Der 90-minütige deutsche ESC-Vorentscheid "Germany 12 Points" wird am Freitag ab 21 Uhr im Ersten, in den neun Dritten Programmen sowie im Spartensender One ausgestrahlt. Das teilte der NDR am Dienstag mit. Ursprünglich sollte die live aus Berlin gesendete Show bereits um 20.15 Uhr starten und nicht im Ersten laufen (queer.de berichtete).
Normalerweise zeigt Das Erste freitags um 20.15 Uhr einen leichten Unterhaltungsfernsehfilm, um 21.45 Uhr eine vorgezogene "Tagesthemen"-Sendung und danach eine "Tatort"-Wiederholung. Für diesen Freitag entfällt der TV-Film, die "Tatort"-Wiederholung soll nach den "Tagesthemen" erst um 23 Uhr beginnen.
Die Eurovisionssendung startet erst 45 Minuten später als ursprünglich geplant, weil zuvor die Sondersendung "Solidarität mit der Ukraine" gezeigt wird. Auch die Informationssendung zum russischen Angriff in der Ukraine läuft auf allen elf Kanälen gleichzeitig. Zusätzlich wird "Germany 12 Points" auch im Livestream bei eurovision.de, in der ARD-Mediathek und auf dem TikTok-Kanal von ESC Deutschland.
Die Qual der Wahl
Sechs Acts bewerben sich am Freitag um die Teilnahme beim ESC-Finale in Turin am 14. Mai. Dabei handelt es sich um Malik Harris, Maël & Jonas, eros atomus, Emily Roberts, Felicia Lu sowie die Band Nico Suave & Team Liebe. Bei der Online-Abstimmung von queer.de (siehe unten) liegt bei der Veröffentlichung dieses Artikels Malik Harris deutlich vorne.
Bereits jetzt kann das Publikum bei den neun ARD-Popwellen kostenlos online abstimmen (Antenne Brandenburg, BAYERN 3, Bremen Vier, hr3, MDR Jump, NDR 2, SR 1, SWR3 und WDR 2). Während der Live-Sendung erfolgt ein erneutes Vote via Telefon und SMS. Beide Abstimmungsrunden zählen zu je 50 Prozent für das Gesamtergebnis, anders als zuvor gibt es also keine Jury. ESC-Veteranin Barbara Schöneberger wird die Live-Show aus der Bundeshauptstadt moderieren.
Beim ESC werden dieses Jahr 40 Länder um die europäische Gesangskrone kämpfen. Russland wurde wegen seines Angriffskriegs gegen die Ukraine erst vor einer Woche aus dem Wettbewerb ausgeschlossen (queer.de berichtete). Als Favoriten bei den Wettbüros gelten derzeit die Ukraine, Italien und Schweden, dessen Beitrag dabei noch nicht einmal feststeht. Deutschland befindet sich laut den Wett-Expert*innen nach der Vorstellung der Vorentscheid-Acts im unteren Drittel der Länder – die Siegeschance liegt demnach bei knapp einem Prozent. (dk)
Mir war schon immer egal, wie Deutschland abschneidet, da ich null patriotisch bin. Aber es ist schon extrem bemerkenswert, wie die ARD die Auswahl unseres Beitrages nun schon seit Jahren regelmäßig in den Sand setzt. Deutschland ist in so vielen Bereichen mittelmäßig, ganz im Gegensatz zur eigenen Einbildung, überall am besten, tollsten, fortschrittlichsten zu sein. Das spiegelt sich dann halt auch in der mehr als mittelmäßigen Musikauswahl wider.
L'Allemagne, douze points? Wohl kaum. Ist aber auch egal. Nur sollte man dann eben auch ehrlich sein und nicht so tun, als sei Deutschland überall führend.