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US-Kultserie

"Buffy" wird 25

Vor einem Vierteljahrhundert begann Buffy Summers, Jagd auf Vampir*innen und Dämon*innen zu machen. Die überdrehte Serie sorgte auch mit lesbischer Sichtbarkeit für Aufsehen.


Buffy bei der Arbeit (Bild: 20th Century Fox)

Am 10. März 1997 – vor genau 25 Jahren – wurde im längst verblichenen amerikanischen Network The WB die erste Folge Folge von "Buffy – The Vampire Slayer" ausgestrahlt, die anderthalb Jahre später unter dem Titel "Buffy – Im Bann der Dämonen" auch ins deutsche Pro Sieben kommen sollte. Die 144-teilige Serie drehte sieben Staffeln lang in die Jahre gekommene Hollywood-Erzählung – dass ein Monster eine hilflose Frau jagt – einfach um. Hauptfigur Buffy (dargestellt von Sarah Michelle Gellar) gilt deshalb als "feministische Ikone" – sie stellt eine Highschool-Schülerin dar, die nebenbei als furchtlose Vampirjägerin gegen das Böse kämpft und dabei immer einen frechen Spruch auf den Lippen hat.

Die 144-teilige Serie sorgte auch mit der lesbischen Figur Willow Rosenberg (Alyson Hannigan) für Aufsehen, da um die Jahrtausendwende homosexuelle Hauptfiguren in amerikanischen Network-Serien jenseits der Comedy praktisch unbekannt waren. Willow zeigte in den ersten Staffeln Interesse an Männern und datete etwa den Werwolf Oz (Seth Green), bevor sie Tara (Amber Benson) traf und erklärte, sie sei lesbisch (Bisexualität existierte damals im US-TV noch weniger als Homosexualität).

In der drittletzten Folge der Serie schrieb "Buffy" Geschichte für lesbisches Fernsehen: Eine Szene mit Willow und Kennedy (Iyari Limon) gilt als erste lesbische Sexszene im amerikanischen Network-Fernsehen, das insbesondere bei Schimpfworten und bei Nacktheit starre "Jugenschutzrichtlinien" beachten muss.

An der Serie gab es aber auch Kritik: So führte der gewaltsame Tod von Willows Freundin Tara, die über Monate aufgebaut wurde, zu Entsetzen bei Fans. Damals war das sogenannte "Bury you Gays"-Klischee noch weit verbreitet, das besagt, dass die homosexuelle Figur mit so großer Sicherheit getötet wird wie der Träger eines roten Hemdes im alten "Raumschiff Enterprise". Das alte Hollywood präsentierte so Homosexualität als "verdorben", die Aids-Krise tat ihr übriges in den Achtzigerjahren. Erst in den letzten Jahren entfernte sich die US-Film- und Fernsehindustrie von dieser Erzählweise.


Tara (li.) vor ihrem Ableben mit Willow (Bild: 20th Century Fox)

Nach Taras Tod in der sechsten Staffel warfen viele Fans den Macher*innen vor, damit anzudeuten, dass lesbischer Sex die Todesstrafe verdiene. Anders als bei anderen Figuren in der Fantasyserie wurde der Tod Taras auch bis zum Ende der Serie nicht rückgängig gemacht. Showrunnerin Marti Nixon bedauerte 2018 in "Vulture", dass Tara getötet wurde.

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Belästigungsvorwürfe gegen Serien-Erfinder

Inzwischen leidet die Reputation von "Buffy" auch wegen Belästigungsvorwürfen gegen Serienerfinder Josh Whedon, der auch in vielen Folgen Regie führte. Zunächst beklagte sich "Justice League"-Schauspielerin Ray Fisher über respektlose Behandlung durch Whedon am Set. Nach Untersuchungen durch Warner Brothers musste Whedon daraufhin die Leitung der von ihm erfundende Science-Fiction-Serie "The Nevers" aufgeben. Danach gab es auch Berichte über frauenverachtendes, herabwürdigendes und generell aggressives Verhalten Whedons am "Buffy"-Set. So warf Schauspielerin Charisma Carpenter (spielte Cordelia Chase) dem Produzenten "Machtmissbrauch" vor. Whedon wies alle Vorwürfe zurück.

Der Popularität von "Buffy" taten die Vorwürfe bislang keinen Abbruch. Noch immer wird die Serie bei Comic-Cons oder "Buffy Conventions" gefeiert und die Geschichte in mehreren Comics fortgesetzt. In Deutschland bietet Disney+ alle Staffeln zum Streaming an.

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#1 DreddAnonym
  • 10.03.2022, 13:24h
  • "Bury the gay" trifft doch nur zu wenn somit dieser Part (aka Homosexualität) aus der Serie "entfernt" werden soll, im Falle von Tara war Ihr Tod aber keine "huck und weg" Aktion sondern tragend für die gesamte Staffel inklusive der Charakterentwicklung von Willow inkl. Trauerbewältigung und neue Liebe in der Folgestaffel....

    Sicherlich ist (oder war) "Bury the gay" n Problem, aber nicht jeder queere Todesfälle ist gleich "Bury the gay"...

    Serie natürlich eine der all time favorites, hier sollte auch endlich mal ordentliche remastered werden, die Version die Disney+ anbietet ist ne Frechheit, alles überbelichtet, Bilder beschnitten etc....
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#2 AyidaProfil
  • 10.03.2022, 15:40hHessen
  • Antwort auf #1 von Dredd
  • Der "Bury the Gay" Trope bezeichnet tatsächlich jeglichen Todesfall eines relevanten queeren Charakters. Oft geht es gar nicht um offene Homophobie oder Transphobie, sondern darum dass ein queerer Charakter oft weniger ausführlich gestaltet ist oder weniger relatable ist und der Tod des Charakters bei Heteros nur Gleichgültigkeit auslöst. Es ist ein allgemeines Medien Phänomen, nicht direkt homophob, aber ein Beispiel, wie queere Menschen von der Gesellschaft gesehen werden. Die Intention ist oft gar nicht mal böse gemeint, wenn beispielsweise ein queerer Charakter als Held*in oder Kämpfer*in oder auch als Opfer von Unrecht gezeigt wird, ist das erst mal an sich keine LGBTQ Feindlichkeit. Es wird erst zum Problem, wenn queere (oder auch schwarze) Charaktere überdurchschnittlich häufig in solchen Opfer Rollen gezeigt werden. Filme und Serien sind besonders für junge LGBTQs sehr prägend (für mich auf jeden Fall), oft weil es der einzige oder erste Kontakt zu Queerness ist oder der Identifikation dienen kann.
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#3 DreddAnonym
  • 10.03.2022, 17:10h
  • Antwort auf #2 von Ayida
  • Hmm... erstmal danke für deine Ausführung, aber naja, wenn es wie im Fall von Buffy ausgeführt wird find ich die Kritik - welche sicherlich oft berechtigt ist - irgendwie merkwürdig, weder war ihr Tod "unrelevant" noch wurde Willows Gefühls/Liebesleben danach außer Acht gelassen. Tara war von Staffel 4 bis 6 dabei, in Staffel 7 hat man dann noch ne neue Love Interest unter den Nachwuchsjägerinnen eingeführt.
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