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Heimkino

Von "Maurice" bis "Shiva Baby": Zehn queere Highlights bei Mubi

Die Streamingdienst Mubi setzt auf anspruchsvolle Filme von spannenden Regisseur*innen und den wichtigsten Filmfestivals der Welt – darunter auch ein erlesenes LGBTI-Angebot.


Klassiker des Queer Cinema: Szene aus "Maurice"

Streaming-Plattformen gibt es dieser Tage fast schon wie Sand am Meer, doch heißt noch lange nicht, dass alle gleich wären. Im Gegenteil: Neben Groß-Anbietern wie Netflix, Amazon Prime Video oder Disney+, die in erster Linie auf Masse setzen und mit ihrem Programm ein größtmögliches Publikum bedienen wollen, gibt es auch kleine Konkurrenten, die sich auf bestimmte Nischen spezialisieren. So wie Mubi, wo man auf anspruchsvolle, faszinierende Filme setzt – von spannenden Filmemacher*innen und den wichtigsten Filmfestivals der Welt.

Geboten wird ein sorgsam kuratiertes Programm inklusiver etlicher exklusiver Titel. Und auch die Auswahl an queerem (Heim-)Kino, die sich bei Mubi finden lässt, ist erlesen. Wir empfehlen hier zehn Höhepunkte aus dem aktuellen Angebot, das man übrigens auch sieben Tage kostenlos testen kann (regulär kostet einen Mitgliedschaft 9,99 € im Monat, für Studierende 5,99 €). Aber Achtung: Die Filme wechseln regelmäßig – und die Webseite zeigt über die Suchfunktion auch nicht verfügbare Titel an. Also genau hinsehen und schnell gucken, wenn etwas interessiert.

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Der Ornithologe

Ein schwuler Vogelkundler ist im Kajak auf einem Fluss im Norden Portugals unterwegs und sucht nach seltenen Störchen. Klingt nach einer spröden Prämisse? Weit gefehlt. Der portugiesische Ausnahme-Regisseur João Pedro Rodrigues erzählt in "Der Ornithologe" eine eigenwillige, faszinierende und wunderschöne Variante des Mythos um den heiligen Antonius, in dem neben viel Natur auch sadistische lesbische Chinesinnen und Sex mit einem Ziegenhirten vorkommen. Auch Rodrigues' erster Langfilm "O Fantasma" ist übrigens aktuell bei Mubi zu sehen.

Shiva Baby

Direktlink | Offizieller Trailer zu "Shiva Baby"
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Eine der lustigsten und charmantesten Komödien des vergangenen Jahres ist ein Mubi-Exclusive! Die junge queere Filmemacherin Emma Seligman erzählt darin von der bisexuellen Danielle (großartig: Rachel Sennott), die mit ihren Eltern zu einer jüdischen Trauerfeier muss, wo nicht nur ihre Ex-Freundin auftaucht, sondern auch der Mann, mit dem sie für Geld schläft, um sich das Studium zu finanzieren.

Meeting the Man: James Baldwin in Paris

Zugegeben, um Baldwins Homosexualität geht es in diesem halbstündigen Dokumentarfilm des Briten Terence Dixon von 1970, der vor zwei Jahren wieder auftauchte, nicht. Doch der Einblick, den man hier in die Weltanschauung dieses Ausnahme-Schriftstellers und -Denkers in seiner langjährigen Wahlheimat gewinnt, ist ein Ereignis.

Maurice

Ein Klassiker des Queer Cinema und 1987 der große Durchbruch für Hugh Grant. In der Verfilmung des gleichnamigen Romans des schwulen britischen Autors E.M. Foster spielt er einen jungen Adligen, in den sich Anfang des 20. Jahrhunderts während seines Cambridge-Studiums sein Kommilitone Maurice (James Wilby) verliebt. Großes tragisches Gefühlskino, inszeniert von Oscar-Gewinner James Ivory ("Call Me By Your Man"), produziert von seinem Lebensgefährten Ismail Merchant.

Tomboy

Céline Sciamma ist eine der besten Regisseurinnen und Drehbuchautorinnen, die sich im französischen Kino finden lassen. Und eine der wichtigsten LGBTI-Stimmen unserer Zeit ist sie obendrein. Während im Kino ab dem 17. März endlich ihr neuer Film "Petite Maman" zu sehen ist, kann man bei Mubi noch mal ihren zweiten Spielfilm "Tomboy" sehen. Die Geschichte der zehnjährigen Laure, die vielleicht lieber ein Junge sein möchte, wurde 2011 bei den Teddy Awards der Berlinale mit dem Jury-Preis ausgezeichnet.

Feast

Direktlink | Offizieller Trailer zu "Feast"
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Ab dem 9. März nimmt Mubi einen der ungewöhnlichsten Filme des vergangenen Jahres ins Programm. Der niederländische Regisseur Tim Leyendekker hat sich eines wahren Falles angenommen, bei dem drei holländische Männer bei einer Sexparty ihre Gäste wissentlich mit HIV infizierten. Dabei entstand Doku-Fiktion der besonderen Art, erschütternd und eindrucksvoll, mit nachgestellten Szenen und realen Aussagen und Bekenntnissen, dank unterschiedlicher Kameraleute visuell vielfältig umgesetzt. Alles andere als gefällig, aber ohne Frage sehenswert.

Hamam – Das türkische Bad

Niemand erzählt im italienischen Kino mehr schwule Geschichten als der aus der Türkei stammende Ferzan Özpetek. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören Komödien wie "Männer al dente" oder "Die Göttin Fortuna", doch der Regisseur, der auch immer wieder Opern inszeniert, kann auch ganz anders. Ein Beispiel dafür ist sein Debütfilm aus dem Jahre 1997, das Ehedrama "Hamam – Das türkische Bad", in dem der verheiratete Francesco in Istanbul ein Verhältnis mit dem jungen Mehmet beginnt.

The Female Closet

Vimeo / barbara hammer | Offizieller Trailer zu "The Female Closet"
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Mehr als 50 Jahre lang war Barbara Hammer als Filmemacherin und Medienkünstlerin tätig, doch es ist nicht unwahrscheinlich, dass gerade jüngere Zuschauer*innen erst im vergangenen Jahr durch die sehenswerte Doku-Reihe "Pride" bei Disney+ auf sie aufmerksam wurden. Wer also Nachholbedarf hat, was diese Pionierin des queeren Kinos und des Experimentalfilms angeht: Bei Mubi gibt es ihren Dokumentarfilm "The Female Closet" zu sehen, der sich mit drei lesbischen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts auseinandersetzt. Und mit "Lover Other" ist auch noch ein zweiter Film der 2019 verstorbenen Regisseurin im Programm.

Der Fremde am See

Zwar geht es hier um einen Mordfall im Cruising-Gebiet am Badesee, doch "Der Fremde am See" ist ebenso wenig ein waschechter Thriller wie er – trotz expliziter Sex-Szenen – pornografisch ist. Stattdessen gelingt dem französischen Regisseur Alain Giraudie ein hypnotisch-erotisches, dramatisches und vielfach César-nominiertes Meisterwerk mit ganz eigener Handschrift, mit Pierre Deladonchamps (und einem Body-Double) in der Hauptrolle.

Comets

Junges Kino aus Georgien erlebt aktuell einen echten Boom. Davon zeugt neben "Beginning", der ebenfalls bei Mubi zu sehen ist, auch "Comets" von Regisseurin Tamar Shavgulidze. Auf wunderbar zarte und ruhige Weise erzählt sie von zwei Freundinnen, die als Teenager in inniger Liebe verbunden waren, was ihr Wiedersehen 30 Jahre später alles andere als unkompliziert macht. Unbedingt eine Entdeckung wert, was aus LGBTI-Sicht bei Mubi aber zum Beispiel auch für den indischen Film "The Booth" oder "Heaven Reaches Down to Earth" aus Südafrika gilt.

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