 auf drei Monate gesenkt wurde (queer.de berichtete). Wegen derzeit extremer Engpässe gibt es gegenwärtig mehr Druck auf die Behörde, Blutspendende nicht mehr nach ihrer sexuellen Orientierung zu beurteilen – wie es etwa bereits in Italien oder Großbritannien Usus ist. Auch in Deutschland werde bis heute schwule und bisexuelle Männer wegen ihrer Homosexualität beim Blutspendenden benachteiligt (queer.de berichtete). (dk)

#1 LedErich
  • 24.02.2022, 18:27h
  • Echt jetzt? Wirklich das verklemmteste Land des "Westens", gleich nach dem Vatikan. (Zählt der eigentlich zum Westen?) 40 Jahre nach Beginn der AIDS-Pandemie.
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#2 AaroonAnonym
#3 TrekieAnonym
  • 24.02.2022, 18:46h
  • Naja, etwas spät - jetzt wo die Wissenschaft uns doch PrEP geschenkt hatt
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