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München

Bayerische Staatsoper annulliert Engagement von Anna Netrebko

Die russische Opernsängerin Anna Netrebko darf wegen "fehlender ausreichender Distanzierung" von Putins Angriffskrieg nicht mehr auftreten. Die 50-Jährige lehnte es zuvor ab, ihr "Vaterland zu beschimpfen".


Anna Netrebko und Wladimir Putin bei der Verleihung des Titels "Volkskünstlerin Russlands" im Jahr 2008 (Bild: kremlin.ru)

  • 2. März 2022, 06:25h 7 3 Min.

Die russische Opernsängerin Anna Netrebko wird nicht mehr an der Bayerischen Staatsoper auftreten. Ihr Engagement werde annulliert, bestätigt Serge Dorny. Diesen Schritt erklärt der Leiter des Hauses mit einer nicht ausreichenden Distanzierung der Sängerin vom Angriffskrieg Russlands. Sie sei "keine politische Person", hatte Netrebko zuvor bei Facebook geschrieben

/ DornySerge
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"Aufgrund des schrecklichen Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine und einer fehlenden ausreichenden Distanzierung von Valery Gergijev u Anna Netrebko wird die Bayerische Staatsoper die bestehenden Engagements annullieren", heißt es in einem Tweet Dornys vom 1. März. Für die Staatsoper seien "der Respekt voreinander und der Dialog miteinander absolut essentiell für ein friedvolles und humanitäres Zusammenleben".

Zuvor wurde bereits Waleri Gergijew entlassen

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter hatte zuvor bereits Waleri Gergijew als Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker entlassen (queer.de berichtete). Es werde "ab sofort keine weiteren Konzerte [...] unter seiner Leitung geben", hatte Reiter bestätigt. Gergijew war der Aufforderung nicht nachgekommen, "sich eindeutig und unmissverständlich von dem brutalen Angriffskrieg zu distanzieren, den Putin gegen die Ukraine und nun insbesondere auch gegen unsere Partnerstadt Kiew führt".

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Netrebko sieht sich nicht als "politische Person"

In der Vergangenheit stand Netrebko mehrfach aufgrund ihrer Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Kritik. In einem Statement auf Facebook hatte sie unter anderem geschrieben: "Ich möchte, dass dieser Krieg aufhört und Menschen in Frieden leben können." Sie habe auch viele Freunde in der Ukraine und "der Schmerz und das Leid [...] brechen mir das Herz."

Gleichzeitig hatte Netrebko jedoch betont: "Ich möchte allerdings anführen, dass es nicht richtig ist, Künstler oder irgendeine öffentliche Person zu zwingen, ihre politischen Ansichten öffentlich zu machen und ihr Vaterland zu beschimpfen." Wie viele ihrer Kolleginnen und Kollegen sei die 50-Jährige "keine politische Person".

I have taken some time to reflect because I think the situation is too serious to comment on without really giving it...

Posted by Anna Netrebko on Saturday, February 26, 2022
Facebook / Anna Netrebko
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"Als Kulturinstitution ist für uns der Respekt füreinander, Integrität zueinander und Dialog untereinander absolut essentiell. Nur so kann Frieden und Humanität gewährleistet werden", heißt es unterdessen auf der Webseite der Bayerischen Staatsoper. Das anstehende 4. Akademiekonzert am 7. und 8. März werde daher unter dem Motto "Plädoyer für den Frieden" stattfinden. Das Programm sei "gleichermaßen Appell gegen jede Art militärischer Auseinandersetzung sowie eine Aufforderung, uns die Hoffnung zu bewahren, dass die Menschheit zu einem friedlichen Miteinander gelangt".

Bereits im Jahr 2013 hatten New Yorker LGBTI-Aktivist*innen gegen das Schweigen von Anna Netrebko zum gesetzlichen Verbot von "Homo-Propaganda" in Russland protestiert und die Eröffnung der Tschaikowski-Oper "Eugen Onegin" in der Metropolitan Opera unterbrochen (queer.de berichtete). (cw/spot)

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#1 Uwe MehringerAnonym
  • 02.03.2022, 08:53h
  • Sich den fünfzigsten Geburtstag von einem faschistischen Mörder finanzieren lassen und dann behaupten, sie sei eine "unpolitische Person"?

    Netrebko meinte sicherlich sie ist eine politische Unperson.

    München hat wirklich lange genug Putins Schoßhündchen verhätschelt.
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#2 WadimAnonym
  • 02.03.2022, 10:04h
  • Im Grunde genommen halte ich die Entlassungen für richtig.
    Gegen Gergijew und Netrebko gaben es schon längst Proteste wegen ihrer Unterstützung der antidemokratischen und homophoben Putins Politik. Man hat sie einfach ignoriert.
    Muss es immer ein Krieg ausbrechen, um der Westen auf die Einhaltung seinen Werten achten wird? Muss es immer ein Krieg ausbrechen, um Menschen hier anfangen zu verstehen, dass es nicht normal ist, dass die Leute wie z.B. Gergijew und Netrebko die Vorteile eines Lebens in der freien Welt genießen, aber die Politik, auch Homophobie, der Diktatoren ihres Heimatlands unterstützen?
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#3 LorenEhemaliges Profil
  • 02.03.2022, 11:03h
  • Einfach mal "Netrebko Neurussland-Flagge" googeln und schon sieht man, mit wem man es beim Kreml-Liebling zu tun hat.
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