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John Cameron Mitchell
"Tiger King"-Darsteller outet sich als nichtbinär
John Cameron Mitchell, der Star der neuen Miniserie "Joe vs. Carole", spricht in einem Interview über seine Geschlechtsidentität.

John Cameron Mitchell als Joe Exotic in "Joe vs. Carole" (Bild: Peacock)
- 9. März 2022, 15:10h 2 Min.
Der 58-jährige US-Schauspieler John Cameron Mitchell hat sich gegenüber dem Szenemagazin "Pride" ganz nebenbei als nichtbinär geoutet.
Mitchell war als Autor und Hauptdarsteller des queeren Musicals "Hedwig and the Angry Inch" bekannt geworden, das er 2001 auch verfilmte – er drehte außerdem den schwulen Kultfilm "Shortbus" und die queere SciFi-Komödie "How to Talk to Girls at Parties". Als Schauspieler ist er seit rund einer Woche in der Miniserie "Joe vs. Carole" als Joe Exotic zu sehen (läuft auf Peacock).
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In dem "Pride"-Interview sprach Mitchell über die Debatte, wonach nur queere Schauspieler*innen queere Rollen spielen sollten – zuletzt war etwa die Verpflichtung des heterosexuellen Stars Benedict Cumberbatch für "The Power of the Dog" kritisiert worden (queer.de berichtete).
"Lasst uns allen eine Chance geben", so Mitchell. Man müsse als Schauspieler*in nicht nur sich selbst spielen. "Zuletzt habe ich ein bisschen Kritik bekommen von Leuten, die sagen: 'Nur trans Menschen können die Rolle [in 'Hedwig and the Angry Inch'] spielen, weil es eine trans Rolle ist'. Ich bin nicht trans, ich bin nichtbinär, aber es wäre ohnehin heikel, weil die Figur [Hedwig] in eine Operation gezwungen wird, obwohl sie nicht wirklich trans ist." Mitchell hatte bereits in vergangenen Interviews gesagt, Hedwig sei keine trans Person, sondern genderqueer.
Zu seinen Personalpronomen machte Mitchell keine Angaben, deshalb verwenden US-Medien weiterhin "he". Viele genderqueere Menschen nutzen im Englischen die Pronomen "They/them", für die es im Deutschen keine Entsprechung gibt. Andere bevorzugen "he" oder "she". Jonathan van Ness erklärte nach seinem Coming-out als nichtbinär im Jahr 2019 etwa, er bevorzuge es, als "he" bezeichnet zu werden, "they" oder "she" seien aber auch in Ordnung. (dk)
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