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Soli-Update

Große Hilfswelle für queere Ukrainer*­innen

Unterkunftsvermittlung, Beratung, Hilfslieferungen, Spenden, Infoabende und eine Petition – die Szene engagiert sich vielfältig.


Infostand für ankommende queere Flüchtende am Berliner Hauptbahnhof (Bild: Alfonso Pantisano)

Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat zu einer großen Hilfswelle gegenüber den flüchtenden Menschen und den im Land verbliebenen Menschen geführt. Auch die queere Szene in Deutschland hilft geflüchteten LGBTI und ihren Familien sowie den Angeboten der LGBTI-Vereine vor Ort und in Nachbarländern. Ein (unvollständiger) Überblick.

Vor allem in Berlin und München ist aktuell der Bedarf für Unterkünfte für queere Flüchtende riesig, berichtet Alfonso Pantisano, der diesen Aspekt der Hilfsarbeit für das Bündnis "Queere Nothilfe Ukraine" ehrenamtlich koordiniert (Webseite). Speziell trans Personen und lesbische Frauen oft mit Kindern kämen an den Bahnhöfen an, bräuchten oft samt Haustieren eine schnelle Unterkunft. Danach stellten sich Fragen nach einer langfristigen Bleibe und Unterstützung und der gegebenenfalls freiwilligen Verteilung in andere Regionen des Landes. Berlin prüfe die Einrichtung einer gesonderten Unterkunft. Noch ist die rechtliche Lage für die Behörden nd die Menschen abseits des Asylverfahrens unklar. Unter den vielen queeren Flüchtenden seien auch LGBTI, die einst in die Ukraine geflüchtet seien, etwa aus Russland samt Tschetschenien oder Georgien, so Pantisano.

Der Verein für russischsprachige Queers in Deutschland, Quarteera, bemüht sich – nicht nur in Berlin – um die Vermittlung von Schlafplätzen, um dringende materielle Hilfe, um Beratung und praktische Unterstützung.

Bitte alle Angebotte an: help@quarteera.de Beachtet die Fragen. . ??? ??????????? ?? ?????. . ???????? ???????? ??...

Posted by Quarteera on Friday, March 4, 2022
Facebook / Quarteera
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Auch die Schwulenberatung Berlin kümmert sich um die Unterstützung von queeren Flüchtenden durch die Vermittlung von Unterkünften und einer Anlaufstelle für Beratung und Vernetzung.

Diese Krise in Folge des Angriffskriegs auf die Ukraine wird uns lange beschäftigen und wir brauchen einen langen Atem....

Posted by Schwulenberatung Berlin on Friday, March 4, 2022
Facebook / Schwulenberatung Berlin
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Die Berliner Aids-Hilfe veröffentlichte derweil spezielle Materialien auf Ungarisch.

1. Bist du HIV positiv? Wir sind für dich da. 2. Hast du keine HIV-Medikamente mehr? Wir können helfen. Melde dich...

Posted by Berliner Aids-Hilfe e.V. on Friday, March 4, 2022
Facebook / Berliner Aids-Hilfe e.V.
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Die Allgemeine Homosexuelle Arbeitsgemeinschaft plant eine Benefiz-Drag-Show am 14. März und zwei Tage später einen Vernetzungsabend. Diese Liste von Unterstützungsangeboten und -aktionen aus der Hauptstadt ist nicht vollständig, so spendeten viele Vereine und Szeneorganisationen aus ihren Mitteln oder sammelten Spenden, engagierten sich einzelne LGBTI. Radio Queerlive, Queeramnasty u.a. organisierten eine Hilfslieferung in die Ukraine und planen weitere. Mehr Infos, auch zu einer Sendung am Sonntagnachmittag zum Thema, auf der Facebookseite von QueerLive.

+++ Endspurt +++ Der Lebensmitteltransport der Community ist nördlich der Hohen Tatra und wird morgen am frühen...

Posted by QueerLive on Monday, February 28, 2022
Facebook / QueerLive
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Auch in anderen Städten engagiert sich die Szene für LGBTI aus der Ukraine (bitte ggf. die Auftritte der lokalen Vereine in sozialen Netzwerken checken). Die Vernetzungsgruppe Munich Kyiv Queer ist etwa mit den Freund*innen in der Ukraine in Kontakt und organisierte neben Unterstützungsangeboten ein InstaLive. Für Dienstag und Mittwoch plant sie die Talks "LGBTIQ* in der Ukraine – Wie wir jetzt helfen können" und "Krieg in der Ukraine – LGBTIQ in Gefahr?" in der Pasinger Fabrik bzw. im Amerikahaus. Die Initiative sprach auch vor wenigen Tagen mit dem queeren Podcast des BR.

Spendenaufrufe und Petition

Dutzende Vereine und Verbände aus Deutschland haben sich im Bündnis Queere Nothilfe Ukraine zusammengeschlossen, das Hilfsangebote koordiniert und gemeinsam zur Unterzeichnung einer Petition an die Bundesregierung und zu (absetzbaren) Spenden aufruft. Die Mittel werden für die Hilfsaktionen von queeren Vereinen in der Ukraine verwendet, für Hilfslieferungen und Online-Sprechstunden für LGBTI vor Ort. Auch Shelter in den umliegenden Ländern werden unterstützt.

Some pics from this morning from our first aid convoy to a queer shelter in Ukraine where especially trans and gay...

Posted by Aktionsbündnis gegen Homophobie on Tuesday, March 1, 2022
Facebook / Aktionsbündnis gegen Homophobie
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Ähnliche Unterstützungsangebote bis hin zu Sheltern bieten queere Verbände in praktisch allen europäischen Ländern, etwa in Polen (in Warschau wurde ein spezielles Ankunfts- und Unterstützungszentrum eingerichtet), in Ungarn, der Slowakei oder in Armenien – um nur einige beispielhaft zu nennen.

In der Ukraine arbeiten die queeren Verbände und Aktivist*innen soweit wie möglich weiter, bieten Beratung, Nothilfe inklusive Shelter und Hilfe bei der Flucht. Der CSD in Kiew sammelt bei Facebook Informationen und hat dort etwa aktuell eine Übersicht der Arbeit der wichtigsten Organisationen – und ihrer Spendenkonten – veröffentlicht.

PRIDE ORGANIZATIONS AND WAR: How can you help? Together we will win! To our friends, allies, and supporters, here is...

Posted by KyivPride on Friday, March 4, 2022
Facebook / KyivPride
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Twitter / MaximEristavi
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Diese queeren Vereine informieren in sozialen Netzwerken auch über die aktuelle Lage von LGBTI vor Ort und sind vergleichsweise sichere Quellen. Zuletzt verbreiteten sich auch mehrere falsche oder ungesicherte Meldungen – so gibt es etwa keine Hinweise, ein bei Kämpfen getöteter tschetschenischer "Warlord" sei wie vielerorts berichtet tatsächlich in der Heimat maßgebend an der antiqueeren Verfolgung beteiligt gewesen.

Um die Flucht tschetschenischer LGBTI ins Ausland hatte sich bislang das russische LGBT Network gekümmert, dessen Arbeit durch zunehmende Restriktionen und durch Sanktionen erschwert wird. Berliner Aktivist*innen rechnen mit einer Zunahme von flüchtenden Queers auch aus Russland, die es schon in den letzten Jahren vermehrt in die Hauptstadt zog. Allgemein wird aus den russischen Metropolen von vielen Menschen berichtet, die das Land verlassen. Neben einer massiven Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage und Perspektivlosigkeit wird eine Verschärfung der Repression befürchtet: während die letzten unabhängigen Medien blockiert wurden oder ihre Arbeit einstellten, könnten Menschenrechtsarbeit und Aktivismus noch stärker mit Verboten, Bußgeldern und Haft sanktioniert werden, während Unterstützung aus dem Ausland unmöglich wird. Trotz der zunehmend totalitären Lage unterzeichneten über 150 queere Vereine und Aktivist*innen aus Russland einen Aufruf gegen den Krieg und zur Solidarität mit den Menschen aus der Ukraine – die Liste der Unterzeichnenden wurde inzwischen allerdings aus Sorge vor Verfolgung entfernt. (nb)

#1 AtreusEhemaliges Profil
  • 06.03.2022, 13:17h
  • Wie gut, dass die meisten Ukrainer mit heller Hautfarbe gesegnet sind und dem Atheistismus oder dem Christentum zugerechnet werden. Während sich die Europäer mit nie dagewesener Einigkeit und Schnelligkeit auf eine 3jährige Aufenthaltserlaubnis, die sofortige Aufnahme in die Sozialsysteme und eine Arbeitserlaubnis für die First-Class-Geflüchteten einigen, werden im Mittelmeer die zweitklassigen Menschen weiterhin ertränkt, in lybische Folter- und Sklavencamps überstellt oder in tüvgeprüfte, europäische Konzentrationslager auf Griechenland interniert, die mit drei Reihen Natodraht, Rundumüberwachung per Kamera und Polizeipatrouillen gesichert sind. Es lebe die Doppelmoral und der Rassismus.
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#2 AtreusEhemaliges Profil
#3 ya no estoy aquiAnonym
  • 06.03.2022, 13:56h
  • Antwort auf #1 von Atreus
  • "Wie gut, dass die meisten Ukrainer mit heller Hautfarbe gesegnet sind (...) First-Class-Geflüchteten (...) die zweitklassigen Menschen (...) Es lebe die Doppelmoral und der Rassismus."

    Danke.

    Ich war nicht bereit, mir die Mühe zu machen um das für uns BIPOCs Offensichtliche zu benennen. Ich beobachte das in Europa sehr genau.

    Die Masken der Europäer*innen sind gefallen. Nicht nur die Masken der Regierenden. Insbesondere die der europäischen Bevölkerungen, die plötzlich zu überwältigender Hilfsbereitschaft, Empathie und "Akzeptanz" fähig sind. Double standards und die Fratze des europäischen Rassismus und Kolonialismus kommen brutal zum Vorschein. Es brauchte nur einen Anlass. Putin hat ihn geliefert.

    Putin hat seinen Krieg in Europa bereits nach wenigen Tagen gewonnen.
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#4 LothiAnonym
  • 06.03.2022, 14:12h
  • Antwort auf #1 von Atreus
  • Wie kommt es, dass ich von Dir hier wieder nur was anklagendes negatives lese. Und ja, selbstverständlich hast Du recht mit dem was Du schreibst. Aber dieser Angriffskrieg von Putin könnte ebenso auch uns erreichen mit all den schwerwiegenden Folgen, die ich mir jetzt nicht ausmalen möchte. Da nützen dann auch all die Versprechungen nichts, die wir nun erst einmal den Ukrainern zugute kommen lassen. Allein in Berlin reißen sich zig Personen freiwillig und ehrenamtlich den Arsch dafür auf um den Geflüchteten Ukrainern mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu helfen. Was ist Deiner Meinung nach daran falsch? Glaubst Du allen Ernstes daran,nur Deutschland müsse noch mehr tun um Flüchtlinge aus Syrien, Irak und anderswo zu helfen?
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#5 torei
#6 Miesepetra DeluxeAnonym
  • 06.03.2022, 14:26h
  • Antwort auf #4 von Lothi
  • Danke für deine Antwort, bin 100 Prozent bei dir.

    Als ich sah, dass es bei diesem wunderbaren Artikel Kommentare gibt, war mir gleich klar, dass jetzt wieder ein ja, aber kommt.

    Es gibt Leute, die bei positiven Nachrichten in den allerschlimmsten Zeiten wieder nur das Negative suchen und alles schwarz malen.

    Natürlich ist der Vorwurf gerechtfertigt, aber warum muss man immer, ja wirklich immer nur das Schlechte sehen und es natürlich gleich zum Ausdruck bringen?
    Vielmehr sollte es Lob und Respekt für die vielen fleißigen Freiwilligen geben, die hier genannt werden. Nein, wir motzen lieber gleich rum.

    So geht ihr ernsthaft durch Leben?? Lasst euch da bitte mal helfen. Nicht böse gemeint.
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#7 LothiAnonym
  • 06.03.2022, 14:44h
  • Antwort auf #3 von ya no estoy aqui
  • Bei allen Respekt. Frühzeitig wurde in deutschen Medien auch gleich darüber berichtet welch Nachteile und sogar rassistisches Verhalten gegenüber Schwarze Personen, welche auch aus triftigen Gründen die Ukraine verlassen müssen an den Grenzen zu Polen und auch Deutschland unter fadenscheinigen Bedingungen stundenlang aufgehalten werden. So etwas geht schon mal gar nicht. Die Bundespolizei versucht es gar mit der Ausrede, es würden sich andere geflüchtete unter die Ukrainer mischen um in die EU Einreisen zu können. Nochmal von mir hier, solch ein Verhalten ist nicht hinnehmbar und zu verurteilen.
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#8 KaiJAnonym
  • 06.03.2022, 15:10h
  • Antwort auf #3 von ya no estoy aqui
  • Du bestätigst Athreus in seiner wohl Aversion gegenüber dem Westen auch noch, in dem du den Kriegsverbrecher Putin wohl zu seinem Kronzeugen machst. Wie widerlich. Die Distanzierung von menschenfeindlichen Regimen findet bei so vielen "Genossen" im Kern und das offen bei einem Schröder wohl nicht statt.
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#9 ya no estoy aquiAnonym
  • 06.03.2022, 15:23h
  • Antwort auf #6 von Miesepetra Deluxe
  • "Es gibt Leute, die bei positiven Nachrichten in den allerschlimmsten Zeiten wieder...alles schwarz malen."

    Europäischer Humor, mein lieber unterpigmentierter kaukasischer Freund-?

    Der Rest ist Ausdruck von white fragility at its best.

    white fragility:

    noun

    discomfort and defensiveness on the part of a white person when confronted by information about racial inequality and injustice.
    "Her indignant reaction comes off as the quintessential combination of white fragility and white privilege"
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#10 seb1983
  • 06.03.2022, 15:45h
  • Antwort auf #1 von Atreus
  • Man kann das kritisieren, wobei "First class Geflüchtete" menschenverachtend klingt.

    Fakt ist aber auch:
    -Die Ukrainer sind keine Wirtschaftsflüchtlinge.
    -Es handelt sich hier nicht um einen Bürgerkrieg, Terrorkrieg oder unübersichtlichen asymmetrischen Konflikt sondern einen Angriffskrieg, "gute und böse" quasi.
    -Die Ereignisse passieren in direkter Nachbarschaft
    -Die Ukrainer fliehen mit Ausweispapieren, es gibt einen Ukrainischen Staat der seine Staatsbürger auch wieder aufnehmen kann nachdem die Kampfhandlungen beendet sind.
    -Die Ukrainer fliehen in Nachbarländer die ihnen sehr ähnlich sind was vieles eben unheimlich erleichtert, unangenehm aber Realität.
    usw usw

    Ich würde hier eher Parallelen mit Jugoslawien ziehen als mit Syrien oder Mali.
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