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Energieversorgung

Die Linke kritisiert Habeck-Reise: "Kein Blut für Gas!"

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bemüht sich in Katar und den Arabischen Emiraten um zusätzliche Gaslieferungen. Die Linke.queer wirft ihm deshalb ein "instrumentelles Verhältnis zu Menschenrechten" vor.


Der Grünen-Politiker Robert Habeck ist seit dem 8. Dezember 2021 Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz sowie Stellvertreter von Bundeskanzler Olaf Scholz (Bild: Urban Zintel)

Nach Gesprächen in Norwegen bemüht sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in Katar um zusätzliche Gaslieferungen. Der Grünen-Politiker traf am Samstag in dem Golfstaat ein. Die Reise ist Teil der Bemühungen, angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas zu verringern.

Nach seinem Besuch in Katar reist Habeck am Sonntagabend weiter in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Katar ist einer der weltgrößten Exporteure von Flüssiggas (LNG). Der allergrößte Teil geht jedoch bisher nach Asien. In den Emiraten geht es vor allem um grünen Wasserstoff.

Todesstrafe für Homosexuelle in den Emiraten

In einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Kein Blut für Gas!" kritisierte Die Linke.queer die Reise des Grünen-Politikers. "Homosexuelle Handlungen werden in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit dem Tode bestraft, in Katar mit bis zu fünf Jahren Haft", so die beiden Bundessprecher*innen Luca Renner und Frank Laubenburg. "Beide Staaten zeichnen sich durch eine gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit aus, die die Intensivierung geschäftlicher Beziehungen ausschließen sollte."

Die angestrebten Gasankäufe zeigten Habecks "instrumentelles Verhältnis zu Menschenrechten", so Die Linke.queer. "LGBTI-Rechte werden von den Grünen immer dann angeführt, wenn es aus wirtschaftlichen, machtstrategischen, militärischen oder geopolitischen Gründen gerade in den Kram passt, ansonsten fallen sie unter den Tisch. Das ist eine unerträgliche Situation."

Renner und Laubenburg forderten den Queer-Beauftragten der Bundesregierung, Sven Lehmann (Grüne), auf, "das Bundeskabinett über die Situation in Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten zu informieren und neue Gas-Deals zu verhindern".

Habeck: Russland schlimmer als Katar

Zur Deckung des Energiebedarfs könne Deutschland auch künftig nicht nur mit Demokratien zusammenarbeiten, verteidigte sich unterdessen der Bundeswirtschaftsminister. "Viele Opec-Staaten sind problematisch", sagte Habeck der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" vor Beginn der Reise. "Aber zwischen einem nicht demokratischen Staat, bei dem die Situation der Menschenrechte problematisch ist, und einem autoritären Staat, der einen aggressiven, völkerrechtswidrigen Krieg vor unserer Tür führt, gibt es noch mal einen Unterschied. Wir können nicht alle Länder von Lieferungen ausschließen."

Für den kommenden Winter sieht Habeck die Gasversorgung in Deutschland noch nicht komplett gesichert, wie er vor der Reise im Deutschlandfunk sagte. "Das heißt, wenn wir zum nächsten Winter noch nicht mehr Gas bekommen und die Lieferverbindungen aus Russland würden gekappt werden oder abreißen, hätten wir nicht genug Gas, um alle Häuser warm und alle Industrie laufen zu lassen."

Der Wirtschaftsminister warnte: "Also Gas wird vor allem in der Industrie zu Anfang der Lieferketten eingesetzt und dann gibt es eine Art oder kann es eine Art Domino-Effekt geben." Zu einer einseitigen Abhängigkeit von einem Lieferanten wie Russland sagte Habeck: "Das war einfach dämlich." (cw/dpa)

Wöchentliche Umfrage

» Ist es okay, jetzt Gas aus Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten zu kaufen?
    Ergebnis der Umfrage vom 21.03.2022 bis 28.03.2022
#1 gastAnonym
  • 20.03.2022, 08:38h
  • Nennen wir doch das Kind beim Namen und bedienen uns bei Brechts Erkenntnis: Erst kommt das Fressen, dann die Moral! Wenn Herr Habeck bei den Amerikanern deren Frackinggas kaufte, (wird vielleicht sogar still und heimlich getan), dann würden die Umweltverbände durch die Decke gehen und toben. Wie er es also macht, er muß und wird gegen die eigenen Ansprüche verstoßen - weil es nicht anders geht. Dann mögen die Entrüsteten und Kritiker bitte hervortreten und es besser machen oder wahlweise im kommenden Winter in ihren kalten Wohnungen bibbern und auch sonstige Nachteile einer reduzierten Gaslieferung in Kauf nehmen - was noch ganz andere Konsequenzen haben wird als "nur" kalte Wohnungen.
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#2 N8EngelProfil
  • 20.03.2022, 09:33hWenden
  • Antwort auf #1 von gast
  • Auch wenn ich es nicht so hart ausgedrückt hätte, Du hast Recht. Wir haben uns von dem "sauberen" Erdgas abhängig gemacht - selbst heute gilt Holzfeuerung noch als unsauber wegen Feinstaub also umweltpolitisch schlecht trotz nachwachsendem ,einheimischem Rohstoff - das wir jetzt nur die Wahl haben russisches Erdgas zu kaufen oder das irgendwie zu ersetzen und bei Leuten zu kaufen, die gerade keinen Krieg in Europa führen. Also entweder frieren und die Industrieproduktion herunterfahren oder bei Leuten Gas kaufen, die nicht unsere Ansichten teilen.
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#3 KaiJAnonym
  • 20.03.2022, 09:39h
  • "LGBTIQ*-Rechte werden von den Grünen ... "

    Die Linke zieht für und gleich Putin alle Register.
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#4 JhjhAnonym
#5 DestroyaAnonym
  • 20.03.2022, 09:52h
  • Letztendlich ist doch der Alptraum aller Konservativen und CDUler eingetreten: Greta hatte recht!

    Hätte man schon vor 10 Jahren auf eine dezentrale Energieversorgung mit Biogas, Solar, Windkraft und Geothermalenergie gsetzt, hätte man heute weniger Probeleme.

    Eine Dezentrale Energieversorgung ist auch in Kriegszeiten sinnvoll, denn so können Stromnetzte nicht vom Feind so leicht lahm gelegt werden.

    Der Abbau von Fracking Gas und Norseeöl lässt sich wohl jetzt nicht mehr vermeiden, es wäre die einzig vernünftige Entscheidung jetzt auch diese Ressourcen zu nutzen, Umweltschutz hin oder her.
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#6 KopfschüttelAnonym
  • 20.03.2022, 10:30h
  • Antwort auf #1 von gast
  • Doppelmoral trifft es schon eher.
    Da wird jahrelang der Preis künstlich in die Höhe getrieben, um das Volk zu erziehen, sparsamer zu heizen. Ok, der Grundgedanke mag nicht falsch sein. Es trifft aber in erster Linie arme Leute und Geringverdiener, die dann zwangsläufig weniger heizen müssen.
    Auf das Problem angesprochen, kommt von Habeck einfach lapidar die Ablehnung, dann würde man (=arme Leute, die evtl. einen Zuschuss bekommen sollten) zum Fenster hinaus heizen. Wie einfühlsam. Seitdem sind die Grünen für mich als soziale Partei gestorben.
    Wieviel kälter darf es denn noch werden?

    Auch die Aufforderung, weniger zu heizen, "um es Putin zu zeigen", ist ärmeren Leuten gegenüber einfach zynisch. Ich dachte schon, man spart schon beim Heizen, weil man es nicht mehr BEZAHLEN kann. Auch Rechenbeispiele "wenn man nur um ein Grad senkt" gehen an der Realität vorbei.
    Ich habe über die Jahre kontinuierlich immer weniger geheizt und fange erst an, wenn es unter 15 Grad wird! Nachts und Im Schlafzimmer heize ich erst gar nicht. Zuhause laufe ich mir 3-4 Schichten an und trage Schal und Mütze! Sobald es wie letzte Woche wärmer wird, habe ich 17 Grad+ und da laufe ich daheim sogar im T-Shirt rum...

    Nachdem man jahrelang armen Leuten zugemutet hat zu frieren, fällt den Politikern ein, dass dies nun die breite Masse betreffen könnte.
    Doppelmoral ohne Ende!
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#7 scherbenhaufenAnonym
  • 20.03.2022, 10:30h
  • Die Kritik an Habeck wäre gerechtfertigt und würde von mir vollste Unterstützung finden, wenn wir diese aktuelle Situation nicht hätten.

    Doch nun muss Habeck das Unmögliche möglich machen - die Quadratur des Kreises.

    Habeck und mit ihm den Grünen können wir wohl zu allerletzt vorwerfen für diese Situation verantwortlich zu sein. Habeck muss nun als Wirtschaftsminister den geo- und Energie-politischen Scherbenberg kitten und wegkehren, den andere aus spd, cdu und csu zu verantworten haben.

    Die Linke hat an dieser Stelle mit ihrer Haltung zu und der ständigen Verbreitung von Putin/Russland-Narrativen eine besonders perfide Verantwortung um sich hier nun wieder als Wächterin der Moral aufspielen zu wollen.
    Wagenknecht & Co sollten demütig die unzähligen Opfer des Überfalls auf die Ukraine um Verzeihung bitten und überlegen, wie sie als Partei aktiver als alle anderen den Menschen in der Ukraine konkret helfen könnten.

    Wollen wir von Putins Lieferungen so schnell wie irgend möglich unabhängig werden, können wir uns die Ersatzlieferanten kaum aussuchen.
    Das ist der gnadenlose Preis einer Energiepolitik, die bis zum 24.02. zu viele in diesem Land nur allzu gerne vorangetrieben oder zumindest akzeptiert haben. Nordstream2 ist hierfür das überaus peinliche Paradebeispiel.
    Es ist jetzt eine faktische Wahl zwischen Pest und Cholera, die jedoch nur für eine Übergangszeit gilt.
    Habeck handelt verantwortlich gegen seine eigenen Überzeugungen um alles zu tun den Krieg in der Ukraine beenden zu helfen.
    Zu beneiden ist er dabei nicht da dies nicht mit sauberen Händen zu gewährleisten ist.
    Meinen Respekt hat er dafür allemal.
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#8 Phil80Anonym
  • 20.03.2022, 10:40h
  • Hätte man sich nicht so von Russland abhängig gemacht, hätten wir das Problem nicht..die Linke sollte schweigen und sich für ihre Putinglorifizierung entschuldigen..tja die Grünen baden aus was die Metkel und die SPD angerichtet haben
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#9 RoBInAnonym
  • 20.03.2022, 11:08h
  • Antwort auf #5 von Destroya
  • Nein, der Albtraum der Grünen ist jetzt eingetreten. Man erkennt langsam, dass der Atomausstieg ein Fehler war, denn mit Atomkraft hätten wir diese Miserie jetzt auch nicht. Atomkraft ist übrigens eine klimafreundliche Stromerzeugung.
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#10 KaiJAnonym

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