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"Lightyear"
Nach scharfer Kritik: Disney erlaubt doch gleichgeschlechtlichen Kuss in neuem Film
Auf Anordnung von Disney durfte sich ein lesbisches Paar beim anstehenden Sommerblockbuster "Lightyear" nicht küssen. Nach einem Shitstorm dachte der Konzern laut Medienberichten um.

Alisha Hawthorne darf jetzt wohl doch ihre Freundin küssen (Bild: Pixar)
- 21. März 2022, 08:50h 2 Min.
Nach scharfer Kritik von Mitarbeiter*innen gestattet der Disney-Konzern offenbar doch einen romantischen Kuss zwischen zwei Frauen in dem geplanten 3D-Animationfilm "Lightyear" des Tochterunternehmens Pixar. Das berichten übereinstimmend die Medienportale "Deadline" und "Variety" unter Berufung auf anonyme Quellen. "Lightyear" ist ein Spin-Off des "Toy Story"-Franchises.
Hintergrund für den Meinungswandel ist scharfe Kritik am Disney-Konzern, weil dieser mit Spenden mehrere Politiker*innen in Florida unterstützt hatte, die jetzt das queerfeindliche sogenannte "Don't Say Gay"-Gesetz beschlossen haben (queer.de berichtete). Dabei handelt es sich um eine Art "Homo-Propaganda"-Gesetz, das Lehrer*innen weitgehend verbietet, an Schulen über die Existenz von queeren Menschen zu sprechen. Im Zuge der Debatte beschwerten sich auch Pixar-Mitarbeiter*innen in einem offenen Brief, dass der Mutterkonzern queere Handlungsstränge in seinen Filmen nicht zulasse.
/ JuddLegumBREAKING: Today's statement by @Disney CEO Bob Chapek against the "Don't Say Gay" bill has failed to satisfy many Disney employees
Judd Legum (@JuddLegum) March 10, 2022
A letter from @Pixar staff to Disney leaders, obtained by https://t.co/Gl6evXRDcZ, details their anger and demands
Follow along if interested pic.twitter.com/GJnne22mdy
Disney-Chef Bob Chapek entschuldigte sich bereits vor gut einer Woche bei Mitarbeiter*innen dafür, sich nicht mehr für queere Menschen eingesetzt zu haben (queer.de berichtete).
Konkret soll den beiden Medienmagazinen zufolge in "Lightyear", der im Juni 2022 in die Kinos kommen soll, die Beziehung der Figur Alisha Hawthorne und einer anderen Frau behandelt werden. Hawthorne wird im englischen Original von Uzo Aduba eingesprochen, die als Crazy Eyes aus "Orange Is the New Black" bekannt ist. Die Beziehung sollte offenbar auf jeden Fall im Film erwähnt werden, allerdings habe Disney verlangt, dass ein gleichgeschlechtlicher Kuss entfernt werden müsse. Diese Schnittaufforderung sei nun wieder zurückgezogen worden.
Bislang gibt es nur sehr wenige sichtbare queere Figuren in amerikanischen Animationsfilmen, die insbesondere an Kinder gerichtet sind. Inzwischen werden jedoch Regenbogenfamilien manchmal im Hintergrund dargestellt – etwa im Pixar-Film "A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando" aus dem Jahr 2019, in dem zwei Mütter ihr Kind zum Kindergarten bringen. In an Erwachsene gerichtete Animationsfilme sind insbesondere schwule Figuren jedoch schon länger dabei. So zeigte "South Park: Der Film – größer, länger, ungeschnitten" bereits 1999 die gleichgeschlechtliche Beziehung des Teufels mit Saddam Hussein. (dk)
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Natürlich besser so als gar nicht, aber überzeugend und aufrichtig ist das nicht.