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"Eli war eine Aktivistin und Patriotin"
LGBTI-Aktivistin im Ukraine-Krieg getötet
Eli Schtschemur ist eines der Todesopfer des russischen Angriffs auf das Nachbarland.

Eli Schtschemur starb im ostukrainischen Charkiw (Bild: Facebook / CSD Charkiw)
- 18. März 2022, 12:50h,
Die LGBTI-Aktivistin Eli Schtschemur ist laut ukrainschen CSD-Vereinen beim russischen Bombardement der Millionenstadt Charkiw im Osten des Landes getötet worden. Wie der CSD Charkiw am Donnerstag mitteilte, habe Schtschemur als Freiwillige im Verteidigungsbüro im Stadtzentrum gearbeitet, als sie ums Leben kam. Die Jura-Studentin wurde gerade einmal 21 Jahre alt. "Eli war eine Aktivistin und Patriotin: Sie hat sich an allen möglichen Aktionen und demokratischen Veranstaltungen in Charkiw beteiligt", so die CSD-Organisator*innen – etwa an drei CSDs und drei Frauenmärschen.
"Eli war aktiv an Menschenrechtsinterventionen und CSDs beteiligt", heißt es weiter. Sie habe Aktivist*innen weltweit motiviert. "Menschen sind ihr in ihrem Kampf für Freiheit und Gleichheit gefolgt. Und wenn sie gelächelt hat, hat jeder zurückgelächelt."
Schtschemur sei eine der ersten Freiwilligen im Verteidigungsbüro gewesen. Die CSD-Organisator*innen würdigten sie als "tapfer und mutig". Der CSD Charkiw erklärte weiter: "Helden sterben nicht, nur Feinde sterben!"
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Posted by KharkivPride on Thursday, March 17, 2022
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Auch der CSD Kiew, bei dem sich Schtschemur ebenfalls engagierte, erinnerte an die Aktivistin und sendete Beileidsbekundungen an Verwandte und Bekannte der getöteten Frau. "Putin und alle seine Leute, die ukrainische Zivilisten töten, seien verflucht. Ruhet in Frieden, Eli und all jene, die durch die russischen Faschisten getötet worden sind." Die Gruppe Munich Kyiv Queer schrieb bei Facebook, man trauere mit den Freund*innen und Partner*innen.
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Posted by KyivPride on Thursday, March 17, 2022
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Charkiw steht seit drei Wochen unter Dauerbeschuss durch das russische Militär. Bei einem Angriff am Donnerstag auf eine Schule und ein Kulturzentrum sind nach ukrainischen Angaben 23 Menschen ums Leben gekommen. Insgesamt sollen in der Stadt offiziellen Angaben zufolge mindestens 500 Zivilist*innen durch Angriffe getötet worden sein.
Die queere Community in Deutschland kümmert sich mit mehreren Projekten etwa um Unterkunftsvermittlung und Beratung für vor dem Krieg fliehende Menschen (queer.de berichtete). Auch gibt es Spendenaktionen und Hilfslieferungen für Projekte vor Ort (queer.de berichtete). (dk)
Twitter / lsvd | Einige Tipps für Berlin#QueereNothilfeUkraine: Angebot vom LSVD in #Berlin
LSVD-Bundesverband (@lsvd) March 17, 2022
- Beratung im Asyl- & Aufenthaltsrecht in Kooperation mit Fachanwält*innen & Refugee Law Clinic
- kostenlose, auf Wunsch anonyme psychosoziale Beratung für queere Flüchtende aus #Ukrainehttps://t.co/fbMZ13MSQk pic.twitter.com/3KQadFxc2S

Es ist natürlich um jeden Menschen schlimm, der als Opfer eines Krieges stirbt. Aber in dem Fall kommt noch dazu, dass diese Staaten alle Aktivisten brauchen, die für Lieber und Freiheit kämpfen.
Ich hoffe, dass sie nicht vergessen werden wird und dass ihr Engagement weiterleben wird.
Möge sie in Frieden ruhen.