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Leni Breymaier

Trans-Gegnerin in Stiftungsrat für Geschlechter-Gleichstellung gewählt

Mit der Sozialdemokratin Leni Breymaier darf ausgerechnet eine erbitterte Gegnerin von Trans-Rechten im zehnköpfigen Rat der Bundesstiftung Gleichstellung Platz nehmen.


Leni Breymaier änderte 2017 ihren Vornamen von Magdalena, weil sie sich eher wie eine Leni fühlte – trans Personen möchte sie aber bei ihrer rechtlichen Anerkennung möglichst viele Steine in den Weg legen (Bild: Deutscher Bundestag / Jens Jeske)

Der Deutsche Bundestag hat am Donnerstagnachmittag mit der SPD-Politikerin Leni Breymaier eine erklärte Gegnerin von Trans-Rechten in den Stiftungsrat der Bundesstiftung Gleichstellung gewählt. Alle Fraktionen stimmten dem Antrag der SPD-Fraktion mit ihren drei Nominierungen zu. Neben der Ostwürttembergerin hatte die größte Partei im Bundestag auch die saarländische Abgeordnete Josephine Ortleb und ihren schleswig-holsteinischen Parteifreund Sönke Rix für Posten in dem Gremium vorgesehen (PDF).

Die vergangenes Jahr eingerichtete Bundesstiftung Gleichstellung hat das Ziel, die Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland zu fördern. Chefin des Stiftungsrates ist Bundesfrauenministerin Anne Spiegel (Grüne).

Die Union schickte die Abgeordneten Silvia Breher und Katja Leikert (beide CDU) sowie Ralph Edelhäußer (CSU) in das Kuratorium, die Grünen Filiz Polat und Ulle Schauws und die FDP Nicole Bauer. Der AfD-Politiker Thomas Ehrhorn wurde abgelehnt. Gegen den 62-Jährigen aus Niedersachsen stimmte neben den Koalitionsfraktionen auch die Linksfraktion. Aus der Union kamen laut Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau "wenige Ablehnungen und viele Enthaltungen". Ehrhorn gilt als erbitterter Gegner von LGBTI-Rechten. 2018 hatte er etwa bei einer Debatte um die Ehe für alle vor dem "Volkstod" gewarnt (queer.de berichtete).

Zu den Abstimmungen über die Kuratoriumsmitglieder gab es – wie in solchen Wahlen üblich – keine Aussprache im Bundestagsplenum. Die Wahl wurde per Handzeichen durchgeführt.

Wahl für Kuratorium der Hirschfeld-Stiftung verschoben

Eigentlich hätten am Donnerstag auch die Bundestags-Mitglieder des Kuratoriums der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld gewählt werden sollen. Diese Abstimmung ist aber kurzfristig – wie auch eine Abstimmung über den Eisenbahninfrastrukturbeirat – abgesagt worden. In der vergangenen Legislaturperiode hatten die demokratischen Abgeordneten insgesamt 19 Mal den Einzug der AfD in dieses Gremium abgelehnt (queer.de berichtete).

Twitter / JM_Luczak | Für die Unionsfraktion soll erneut der Berliner Abgeordnete Jan-Marco Luczak ins Kuratorium der Hirschfeld-Stiftung einziehen
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Die zum linken SPD-Flügel gehörende Breymaier hatte letztes Jahr erklärt, sie lehne ein Gesetz zur Selbstbestimmung von trans Menschen ab. Das führte zu scharfer Kritik von LGBTI-Aktivist*innen. Selbst die sonst gegenüber ihren Parteifreund*innen oft etwas nachsichtigere Parteiorganisation SPDqueer hatte der 61-Jährigen attestiert, dass für sie offenbar "Minderheiten und ihre Anliegen nicht ganz so wichtig" seien. Die Abgeordnete nehme Positionen ein, "welche wir von rechts Außen und sogenannten TERF's zu hören bekommen" (queer.de berichtete). TERF steht für "Trans-Exclusionary Radical Feminism", also für Feminist*innen, die aus ideologischen Gründen trans Frauen nicht als Frauen anerkennen wollen.

Für Aufregung sorgte nach der Bundestagswahl im September 2021, dass Breymaier während der Koalitionsverhandlungen von der SPD als oberste Vertreterin der Partei im Arbeitskreis "Gleichstellung, Vielfalt" vorgesehen war. Nach scharfer Kritik übernahm schließlich Petra Köpping diesen Posten (queer.de berichtete). Im Koalitionsvertrag verankerten die drei Parteien schließlich, dass ein Selbstbestimmungsgesetz für trans Menschen in dieser Legislaturperiode beschlossen werden soll (queer.de berichtete).

#1 TuckDavisProfil
  • 17.03.2022, 17:29hBad Kreuznach
  • Das zeigt halt, dass es den Abgeordneten und wie sie sich selbst gerne nennen "alle demokratischen Parteien" doch eher nur um Parteipolitik geht bei den Kandidatenablehnungen und nicht um tatsächliche Kenntnis/Informationsbemühung um die Leute.

    Wenn jemand von demokratischen Parteien ist muss man den Hass also aushalten können, nennt sich dann Diskurs.

    Hoffe nur, dass das trotzdem noch was wird mit dem neuen Gesetz zur Geschlechtsangleichung, auch wenn da ja viele schon sehr böse Vorzeichen beschrieben haben in den Kommentaren :(
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#2 Passt allesAnonym
  • 17.03.2022, 18:26h
  • Diese Cis-Einzelhandelskauffrau hat keinerlei Befähigung, beim Thema trans* Entscheidungen zu treffen (oder auch nur das Wort zu ergreifen). Aber fehlende Qualifikationen oder ungenügende Ausbildung spielen in der SPD ja nie eine Rolle.

    Und alles passt zusammen bei der Breymaierin: SPD, Baden-Württemberg, Beiratsmitglied in der Evangelischen "Akademie" Bad Boll ... Immer das gleiche Bild bei diesen sozialdemokratisch-christlichen Figuren.
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#3 PeerAnonym
  • 17.03.2022, 18:30h
  • Jedes mal, wenn man hofft, die SPD könne sich vielleicht doch ändern, beweisen sie das Gegenteil.

    Partei-Seilschaften sind wohl wichtiger als Grundrechte.
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#4 tchantchesProfil
  • 17.03.2022, 19:07hSonstwo
  • Ich dachte beim flüchtigen Hinsehen erst, das sei ein Bild von Woelki. ;-)
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#5 SchonProfil
  • 17.03.2022, 19:32hFürth
  • Antwort auf #3 von Peer
  • Natürlich. Wenn Du Dir die Genossen und die Parteisoldaten an siehst, bleibt da kein Zweifel. Aber wenn Du artig netzwerkst, intrigierst und Deine Seele verkauft hast, sorgt die Partei für Dich.
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#6 woelkstoffAnonym
#7 DQ24Anonym
  • 18.03.2022, 03:50h
  • Ich würde Frau Breymaier nicht als "erbitterte" Gegnerin von Transrechten bezeichnen, wohl aber als Gegnerin.
    Wie kann man so eine Frau in solch ein Gremium wählen? Ist das Parteibuch wichtiger als der Posten, und die damit verbundenen Aufgaben und Zielsetzungen?
    Das wäre genauso, als würde man einen Neonazi in den Flüchtlingsrat wählen. Kontraproduktiv!!!!!
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#8 ElfolfProfil
  • 18.03.2022, 05:46hHamburg
  • Den Namen Magdalena zu ändern, ist nur folgerichtig, wenn man gleichzeitig als Bibeltreu gelten will und jede Form der Prostitution unbedingt verbieten will. Dann wäre die biblische Magdalena arbeitslos.
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#9 TyranusAnonym
#10 DQ24Anonym

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